Die Haare fallen aus, die Geheimratsecken werden tiefer und die Stirn höher – das lässt niemanden kalt. Oftmals ist eine Haartransplantation der letzte Ausweg. Doch welche Methode ist wirklich erfolgreich?

Haartransplantation: 3 Methoden und ihre Vorgehensweise vorgestellt
© Jürgen Fälchle – Fotolia.com
Jürgen Klopp, Robert Geiss, John Travolta & Co. – die Promis machen es vor. Während vor einigen Jahren noch kahle Stellen hervor blitzten, wurde der Haarpracht inzwischen neues Leben eingehaucht. Wenn man das Phänomen Haarverlust einmal genauer betrachtet, fällt auf, dass es in den meisten Fällen die Männer sind, die davon betroffen sind. Dabei können Männer mit 30 Jahren genauso an Haarausfall leiden, wie Männer mit Ü60.

Ob kahle Stellen auf dem Oberkopf, am Haaransatz oder die allseits bekannten Geheimratsecken – in den meisten Fällen ist der Haarausfall genetisch bedingt. Aber auch Medikamente, internistische und dermatologische Erkrankungen können ursächlich dafür sein.

Shampoos, Medikamente & Co. gegen Haarausfall

Wenn die ersten Haare erstmal ausgefallen sind und nicht mehr nachwachsen, probieren die meisten Menschen mit speziellen Shampoos und Arzneimittelchen dagegen zu wirken. Doch leider halten die meisten Mittelchen nicht annähernd das was sie versprechen. Ökotest hat beispielsweise 20 Mittel genauer unter die Lupe genommen und festgestellt, dass knapp die Hälfte der getesteten Mittel bedenkliche Belastungen im Labor aufweisen. Nur vier Shampoos erhielten „befriedigend“, sieben erreichten gerade mal „ausreichend“ und die restlichen neun bekommen „ungenügend“ (Quelle: oekotest.de).

Auch der Professor Hans Wolff hält von den Mitteln nichts. Er sagt: „Was in frei verkäuflichen Shampoos an Substanzen enthalten ist, ist nicht in der Lage, das Haarwachstum merklich positiv zu beeinflussen.“ (Quelle: oekotest.de) Es klingt eindeutig. Shampoos & Co. können nicht dafür sorgen, dass das Haar plötzlich wieder wächst. Und nun?



Letzter Ausweg: Haartransplantation

Auch wenn viele Mittelchen nicht den gewünschten Erfolg bringen, leben muss man mit dem Haarausfall nicht. Wie oben schon erwähnt, macht es uns die Promiwelt vor. Die Haare werden ganz einfach transplantiert. Ganz so einfach ist das aber natürlich nicht.

Die Haartransplantation ist ein langer Weg. Meist ist der Erfolg erst mehrere Monate nach einer Transplantation deutlich sichtbar. Es kann sogar passieren, dass die eingesetzten Härchen erst einmal wieder ausfallen. Nach etwas 3 Monaten, wenn bei der Haartransplantation alles gut gegangen ist, produziert der Körper dann die neuen Haare.

Bei der Haartransplantation werden gesunde Haarfollikel entnommen und an den kahlen Stellen eingesetzt. Wichtig ist, dass Haartransplantationen nur mit dem eigenen Haar vollzogen werden können. Körperfremde Haare würde der Körper abstoßen

Die entnommenen Haare werden nach der Entnahme in ein zuvor erzeugtes „Loch“ in die Kopfhaut eingepflanzt.

» Übrigens: Bei einer Transplantation werden keine neue Haare erzeugt, sondern vorhandene Haare werden umverteilt bzw. neu positioniert. Das bedeutet, dass es bei zu massiver Entnahme der Spenderhaare an den Entnahmestellen zu Lücken kommen kann.

Unterschiedliche Transplantations-Methoden

Um Haare an eine andere Position zu verpflanzen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Dank der modernen Technik ist es mittlerweile sogar möglich die Transplantation narbenfrei durchzuführen.

Hier einmal die bekanntesten Methoden und ihre Vorgehensweise im Überblick.



FUT Methode

Diese Methode ist unter den Begriffen Streifenmethode oder Strip-methode bekannt und das am häufigsten durchgeführte Verfahren zur Haartransplantation.

Bei dieser Methode wird ein Hautstreifen am Hinterkopf des Patienten entnommen, der ca. 10 bis 20 cm lang und 1 bis 2 cm breit ist. Aus diesem Hautlappen werden anschließend von Assistenten die einzelnen Follikulären Einheiten inklusive der Haarwurzeln herausgeschnitten und dann verpflanzt. Dazu werden im Vorfeld so genannte Empfangslöcher gebohrt.

Die entstandene Lücke an der Entnahmestelle wird nach dem Eingriff vernäht oder vertackert. Haare werden in diesem Bereich nicht mehr wachsen.

Der wohl größte Nachteil bei dieser Streifentechnik betrifft wohl die Verheilung. Es ist unerlässlich, dass bei dieser Methode eine Narbe zurück bleibt. Durch die ständige Hals- und Nackenbewegung kann es unter Umständen sogar passieren, dass die Narbe größer wird als der entnommene Hautlappen.

Der Vorteil dieser Methode ist allerdings, dass die Behandlung an einem Tag durchführbar ist. Ein Großteil der Zeit wird hierbei für die Vorbereitung der Transplantate benötigt.

FUE-Methode

Bei der FUE-Methode, der modernsten Methode, werden hingegen einzelne Follikuläre Einheiten schonend aus der Kopfhaut entnommen und an anderer Position wieder eingesetzt. Das ist natürlich deutlich zeitaufwendiger. Häufig handelt es sich um mehrere Tausend einzelne Haartransplantate, deren Entnahme, Aufbereitung und Einsetzung unter Umständen bis zu 3 Tagen dauern kann. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass durch die schonende Entnahme kein Gewebetrauma und keine Narben zurück bleiben.

Außerdem ist es bei dieser Methode sogar möglich, eigene Körperhaare auf den Kopf zu transplantieren.

I-FUE-Methode

Die I-FUE Methode ist die Weiterentwicklung und Optimierung der FUE-Methode. Vorgenommen wurde diese vom Haarchirurgen Reza Azar. Er ist der Leiter des Zentrum für moderne Haartransplantation. Mit dieser Methode ermöglicht er es den Patienten, dass die Transplantate besser einheilen und die Anwuchsrate erheblich steigt. Dies geschieht durch „eine spezielle Behandlung der Transplantate in einem nährstoffreichen und mit Wachstumsfaktoren angereicherten Lagerungsmediums“, so Reza Azar (Quelle: ifue-haartransplantation.de).

Wer Angst vor bleibenden Schäden im Entnahmebereich hat, sollte sich das folgende Video unbedingt einmal ansehen. Hier wurden die ersten 15 Tage nach der Operation bildlich dokumentiert. Es ist deutlich zu erkennen, dass hier keine Narben zurück bleiben und schon nach zwei Wochen kaum noch etwas zu sehen ist. Einfach mal ansehen!

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Antwort hinterlassen

(Ihr Kommentar erscheint erst nach einer kurzen Prüfung)