Es lässt sich nicht leugnen: mit den Jahren kommen einfach immer mehr Wehwehchen dazu. Das Tückische: von wirklich ernsthaften Erkrankungen merken wir meist gar nichts. So ist es z.B. bei der diabetischen Retinopathie.

Diabetische Retinopathie

Es lässt sich wirklich nicht abstreiten, dass mit dem Alter auch immer mehr körperliche Probleme dazu kommen. Das ist auch klar, denn das Leben geht ja schließlich nicht spurlos an uns vorüber. Da tun dann doch öfter mal die Gelenke weh und auch die Ohren spielen manchmal nicht mehr so mit. Das sind aber alles noch erträgliche Wehwehchen, die sich schnell wieder in den Griff bekommen lassen.

Anders sieht es hingegen bei schleichenden Erkrankungen aus, von denen wir anfangs gar nichts mitbekommen. Erst, wenn es zu sichtbaren oder spürbaren Veränderungen kommt, fällt die Krankheit schließlich auf. So verläuft es beispielsweise immer bei der diabetischen Retinopathie – eine typische Augenkrankheit im Alter.

Was versteht man unter einer diabetischen Retinopathie?

Wer unter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) leidet, ist meist von der diabetischen Retinopathie betroffen. Sie ist eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus, bei der die Blutgefäße der Netzhaut im Auge durch die hohe Zuckerkonzentration im Blut geschädigt werden. Und das wiederum kann mit der Zeit zu erheblichen Sehbeeinträchtigungen führen.



Laut dem REHADAT-Forschungsportal ist die diabetische Retinopathie in Europa die häufigste Erblindungsursache und tritt sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2-Diabetikern auf. Das Tückische: Betroffenen bleiben die augenbedrohenden Veränderungen lange Zeit verborgen. Erst, wenn der Diabetes die Sehzellen schon geschädigt hat, bemerken die meisten, dass etwas mit den Augen nicht stimmt.

Symptome der diabetischen Retinopathie

Anfangs verläuft die diabetische Retinopathie meist unbemerkt. Werden die Nervenzellen jedoch geschädigt, nimmt im Laufe der Zeit natürlich auch die Sehkraft ab. Ist die Krankheit schon weit fortgeschritten, kann es auch zu Einblutungen in den Glaskörper kommen. Dann sehen Betroffene schwarze Punkte. Treten häufiger Blutungen auf, kann sich sogar die Netzhaut ablösen. Das wiederum macht sich durch Lichtblitze bemerkbar.

Ansonsten sind auch ein roter Schleier und ein verschwommenes, unscharfes Bild Anzeichen für eine diabetische Retinopathie. Sichere Anzeichen sind also:

  • schwarze Punkte
  • ein roter Schleier
  • verschwommenes und unscharfes Bild
  • Netzhautablösung
  • Lichtblitze

Wenn Sie eines dieser Symptome bemerken, sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen. Die Erkrankung muss nun schnell behandelt werden, damit Sie nicht erblinden.

Behandlung der diabetischen Retinopathie

Sehschäden, die als Folge der diabetischen Retinopathie auftreten, lassen sich in der Regel nicht mehr rückgängig machen. Nun geht es darum, die Krankheit aufzuhalten. Das gelingt Ihnen, wenn Sie auf die folgenden Punkte achten:

❍ Augen regelmäßig kontrollieren lassen:

Wer mit einer Augenkrankheit zu tun hat, der muss diese natürlich auch regelmäßig kontrollieren lassen. Denn verändert sich die Netzhaut, verändert sich auch die Sehstärke. Sie brauchen sich dann also nicht wundern, wenn Sie durch Ihre Brille nicht mehr scharf sehen können. Lassen Sie sich deshalb immer eine Brille an Ihre Sehstärke anpassen.

Sicherlich ist das nicht ganz günstig. Da kann es sinnvoll sein eine so genannte „Nulltarif-Versicherung“ abzuschließen, wie es z.B. Fielmann anbietet. Dank dieser Versicherung bekommen Sie sofort nach Vertragsabschluss und dann alle zwei Jahre eine neue Brille. Diese ist dann zusätzlich noch gegen Bruch, Beschädigungen und Sehstärkenveränderungen versichert. Das kostet Sie für eine Einstärkenbrille gerade mal 10 Euro im Jahr und für eine Mehrstärkenbrille 50 Euro im Jahr. So eine Versicherung kann sich also lohnen. Nähere Informationen dazu erhalten Sie auf der Internetseite von Fielmann.



Lesetipp: Gesicht sucht Brille: Welche Form passt zu mir?

❍ Blutzucker senken:

Die diabetische Retinopathie ist die Folge von zu hohen Blutzuckerwerten. Diese müssen Sie nun also in den Griff bekommen. Ihr Diabetologe kann Ihnen dabei helfen. Sie können aber auch selbst etwas tun, um die Blutzuckerwerte zu verbessern. Bewegen Sie sich regelmäßig und nehmen Sie ab, wenn Sie an Übergewicht leiden. Mit etwas Glück brauchen Sie nach einer erfolgreichen Diät dann auch keine Medikamente mehr einnehmen.

❍ Bluthochdruck bekämpfen:

Bluthochdruck erhöht auch das Risiko für eine diabetische Retinopathie. Medikamente sind hier die erste Hilfe. Sie können aber auch selbst etwas dafür tun, damit die Werte sinken. Auch hier kann tägliche Bewegung helfen. Mit Joggen, Radfahren und Schwimmen lassen sich die Werte prima senken.

❍ Stress abbauen:

Stress erhöht den Blutdruck. Versuchen Sie also „runterzukommen“ und sich zu entspannen. Das klappt zum Beispiel mit Yoga oder autogenem Training sehr gut. Sie können aber auch tanzen gehen, meditieren oder mit Freunden einen gemütlichen Abend verbringen. Machen Sie einfach das, was Ihnen Spaß macht und wobei Sie sich entspannen können.

❍ Nichtraucher werden:

Dass das Rauchen von Zigaretten schädlich für die Gesundheit ist, brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen. Es schädigt unter anderem die Blutgefäße und fördert Verkalkungen. Und das wiederum sorgt für Bluthochdruck. Versuchen Sie also unbedingt mit dem Rauchen aufzuhören. Wenn Sie es nicht von alleine schaffen, finden Sie im Internet genügend Unterstützung. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet z.B. ein rauchfrei Ausstiegsprogramm an. Dieses Programm begleitet Sie über 21 Tage mit bewährten Informationen und Tipps zum Rauchstopp. Mehr darüber erfahren Sie auf dem unabhängigen Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Therapie bei weit fortgeschrittener Retinopathie

Ist die diabetische Retinopathie weit fortgeschritten, muss sie in der Regel durch eine Lasertherapie oder durch die Injektion von Medikamenten in das Auge behandelt werden. Bei besonders schweren Fällen und bei Einblutungen in den Glaskörper kann dieser auch entnommen und durch eine klare Flüssigkeit ersetzt werden. Nachfolgend die Therapiemöglichkeiten im Detail:

➜ Laser-Therapie:

Bei dieser Therapie werden mit einem Laser gezielt Narben an der Netzhaut verursacht. Dadurch soll der Gesamtsauerstoffbedarf der Netzhaut reduziert werden. Die gesunden Netzhautanteile haben dadurch nun mehr Sauerstoff zur Verfügung.

➜ Injektion von Medikamenten in den Glaskörper:

Injektionen von Wirkstoffen direkt in das Auge haben sich in den letzten Jahren als Therapieverfahren etabliert. Sie sind aber noch kein Standartverfahren. In der Regel werden dabei Kortison oder Anti-Angiogenese-Medikamente gespritzt. Kortison wirkt gefäßabdichtend und ist bei Flüssigkeitsansammlungen sinnvoll. Anti-Angiogenese-Medikamente unterbinden hingegen die Gefäßneubildung.

➜ Glaskörperentfernung:

Kommt es zu Einblutungen in den Glaskörper besteht zusätzlich die Gefahr, dass sich die Netzhaut ablöst. In diesem Fall ist es sinnvoll den Glaskörper zu entfernen. Nach der Entfernung des Glaskörpers wird der zurückbleibende Hohlraum mit einer Flüssigkeit oder Gas gefüllt.

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