Sie gehen wenige Schritte und schon ist die Luft knapp? Ein deutliches Zeichen für Durchblutungsstörungen in den Beinen. Zeit etwas zu tun!

Durchblutungsstörung in den Beinen
Hebe- und Beugeübungen fördern die Durchblutung der Beine | © Prostock-studio / stock.adobe.com

Bei einer Meinungsforschung im Jahr 2013 wurden Menschen gefragt, ob Sie in den letzten drei Monaten rezeptfreie Mittel gegen Durchblutungsstörungen gekauft haben. Fast 1,3 Millionen der Befragten antworteten mit Ja – erschreckend viele, oder?

Um welche Altersklasse es sich bei den Befragten gehandelt hat, weiß ich leider nicht. Fakt ist, dass mit zunehmendem Alter auch die Durchblutung schlechter wird. Häufig betroffen sind dabei die Beine. Auch ich, täglich fast 8 Stunden am Schreibtisch sitzend und die 50 gerade überschritten, kann davon ein Lied singen. Lange habe ich die Schmerzen stillschweigend hingenommen. Auf Medikamente versuche ich möglichst zu verzichten, deshalb habe ich nach alternativen Möglichkeiten gegen Durchblutungsstörungen recherchiert. Mein Ergebnis soll andere Betroffenen zum Nachmachen animieren.

➩ Wichtig: Durchblutungsstörungen vom Arzt abklären lassen
Wer das Gefühl hat, dass die Durchblutung mehr und mehr schlechter wird, sollte dies selbstverständlich medizinisch untersuchen lassen. Neben den „normalen“ Alterserscheinungen, können auch Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck an den Veränderungen in den Gefäßen schuld sein. Im schlimmsten Fall kann sich daraus nämlich eine komplette Arterienverkalkung bilden. Die hier aufgeführten Tipps gegen Durchblutungsstörungen in den Beinen sollen lediglich zur zusätzlichen Linderung, bzw. Vorbeugung dienen.

Zwischen Sitzen und Stehen wechseln

Der Mensch im Allgemeinen ist bequem, von daher werden die meisten Tätigkeiten, wenn möglich, im Sitzen ausgeführt. Für die Durchblutung der Beine ist es aber besser, wenn sich Sitzen und Stehen abwechseln. Bedenken Sie, dass auch kleine Aktionen Sinn machen.



Es muss also nicht immer ein langer Spaziergang sein. Gehen Sie einfach ein paar Schritte in der Wohnung umher. Gerade für Menschen, die körperlich nicht mehr ganz so fit sind, ist dies eine gute Möglichkeit Durchblutungsstörungen in den Beinen entgegenzuwirken.

Blutstau entgegenwirken

Je mehr man sich bewegt, desto besser ist der Blutfluss in den Beinen. Das sollte einleuchtend sein, lässt sich aber im Alltag nicht immer umsetzen. Wenn Sie noch berufstätig sind und einen Bürojob haben, werden Sie mir zustimmen. Außer in der Mittagspause und beim Gang zur Toilette, werden die Beine kaum entlastet. Geben Sie ihnen deshalb direkt nach Feierabend die Möglichkeit dazu. Den Heimweg treten Sie am besten zu Fuß an und wechseln dort direkt in bequemes lockeres Schuhwerk.

Noch besser, Sie machen barfuß einige Übungen. Simpel aber effektiv sind dafür die so genannten Massagebälle mit Noppen (2 Stück für etwa 10 EUR bei Amazon). Sie fördern nicht nur die Durchblutung, sondern stärken auch die Muskulatur. Zur Entspannung dürfen die Beine auch hochgelegt werden. Achten Sie aber auch hier auf wechselnde Bewegungen. Eine extra dafür konzipierte Beinschaukel (gefunden bei Sieh-an) fördert beim „Liegen“ den Lymphfluss und entlastet die Unterschenkel, weil sie nicht starr wie ein Hocker oder Stuhl ist.

Kneipp-Anwendung für Zuhause

Die Entlastung der Venen sollte nicht erst am Ende des Tages erfolgen. Schon am Morgen, beim Duschen, können Sie etwas für die Durchblutung der Beine tun. Mit einfachen Wechselduschen (warm-kalt) bringen Sie zudem den Kreislauf in Schwung. Beginnen Sie mit einer warmen Dusche am unteren Fuß und führen Sie dann den Wasserstrahl nach oben, also zum Herzen hin. Anschließend wieder zurück und dies zwei bis dreimal wiederholen, dann auf kaltes Wasser umstellen und ebenfalls wiederholen. Wechselduschen, regelmäßig angewandt, fördern die Elastizität der Gefäße.

Einfache Wadenmassage

Bei schlechter Durchblutung der Beine hat man ständig das Gefühl, man müsse den „Blutstau“ manuell lösen. Automatisch werden die Waden angefasst und gerieben. Machen Sie daraus eine durchblutungsfördernde Massage. Umfassen Sie die Wade mit beiden Händen und üben Sie einen leichten Druck aus, so dass sich die gesamte Muskulatur lockert und der Blutdurchfluss angeregt wird.


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Venengymnastik reguliert den Blutfluss

Die Venen haben eine schwere Aufgabe. Sie müssen das Blut zum Herzen transportieren und das Ganze auch noch „rückwärts“, also von unten nach oben. Sie selbst können die Venen dabei unterstützen und so für eine ausreichende Durchblutung sorgen. Einfache Übungen, die sich ohne großen Zeitaufwand in den Alltag integrieren lassen, helfen dabei.



Übung 1: Mit den Füßen wippen

Stellen Sie die Füße flach auf den Boden. Heben Sie den Ballen an und strecken Sie dabei die Zehen straff durch. Bleiben Sie wenige Sekunden in dieser Haltung und setzen Sie den Fuß dann wieder ab. Jetzt fahren Sie umgekehrt fort, indem Sie die Zehen nach oben strecken und auf dem Ballen abrollen. Die Übung kann beliebig oft wiederholt werden, mindestens aber fünf Mal.

Übung 2: Beine lockern

Stellen Sie sich wieder flach auf den Boden. Zur besseren Balance halten Sie sich an einem Stuhl oder ähnlichem fest. Beginnen Sie nun, beide Füße an einer Seite vom Boden zu heben und kreisen Sie. Achtung: Der Fuß wird nicht komplett angehoben!

Übung 3: Oberschenkel dehnen

Beide Füße stehen wieder flach auf dem Boden. Halten Sie sich mit einer Hand fest. Die andere umfasst den Spann. Ziehen Sie nun das Bein hinter sich nach oben und halten Sie Spannung. Sie werden spüren, wie die Dehnung einen leichten Schmerz im Oberschenkel bewirkt. Kurz halten und dann zum anderen Bein wechseln.

Übung 4: Waden strecken

Die häufigsten Durchblutungsstörungen der Beine treten in den Waden auf. Um diese zu lösen, strecken Sie die Unterbeine. Legen Sie dazu ein Bein auf einen Stuhl und beugen den Oberkörper weit nach vorn. Sobald Sie eine Spannung in den Waden spüren, halten Sie diese Position. Anschließend das andere Bein auflegen und auch hier die Stretchübung durchführen.

Übung 5: Fußkreisen im Sitzen

Wer körperlich eingeschränkt ist oder wem Stehen schwer fällt, der kann auch im Sitzen etwas für seine Durchblutung tun. Heben Sie das rechte Bein, bis es waagerecht zum Fußboden „steht“. Zusätzlich den Fuß kreisen. Je länger Sie diese Position halten können, desto besser. Anschließend die Übung mit dem anderen Bein wiederholen.

Neben sportlicher Betätigung hat auch die Ernährung wesentlichen Einfluss, ob sich Durchblutungsstörungen in den Beinen lindern lassen oder nicht. Der Volksmund sagt, dass Knoblauch einen positiven Aspekt hat, was auch stimmt. Vermieden werden soll dagegen eine stark zuckerhaltige Kost. Mehr Tipps zur Ernährung bei Durchblutungsstörungen auf durchblutungsstoerungen.net.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

2 Kommentare

  1. Gerd Hülshorst on

    Diese 5 Alltagstips zur besseren Durchblutung der Beine und Füße, ist das bisher Beste, das ich in verschiedenen Kommentaren gelesen habe. Herzlichen Dank. Gerd Hülshorst

  2. Sehr hilfreich, danke!
    Tatsächlich nach meinen Recherchen auch das Hilfreichste, was ich bisher zu diesem Thema gefunden habe. Besten Dank. Heide

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