Autofahren im Alter ist ein umstrittenes Thema, nicht zuletzt wird immer mehr das Thema Senioren-Führerschein diskutiert. Doch Senioren müssen auf den Führerschein nicht verzichten.

Autofahren im Alter – So behalten Senioren den Führerschein
Senioren am Steuer – Behalten Sie ihre Freiheit | © rh2010 /stock.adobe.com

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob auch das Autofahren im Alter gefahrlos möglich ist. Dabei dürfte gelten, was für jede Altersklasse gilt: Wer die nötige Fahrsicherheit besitzt und ein angemessenes Reaktionsvermögen, kann uneingeschränkt als Verkehrsteilnehmer agieren.

Generation 50plus am Steuer: Erfahrung trifft auf Sicherheit

Durch langjährige Erfahrung bringt die Generation 50plus meist eine hervorragende Fahrpraxis mit. Wer möchte, kann sich bei einem Fahrer-Fitness-Check die eigenen Fahrfähigkeiten attestieren lassen.

Dass im Alter Sehstärke, Hörfähigkeit und Reaktionsvermögen nachlassen können, ist immer wieder Anlass für Diskussionen, ob die Erlaubnis zum Autofahren ab einer bestimmten Altersgrenze eingeschränkt werden soll. Dahinter steht die Befürchtung, dass wegen zunehmender Unachtsamkeit oder Unaufmerksamkeit die Fahrsicherheit auf der Straße eingeschränkt sein könnte.



Wie die Unfall-Statistiken ausweisen, ist eine signifikante Beteiligung von Senioren an Autounfällen allerdings nicht festzustellen. Aufgrund einer hohen Fahrpraxis und wohl auch durch eine gesunde Selbsteinschätzung sind ältere Autofahrer nicht öfter an Unfällen beteiligt als andere Altersgruppen.

Fahrsicherheit erhalten statt Führerschein abgeben

Trotzdem stellt sich für jede Autofahrerin und jeden Autofahrer gerade auch im gesetzten Alter die Frage, ob die nötige Fahrtüchtigkeit vorhanden ist und ob auch in Gefahrensituationen eine angemessene Reaktion möglich ist. Manche Autofahrer geben freiwillig den Führerschein zurück, weil sie sich nicht mehr sicher genug fühlen, um sich hinter das Steuer des Pkws zu setzen.

Andere beschränken sich auf kürzere Fahrten und meiden Regen oder Dunkelheit. Um sich Gewissheit über die eigene Fahrtüchtigkeit zu verschaffen, gibt es mehrere Möglichkeiten, die je nach persönlicher Situation anzuraten sind.

Ein Sehtest beim Optiker rettet den Führerschein

Zunächst ist es sicher einleuchtend, dass eine gute Sehstärke vorteilhaft ist, um sicher am Verkehrsgeschehen teilnehmen zu können. Wer Fahrbahn, andere Verkehrsteilnehmer und mögliche Gefahrensituationen nicht richtig oder nur eingeschränkt erkennen kann, wird beim Fahren unsicher.

Hier kann ein Sehtest beim Optiker Klarheit bringen und eventuell schon eine kleine Nachbesserung mit Brille oder Kontaktlinsen Abhilfe schaffen. Ähnliches gilt von der Hörfähigkeit. Herannahende Lastwagen, ein Hupen oder Fahrradklingeln rechtzeitig zu hören, kann in vielen Situationen wichtig sein und zur Fahrsicherheit beitragen.

Neue Verkehrsregeln – Bringen Sie ihr Wissen auf den neuesten Stand

Für die meisten Autofahrer, junge oder alte, gilt: mit dem Erwerb des Führerscheins, wird die Beschäftigung mit den Verkehrsregeln erst einmal ad acta gelegt. Hat man die Fahrerlaubnis einmal in der Tasche, sind die Prüfungsbögen mit all dem ‚Theorie-Kram‘ schnell verstaut – und auch vergessen.

Unterdessen werden immer wieder auch neue Verkehrsregeln eingeführt. Was gilt beim „grünen Pfeil“ für Rechtsabbieger? Was bedeutet noch mal dieses runde Schild mit Balken in der Mitte? Wie funktioniert korrekterweise das Einfädeln im Kreisverkehr? Hier ist es immer wieder sinnvoll, das eigene Basiswissen aufzufrischen und auf den letzten Stand zu bringen.



Auffrischung in der Fahrschule – Keine Prüfung!

Für solche allgemeinen Fragen, aber insbesondere zum Test der eigenen Fahrkünste bieten viele Fahrschulen besondere Probefahrten an, die für Senioren und Fahrer jeden Alters die unverbindliche Möglichkeit bieten, die Fahrtauglichkeit abchecken zu lassen. Dabei setzt sich der Fahrlehrer einfach bei einer vereinbarten Fahrt, am besten mit dem eigenen Pkw, für eine Weile neben das Steuer und gibt seine Einschätzung zu Fahrstil und Fahrverhalten ab.

Dabei muss niemand befürchten, dass die Beobachtungen möglicherweise negative Konsequenzen nach sich ziehen könnten. Die Probefahrt ist keine zweite Prüfungsfahrt. Allenfalls Empfehlungen und Hinweise gibt der Fahrlehrer mit auf den Weg, worauf in Zukunft eventuell besonders zu achten wäre. Auch schon das richtige Einstellen des Autositzes oder des Rückspiegels kann dazu zählen.

Check-up und Fahrsicherheitstraining

Wer sein Auto und seine Fahrtauglichkeit im Alltag oder sogar in Extremsituationen testen und schulen will, hat bei einem Fahrsicherheitstraining Gelegenheit dazu. Viele Fahrsicherheitsstrecken sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Auch spezielle Trainings-Angebote für Senioren sind bei den Autoclubs oder der Verkehrswacht stark gefragt.

Wenden Sie sich gern an Ihren nächstgelegenen Ansprechpartner vor Ort:

Eine verkehrsmedizinische Untersuchung und Beratung schafft Klarheit über die körperlichen Voraussetzungen und auch das Beobachten vom Fahrverhalten bringen Aufschluss. Beim Fahren durch Hindernis-Parcoure oder auf rutschigen Strecken werden das Reaktionsvermögen und die Fahrgeschicklichkeit in der Extremsituation erprobt.

Wer bei diesem Anlass auch gleich das Gefühl erleben möchte, einmal auf dem Nürburgring gefahren zu sein, kann dort einen Tageskurs buchen. Sicheres Autofahren im Alter ist Ihnen damit garantiert.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

5 Kommentare

  1. Meiner Meinung nach sollte der Führerschein mit einem gewissen Alter entzogen werden. Man hört immer wieder in den Nachrichten, dass hauptsächlich ältere Menschen, abgesehen von Jugendlichen die den Führerschein neu erworben haben, Unfälle verursachen. Dies ist ein erhebliches Verkehrsrisiko.

  2. Hallo Tabea,
    was heißt denn „man hört immer wieder…“? Bild, Stammtisch oder was? Dumme Meinung, besser wäre mal, aktuelle Verkehrszahlen ansehen. Ältere machen weniger Unfälle wie Jüngere, klar bewiesen. Nächstes mal besser informieren, OK!? Aber hier kann ja jeder seinen Blödsinn bringen…

  3. Heide da stimme ich dir zu :) nur weil man älter geworden ist, heißt es doch nicht dass man nicht mehr Auto fahren sollte. Durch die lange Erfahrung des Fahrens können die sogar besser fahren als manch andere. Und außerdem fahren sie vorbildlich und sehr vorsichtig um eben keinen Unfall zu bauen! Sie sind nicht so leichtsinnig wie Fahranfänger und deshalb wäre es ungerecht, wenn sie nicht mehr fahren dürften!

  4. Nicht das Alter allein, sondern die jeweilige Fitness ist doch maßgebend sowie die Beachtung der STVO. Regelmäßig beobachte ich Jugendliche bzw. junge Leute, die weder die Geschwindigkeit beachten, einem die Vorfahrt nehmen, nicht blinken usw. Nur weil andere (ältere) zurückhaltend fahren, kommt es vielfach nicht zum crash!

  5. wie einfältig muß man sein, nicht zu merken, daß JEDER 20-Jährige auch mal 50 oder mehr wird. Dann wärst auch DU in den Mühlen einer Zwangsgesellschaft, in in das Lebens jedes Bürgers massiv eingreift. Pfui, in so einem Staat will ich nicht leben!!!!!

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