Noch Anfang des 19. Jahrhunderts wurden sogenannte Frauenleiden selbst von Ärzten belächelt. Das es sich dabei um ernstzunehmende Krankheiten handelt, beweisen auch heute noch tausende Betroffene.

Frauenleiden FrauenkrankheitenIst die Rede von Mann und Frau, fallen häufig die Begriffe starkes und schwaches Geschlecht. Das klingt etwas abwertend, betrachtet man das Ganze aber anatomisch, sind sehr wohl Unterschiede erkennbar. Dass es auch aus gesundheitlicher Sicht deutliche Ungleichheiten gibt, liegt an vielen Faktoren. So haben Männer häufig mehr Muskelmasse, ihr Skelett ist „stabiler“ und auch das Herz-Kreislauf-System reagiert bei Männer und Frauen unterschiedlich.

Bestimmte gesundheitliche Merkmale können naturgemäß bei Männern gar nicht auftreten, zum Beispiel Schwangerschaft. Ebenso gibt es Beschwerden, von denen in erster Linie Frauen betroffen sind. Häufig stehen diese Beschwerden im Zusammenhang mit Unterleib und Geschlechtsorganen, sodass von typischen Frauenleiden gesprochen wird.

1. Menstruationsbeschwerden

Es beginnt in der Pubertät und begleitet Frauen ein ganzes Leben, bis hinein in die Wechseljahre. Die Rede ist von der Menstruation, der monatlichen Regelblutung der Frau. Glücklich diejenige, die den Zyklus ohne große Probleme durchlebt, die meisten Frauen klagen allerdings über Beschwerden. Manche Frauen sind sogar so stark betroffen, dass Schmerzen und Krämpfe ihren gesamten Alltag durcheinander bringen.

Grund für die Schmerzen im Unterleib ist die Kontraktion der Gebärmutter. Die meisten Frauen spüren das Zusammenziehen des Uterus deutlich, was dazu dient, die im Vorfeld aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Mit zunehmendem Alter kommt es auch oft zu einer stärkeren Blutung. Aus dieser Tatsache resultieren wiederum weitere „Nebenwirkungen“ wie Kopfschmerzen, Schlappheit, Schwindelgefühl, Magenprobleme, Durchfall und sogar Erbrechen.



Was hilft bei Menstruationsbeschwerden?

In der Apotheke gibt es rezeptfreie Medikamente, die ausschließlich zur Behandlung von Regelschmerzen dienen. Bevor Sie aber zu Tabletten greifen, probieren Sie die folgenden Hausmittel:

  • Entkrampfen Sie die Muskulatur im Unterbauch mit einer Wärmflasche, einem Körnerkissen oder einem warmen Bad.
  • Verzichten Sie während der Menstruation auf säurehaltige Getränke. Trinken Sie lieber Kräutertee, zum Beispiel Fenchel, Schafgarbe, Kamille, Mönchspfeffer, Gänsefingerkraut, Frauenmantel oder Melisse. Das wärmt nicht nur von innen, sondern wirkt auch entkrampfend auf die Gebärmutter-Muskulatur.
  • Nehmen Sie sich die Zeit zu entspannen. Lassen Sie sich massieren oder legen Sie sich einfach nur hin und lesen Sie ein Buch zum Abschalten.
  • Raucherinnen sollten während der Menstruation gänzlich auf ihr Laster verzichten, weil dadurch die Durchblutung und somit auch die Krämpfe noch weiter verstärkt werden. Alkohol ist tabu!
  • Achten Sie auf eine magnesiumhaltige Ernährung (Nüsse, Samen, Vollkornprodukte, Milchprodukte), weil ein Mangel die Regelkrämpfe verstärken kann.

Entspannende Yoga-Übungen gegen Menstruationsbeschwerden

2. Blasenentzündung

Eine weitere typische „Frauenbeschwerde“ ist die Blasenentzündung. Schon in jungen Jahren wird uns geraten, nicht bauchfrei herumzulaufen, das Sitzen auf kaltem Boden zu vermeiden und sich nach einem Schwimmbadbesuch sofort umzuziehen. Diese Tipps kommen nicht von ungefähr, denn eine Blasenentzündung ist eine Infektionskrankheit, bei der es zu starken Schmerzen beim Wasserlassen kommt. Der ständige Harndrang oder unkontrollierbare Urinverlust schränkt die Lebensqualität merklich ein, muss aber nicht hingenommen werden.

Was tun bei einer Blasenentzündung?

Blasenentzündung TeeSind Bakterien der Auslöser für die Blasenentzündung, wird der Arzt Antibiotika verschreiben. Zusätzlich zu den Medikamenten oder bei immer wiederkehrenden Entzündungen helfen auch diese Tipps:

  • Trinken Sie viel, um die Blase zu spülen. Am besten geeignet sind stilles Wasser und ungesüßter Blasen-Nieren-Tee.
  • Verwenden Sie keine Kosmetikprodukte für den Intimbereich. Das leicht saure Milieu in der Scheide könnte dadurch zerstört werden und somit das Wachstum von Bakterien beschleunigen.
  • Halten Sie den Bereich rund um die Blase herum warm. Legen Sie eine Wärmflasche auf, oder nehmen Sie ein wärmendes Sitzbad.
  • Auch wenn es schmerzvoll ist, versuchen Sie nicht den Harndrang zu unterdrücken. Für eine schnelle Heilung muss die Blase regelmäßig geleert werden.
  • Nutzen Sie homöopathische Mittel gegen Blasenentzündung, zum Beispiel Schüssler Salze. Welche genau zur Schmerzlinderung beitragen, erfahren Sie auf www.schuessler-info.de.

Chronische Blasenentzündung

Im Normalfall heilt eine Blasenentzündung mit der richtigen Behandlung innerhalb einiger Tage ab. Es kann aber auch passieren, dass die Harnwegsinfektion weiter hoch bis hin zu den Nieren verschleppt wird oder immer wieder ausbricht und die Blase befällt. Wenn Sie häufiger als zweimal in einem halben Jahr, bzw. öfter als dreimal in einem Jahr, an einer Blasenentzündung erkranken, sprechen Mediziner von einer chronischen Blasenentzündung. Eine chronische Blasenentzündung wird meistens durch Darmbakterien verursacht. Entweder befinden sich die Erreger noch in Ihrem Harnkreislauf, weil die Infektion noch nicht vollständig ausgeheilt ist, oder die Bakterien dringen erneut in Ihren Harntrakt ein. Oft merken Frauen gar nicht oder erst sehr spät, dass sie an einer Harnwegsinfektion erkrankt sind. Die Symptome müssen sich nicht immer eindeutig zeigen, sodass die Bakterien ungestört bis zu den Nieren wandern. Von dort aus ist es noch schwieriger die Erreger aus Ihrem Körper zu verbannen und die Gefahr umso höher, dass der Harnwegsinfekt chronisch wird. Bei einer chronischen Blasenentzündung verspüren betroffene Frauen häufig Harndrang, allerdings bereitet ihnen das Leeren der Blase oft Probleme und die die Menge des ausgeschiedenen Harns ist gering. Die Blase reagiert sensibler als sonst und ist anfälliger. Deswegen vermuten dann einige Frauen manchmal unter Blasenschwäche zu leiden, da viele Symptome die gleichen sind. Auf dieser Seite sind viele nützliche Ratschläge und Tipps zum Thema Blasenschwäche zu finden.

3. Eierstock- und Eileiterentzündung

Diagnostiziert Ihr Frauenarzt eine Adnexitis, haben Sie definitiv eine Entzündung der Eierstöcke bzw. Eileiter. Meist sind beide Organe in Kombination betroffen. Bei einer akuten Adnexitis verspüren betroffene Frauen starke Schmerzen im Unterbauch.

Die ersten Symptome zeigen sich häufig nach der letzten Menstruation. Neben den unangenehmen Schmerzen klagen Frauen auch über Übelkeit, Erbrechen und sogar Fieber. Die Adnexitis ist eine bakterielle Infektion, die sowohl durch äußerliche als auch durch innere körperliche Einflüsse ausgelöst werden kann. Häufig wechselnde Geschlechtspartner begünstigen eine Infektion, weil die Bakterien über die Scheide zu den Eileitern und Eierstöcken gelangen. Aber auch durch gynäkologische Eingriffe ist eine Infektion möglich. Ebenso ist eine Übertragung durch andere innere Organe oder das Blut möglich.

Behandlung der Eierstock- und Eileiterentzündung

Eine Infektion sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hausmittel helfen hier leider nicht, ganz im Gegenteil, oftmals ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Hier wird ein Abstrich aus der Scheide genommen um die Erreger zu ermitteln. Anschließend werden die entsprechenden Antibiotika verabreicht und im Bedarfsfall auch Schmerzmittel gegeben.

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