Die Zeitung wird weit von sich gestreckt und Kleingedrucktes kann gar nicht mehr gelesen werden. Wenn es Ihnen auch so geht und Sie über 50 sind, hat Sie die Altersweitsichtigkeit erwischt.

Alterssichtigkeit Korrektur BehandlungDie gute Nachricht gleich vorweg, Alterssichtigkeit oder auch Altersweitsichtigkeit, ist keine Krankheit, sondern ein ganz normaler Funktionsverlust des Auges. Den einen trifft es früher, den anderen später, unabhängig davon, ob bereits eine Sehschwäche vorhanden war. Ein genaues Alter kann man für das Auftreten der Alterssichtigkeit, medizinisch Presbyopie, nicht vorhersagen. Manche Menschen spüren die ersten „Ausfälle“ bereits mit Mitte 40, andere trifft die Presbyopie erst, wenn sie die 50 überschritten haben. Die „Symptome“ sind allerdings immer gleich: Beim Lesen fangen die Buchstaben an zu verschwimmen, Zeitung oder Buch werden immer weiter vom Auge weggehalten, bis sich das Schriftbild wieder verschärft. Die Augenlinse muss sich auf die verschiedenen Entfernungen einstellen, was mit zunehmendem Alter deutlich schwieriger wird. Über kurz oder lang heißt es also, ab zum Augenarzt oder Optiker.

Keine Angst vor der Diagnose

Auch wenn es so klingt, die Altersweitsichtigkeit ist nichts Schlimmes. Damit der Alltag aber wieder normal bewältigt werden kann, sollten Sie beim Augenarzt ihre Sehschärfe bestimmen lassen. Dazu lässt der Augenarzt den Patienten Zahlen und Buchstaben in verschiedenen Größen von einer Tafel ablesen. Für eine noch bessere Bestimmung der Sehstärke dient ein sogenannter Phoropter. Die Apparatur kann detaillierter ermitteln, welche Stärke später eine Brille oder auch die Kontaktlinsen haben müssen.

Phoropter im Wandel der Zeit

Alterssichtigkeit korrigieren: 4 Behandlungsmöglichkeiten

Fakt ist, dass Sie sich der Sehschwäche stellen müssen, auch wenn viele aus Eitelkeit gerne darauf verzichten würden. Die gängigsten Methoden sind eine Lesebrille, Kontaktlinsen, operative Verfahren und das Augenlasern.



Lesebrille

LesebrilleDas einfachste Mittel die Alterssichtigkeit zu korrigieren, ist eine Brille. Da es sich bei der Presbyopie überwiegend um Probleme beim Lesen handelt, spricht man auch von einer Lesebrille. Lesebrillen sind Einstärkenbrillen, also nur auf eine Sehstärke und für bestimmte Entfernungen konzipiert. Anders als bei Mehrstärkenbrillen, besser bekannt als Gleitsichtbrille, kann die Lesebrille wirklich auch nur für diesen Zweck genutzt werden. Das hat den Nachteil, dass die Brille ständig auf- und abgesetzt wird.

Um dieser manchmal doch nervigen Prozedur zu entgehen empfiehlt es sich, eine sogenannte Halbbrille zu kaufen. Das Gestell ist im Vergleich zur „normalen“ Brille nur halb so groß, deckt den Bereich zum Lesen aber trotzdem optimal ab. Die Brille muss nicht ständig hoch und runter geschoben werden. Auch das lästige, für die Mitmenschen unangenehme, über den Rand schielen unterbleibt damit.

Lesebrillen für Erwachsene müssen leider komplett selbst finanziert werden, denn sie gehören nicht zum Leistungskatalog der Krankenkassen. Einstärkengläser sind noch recht erschwinglich, das teuerste ist meist das Gestell. Rechnen Sie in etwa mit Kosten zwischen 300 und 400 Euro.

Kontaktlinsen

Haftschalen bzw. Kontaktlinsen sind eine Alternative für alle, die sich mit dem Tragen einer Brille nicht anfreunden können. In manchen Fällen werden Kontaktlinsen auch berufsbedingt bevorzugt, wenn das Tragen einer Brille beim Arbeiten hinderlich ist. Die kleinen, gewölbten Kunststoff-Linsen eignen sich auch zur Korrektur der Altersweitsichtigkeit.

Da es sich um eine Art Fremdkörper handelt, muss man sich an Kontaktlinsen erst gewöhnen. Die meisten Probleme bereitet das Einsetzen der Kunststofflinse, wobei der Optiker eher vom „Auflegen“ spricht. Wenn Sie selbst betroffen sind, oder sich informieren möchten, schauen Sie sich die genaue Schritt für Schritt Anleitung der Ohren Augenoptiker GmbH an.

Die Kosten für Kontaktlinsen lassen sich nicht pauschal bestimmen. Sie sind immer abhängig von der Art der Fehlsichtigkeit und der Nutzungsdauer. Tageslinsen sind bereits ab 0,50 Euro pro Stück erhältlich.

Operative Methode

Augen Operation KunstlinseTritt bereits eine altersbedingte Linsentrübung auf, spricht man vom Grauen Star. Besonders betroffen sind Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Verschlechtert sich das Sehen mehr und mehr, kommt der Patient um eine Operation kaum umhin. Dieser Eingriff ist heute schon Routine, deutschlandweit werden jährlich etwa 600.000 Operationen am Grauen Star durchgeführt.

Bei diesem Eingriff wird eine Kunstlinse ins Auge eingesetzt. Fast alle Patienten verspüren danach ein deutlich besseres Sehvermögen. Allerdings darf die Operation nur durchgeführt werden, wenn keine anderen Augenkrankheiten, wie die Makuladegeneration oder ein Glaukom, vorliegen.

Die Kosten für das Einsetzen einer Standardlinse, Vor- und Nachuntersuchungen, sowie eventuell benötigte Medikamente werden von der Krankenkasse übernommen. Gerade bei Altersweitsichtigkeit empfiehlt sich aber eine hochwertigere Kunstlinse (multifokale Linse), die vom Patienten selbst gezahlt werden muss. Kosten pro Linse in etwa zwischen 1000 und 1300 Euro.

Augenlasern

Das Lasern der Augen ist in den letzten Jahren mehr und mehr „in Mode“ gekommen. Nach erfolgreicher Behandlung sind die Patienten nicht mehr auf weitere Hilfsmittel, wie Brille oder Kontaktlinsen angewiesen. Das dürfte auch der Hauptgrund für die zunehmende Beliebtheit sein. Der eigentliche Eingriff dauert nur wenige Minuten und etwa 96 Prozent aller Behandelten sind mit dem Ergebnis zufrieden. Die ersten Tage danach werden noch etwas ungewohnt sein. Das Gefühl trockener Augen wird mit Augentropfen behoben. In der Medizin werden drei Laser-Methoden unterschieden:

  • Femto Lasik
  • Lasek / PRK
  • Relex Smile

Allerdings ist das Augenlasern nicht für jedermann geeignet. Neben einer Hornhautverkrümmung spielen auch wieder Vorerkrankungen (Grauer Star, Grüner Star) eine wichtige Rolle. Ausführliche Informationen zu den Voraussetzungen für eine Augen-Laserbehandlung finden Sie im Ratgeber von MediDate Berlin.

Die Kosten von rund 2000 Euro pro Auge, inklusive Vor- und Nachsorgeuntersuchung, müssen aus privater Tasche bezahlt werden. Wenn man aber bedenkt, dass nach erfolgreichem Lasern keine weiteren Ausgaben (Brille, Kontaktlinsen) auf Sie zukommen, rechnet sich dieser Betrag schnell. Übrigens: Von günstigeren Augenlaserzentren im Ausland, raten Experten vehement ab.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Bei meinem Kollegen steht jetzt auch eine Augenoperation vor der Tür. Er ist eigentlich sehr ängstlich, wenn es um Ärzte geht, möchte aber wieder besser sehen können. Hoffentlich geht alles gut.

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