Die größte Änderung 2015 gibt es bei der Pflegeversicherung und deren Leistungen. Aber auch beim Einkaufen und im Erbrecht warten Neuerungen

Änderungen 2015
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Neues Jahr, neues Glück – ob dies für 2015 gilt, wird sich zeigen, zumindest was unseren Geldbeutel und den Lebensstandard betrifft. Was wir bereits seit Jahren gewohnt sind, bleibt auch in diesem Jahr nicht aus. Zahlreiche Änderungen flattern direkt im Januar „ins Haus“, andere erwarten uns im Laufe des Jahres.

Für Rentner, Senioren und deren Angehörige dürfte in erster Linie das neue Pflegestärkungsgesetz interessant sein, ebenso wie die geplante Rentenerhöhung 2015. Aber auch beim Einkauf oder in Bezug auf Miete und Strom kommen Neuerungen auf uns zu.

Änderungen 2015 – Pflegegeld, Krankenversicherung, Rente

Änderung 2015: Rentenbeiträge
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❖ Beitrag zur Pflegeversicherung steigt

Mehr Leistungen verspricht die Pflegeversicherung und erhöht dazu den Beitrag um 0,3 Prozent auf insgesamt 2,35 Prozent. Für Kinderlose über 23 sind es ab Januar 2,6 Prozent. 0,1 Prozent davon werden in einem Pflegevorsorgefond gesammelt.



❖ Rentenbeitrag sinkt

Statt 18,9 zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber nun „nur“ noch 18,7 Prozent in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Das ergibt eine monatliche Beitragssenkung von 0,2 Prozent.

❖ Pflegestärkungsgesetz tritt in Kraft

Pflegebedürftige und deren Angehörige werden es begrüßen, das Pflegegeld wird um 4 Prozent erhöht. Das macht bei der höchsten Stufe etwa 60 Euro aus. Angehörige haben außerdem die Möglichkeit, sich 10 Tage im Jahr beruflich freistellen zu lassen um Familienmitglieder zu pflegen. Das Gehalt wird in vollem Umfang weiter gezahlt.

❖ Barrierefreie Umbauten werden mehr gefördert

Behindertengerechter Wohnraum macht es vielen Senioren möglich, auch im hohen Alter zu Hause zu leben. Der barrierefreie Umbau kostet allerdings eine Stange Geld. Bis zu 4000 Euro mehr soll es ab 2015 geben, um beispielsweise das Bad barrierefrei umzubauen.

❖ Rentenerhöhung 2015 wohl eher spärlich

Noch ist es nicht amtlich, aber mit gerade einmal 1 bis 2 Prozent mehr im Portmonee können Deutschlands Rentner 2015 rechnen. Wie bisher auch, wird der Prozentsatz den Lohnerhöhungen angepasst. Da in diese Berechnung auch die Löhne von Behindertenwerkstätten einfließen (deutlich geringer), wird der Durchschnittswert gedrückt.

❖ Arztbesuch nur noch mit elektronischer Gesundheitskarte

Bisher konnte man noch die alte Krankenkassenkarte vorlegen, aber Januar 2015 ist diese nur noch mit Foto gültig. Ärzte werden Patienten ohne elektronische Karte zwar nicht wegschicken, aber innerhalb von 14 Tagen einen schriftlichen Versicherungsnachweis verlangen.

❖ Krankenkassenbeitrag wird gesenkt

Um 0,9 Prozent sinkt der Krankenkassenbeitrag 2015. Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen nun zusammen 14,6 Prozent. Allerdings behalten sich die Kassen vor, Zusatzbeiträge zu erheben.


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Änderungen 2015 – Einkaufen und Müllverwertung

Fleisch deklarieren 2015
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❖ Fleisch muss besser deklariert werden

Was bei Rindfleisch bereits Pflicht ist, wird nun auch bei Hühnern, Ziegen, Schafen und Schweinen Gesetz. Ab dem 1. April muss zumindest auf abgepacktem unverarbeitetem Fleisch ersichtlich sein, wo das Tier herstammt. Bei Fischen soll die Angabe der Fangmethode mehr Transparenz für den Verbraucher bringen.

❖ Mehr Infos für Allergiker

Was befindet sich genau im Brot, in der Schokolade oder in der Saftflasche? Für Allergiker war dies häufig ein Glücksspiel. Ab 2015 sollen alle Zutaten genau auf der Verpackung
ersichtlich sein.

❖ Gelbe Tonne schluckt jetzt mehr

Ob das mit der Mülltrennung in Deutschland richtig funktioniert, sei mal dahin gestellt. Fakt ist, dass der gelbe Sack bzw. die gelbe Tonne nun nicht mehr nur mit Verpackungen die den grünen Punkt tragen, gefüllt werden darf. Neu, ab sofort landen auch Gegenstände aus Metall und Plastik im grünen Punkt. Das heißt, das kaputte Plastikauto von Sohnemann oder Enkel kann nun also auch ohne schlechtes Gewissen im gelben Sack verschwinden.

Änderungen 2015 – Geld und Erbe

❖ Weniger Zins auf Altersvorsorge

Wer 2015 eine Lebensversicherung, private Rentenversicherung oder Rürup Rente abschließt muss mit einem geringen Garantiezins als bisher Vorlieb nehmen. Bereits zum 1. Januar sinkt dieser von 1,75 auf 1,25 Prozent.

❖ Änderung Erbrecht bei Wohnsitz im Ausland

Noch nicht sofort, aber ab dem 17. August gibt es eine Änderung im internationalen Erbrecht. Wer im Ausland wohnt und in seinem Testament nicht ausdrücklich vermerkt, dass deutsches Erbrecht angewandt werden soll, lässt seine Nachkommen eventuell leer ausgehen. Denn ab dann gilt das Erbrecht des jeweiligen Landes.

Dies und Das

  • Fahrzeuge, die ab dem 1. Januar zugelassen werden, können jetzt online angemeldet werden.
  • Kfz-Nummernschilder dürfen bei Umzug behalten werden.
  • Das Briefporto steigt abermals, jetzt von 60 auf 62 Cent.
  • Hartz IV Leistungen steigen um rund 2 Prozent.
  • Mehr Krankheiten als bisher werden als Berufskrankheiten zugelassen.
  • Deutschlandweit wird der Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt.
  • Die Pfändungsgrenze bei Schulden steigt auf 1070 Euro (bisher 1045 Euro).
  • Neu in den Handel kommende Kaffeemaschinen müssen über eine Abschaltautomatik verfügen.
  • Strompreis sinkt um ca. 0,15 Cent pro Kilowattstunde.
  • Biotonnen müssen von den Kommunen zur Verfügung gestellt werden.
  • Die GEZ Gebühr soll auf 17,50 Euro sinken, wahrscheinlicher Termin: 1. April 2015.
  • Maklergebühren muss künftig der zahlen, der den Makler bestellt.

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