Die Operation am Grauen Star ist heutzutage Routine. Damit aber keine Infektionen auftreten, müssen Patienten einige Verhaltensmaßnahmen beachten.

Grauer Star OP
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Mit zunehmenden Alter lässt die Sehkraft nach, bei dem einen früher, bei dem anderen später. Anfänglich hilft fast immer eine Lesebrille, um die nachlassende Sehkraft auszugleichen. Anders ist es allerdings, wenn sich ernsthafte Augenerkrankungen einstellen. Eine der häufigsten ist der Graue Star, medizinisch Katarakt genannt.

Auch wenn der Graue Star keinem genauen Alter zugesprochen werden kann, so sind Menschen ab dem 60. Lebensjahr am häufigsten betroffen. Die Symptome sind immer gleich, Bilder werden doppelt gesehen, man fühlt sich ständig geblendet, das Kontrastsehen ist geschmälert und das Sehen bei zunehmender Dämmerung deutlich erschwert.

Wie fast jede Krankheit, lassen sich auch Augenerkrankungen vorbeugen. Selbst wenn Krankheiten wie die altersbedingte Makuladegeneration (Erklärung des Krankheitsbildes >> aerzteblatt.de) oder der Graue Star nicht gänzlich verhindert werden können, sind regelmäßige Kontrollbesuche beim Augenarzt empfehlenswert. Als Faustregel gilt: ab dem 40. Lebensjahr zweimal im Jahr. Außerdem helfen Augenübungen den Sehnerv zu entlasten, speziell bei Menschen die viel am Bildschirm arbeiten. Ausführliche Tipps und Anleitungen zur Durchführung des Augentrainings finden Sie auf blickcheck.de. Auch wenn die Wirksamkeit des sogenannten Augen-Yogas nichts wissenschaftlich belegt ist, empfinden viele Menschen nach den Augenübungen eine deutliche Entspannung.

Grauer Star: Operation mittlerweile Routine

Die gute Nachricht für alle Betroffenen, der Graue Star kann heute gut behandelt werden. Die Katarakt (Trübung der Augenlinse) wird operativ behoben, indem die trübe Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird. Der Eingriff wird meist ambulant vorgenommen und dauert oft weniger als eine Stunde. Etwa 700.000 Menschen lassen sich in Deutschland jährlich am Grauen Star operieren.

Verhaltenstipps nach der OP

Wenn keine weiteren Krankheiten die Operation beeinflussen, ist dieser Eingriff schnell geplant und vollzogen. Mit Respekt sehen viele Patienten der Zeit danach entgegen, denn ganz ohne Probleme werden die folgenden Tage nicht verlaufen. Damit es aber zu keinen schwerwiegenden Komplikationen kommt, gilt es einige Ratschläge im Alltag zu beherzigen.



➤ Sofortmaßnahmen

  • Jeder verantwortungsbewusste Arzt rät Ihnen, nach der OP nur in Begleitung nach Hause zu fahren / gehen. Halten Sie sich daran!
  • Damit Infektionen vermieden werden, nehmen Sie die verordneten Augentropfen unbedingt zu den vorgeschriebenen Zeiten ein.
  • Tragen Sie die mitgegebene Schutzbrille den ganzen Tag, auch wenn es Ihnen unangenehm ist – sie schützt Ihr Auge!

❶ Lassen Sie das Auge in Ruhe

Verschwommnes Sehen in den ersten Tagen nach der OP ist völlig normal. Viele Patienten haben das Gefühl, sie müssten sich im Auge reiben. Das sollten Sie allerdings vermeiden, auch wenn es schwer fällt.

❷ Keine körperlichen Anstrengungen

Nur weil man mal einen Tag nichts im Haushalt gemacht hat, bricht nicht sofort ein Chaos aus. Gönnen Sie sich ein paar Tage Ruhe, so wie nach anderen Operationen auch. Vermeiden Sie in den ersten zwei Wochen jegliche körperliche Anstrengungen. Weder schweres Heben noch sportliche Tätigkeiten sind für diesen Zeitraum erlaubt.

❸ Saunagänge sind erst mal Tabu

Ältere Menschen gehen gern in die Sauna, was durchaus gesundheitsfördernd ist. Direkt nach der OP am Grauen Star müssen Sie darauf jedoch verzichten. Wie lange diese Abstinenz andauert, erklärt Ihnen ihr Arzt. In der Regel ist es ein Zeitraum zwischen drei und sechs Wochen.

❹ Körperhygiene: Duschen ist bedingt erlaubt

Sie dürfen nach der Operation duschen und auch baden. Allerdings sollten Sie die Gesichtspartie dabei aussparen, insbesondere die Augen. Waschen Sie den Bereich um die Augen nur mit warmem Wasser und einem sauberen Seiflappen.

❺ Überanstrengen Sie die Augen nicht

Das operierte Auge ist nach der Operation sehr sensibel, was aber nicht heißt, dass Sie auf Fernsehen und Lesen verzichten müssen. Wichtig ist nur, dass Sie es nicht übertreiben und bei Anzeichen der kleinsten Anstrengung eine Pause einlegen.

Was Sie noch wissen sollten

  • Wenn Sie Diabetiker sind sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt vor und auch nach der Operation am Grauen Star. Wichtig ist nämlich, dass Patienten in dieser Zeit ganz genau auf ihre Blutzuckerwerte achten. Lesen Sie auch: Diabetes als Risikofaktor für Grauen Star
  • Es ist völlig normal, wenn Sie ab und an das Gefühl haben, etwas im Auge zu haben. Sollte sich im operierten Augen jedoch ein dauerhafter Schmerz einstellen, gehen Sie sofort zum Arzt.
  • Die Werte Ihrer alten Brille werden nach der Operation nicht mehr stimmen. Im besten Fall benötigen Sie gar keine Brille mehr, oder aber Sie müssen zum Optiker. Lassen Sie sich damit aber Zeit, bis das Auge komplett ausgeheilt ist (etwa vier bis sechs Wochen).

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5 Kommentare

  1. Hans-Georg Jonas on

    Ab wann darf ich wieder am PC und am Tablet arbeiten? Ich bin gestern operiert worden..

  2. Gretl Hendricks on

    Interessant, das man sich nach einer Operation für den grauen Star nicht an den Augen reiben kann. Ich würde das gerne auch machen. Denn meine Beschwerden haben sich in den letzten Monaten verstärkt. Aber solche Richtlinien wird mir mein Arzt sicher auch noch mal sagen.

  3. Mein rechtes Auge ist schon operiert worden , ich kann gut sehen außer lesen.
    in 20 Tagen kommt das linke Auge dran, wenn das Ergebnis das gleiche ist kann ich nicht lesen. Das bedeutet bis ich eine neue Brille bekomme kann ich ich ca 2 Monate nicht lesen. Kann keinerlei Bankgeschäfte durchführen. Was kann man da tun?

  4. Mir ist es auch so ergangen. Habe mir bei Rossmann eine Preiswerte Lesebrille gekauft. Habe im Geschäft mehrere ausprobiert.

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