Wenn das erste Enkelkind unterwegs ist, ist die Unterstützung der zukünftigen Großeltern gefragt. Allerdings sollte die Hilfe mit Bedacht ausgewählt werden.

Mein erstes Enkelkind – So unterstützen Großeltern die Eltern
Großeltern sind viele Jahre eine wichtige Stütze für die ganze Familie | © Drazen / stock.adobe.com

Manchmal kommt es unverhofft, meistens wird es schon sehnsüchtig erwartet: das erste Enkelkind. Die Freude bei den werdenden Eltern ist riesig und sofort sollen Oma und Opa informiert werden. Wissen die zukünftigen Großeltern erst einmal Bescheid, wird am liebsten eine große Baby-Kampagne gestartet.

Bei aller Euphorie und Vorfreude, ein Neugeborenes braucht weder einen Sandkasten noch ein Dreirad. Von daher gilt es gut zu überlegen, was am Dringendsten benötigt wird und wie Sie die jungen Eltern unterstützen können.

Kluge Ratschläge – ja oder nein?

Hört man sich in Familien um, sind Diskussionen über das Verhalten in der Schwangerschaft und nach der Geburt immer wieder die Regel. Die „Alten“ meinen es nur gut, die „Jungen“ sind oftmals genervt. Hier die Balance zu finden ist äußerst schwierig, deswegen gilt für beide Parteien: immer wieder ansprechen, was einem nicht gefällt.



Tatsache ist, dass die Großeltern mit ihrem Erfahrungsschatz punkten können. Bedenken muss man aber auch, dass manche Sichtweisen von damals, heute eher antiquiert sind. Ganz wichtig für eine harmonisch verlaufende Schwangerschaft ist auch, dass sich beide Großelternpaare (Eltern und Schwiegereltern) einig sind und verstehen. Sonst kann es passieren, dass sich die werdenden Eltern vorkommen, als würden sie zwischen zwei Stühlen sitzen.

Hilfe bei Formalitäten

Neben all der Vorfreude, kommt auch eine Menge Bürokratie auf die werdenden Eltern zu. Hier ist die Unterstützung von Oma und Opa sicher gern gesehen. Auch wenn es noch Monate dauert, bis das Baby auf die Welt kommt, ist es ratsam frühzeitig einen Kita-Platz zu beantragen. Gerade in Großstädten sind Betreuungsplätze rar, je eher man sich anmeldet, desto besser. Am besten gehen Oma und Mama gemeinsam und schauen sich die Örtlichkeiten an.

Weitere Behördengänge bzw. Anträge sind zu erledigen:

  • Mutterschaftsgeld beantragen
  • Klinik für die Entbindung aussuchen
  • Versicherung für das Kind klären (Krankenkasse)
  • Klären, wer die Elternzeit in Anspruch nimmt
  • Elterngeld beantragen (nach der Geburt)
  • Kindergeld beantragen
  • Kinderarzt für später auswählen

Eine ausführliche Liste aller notwendigen Anträge mit den dazugehörigen Papieren finden Sie auf eltern.de.

Im Haushalt mit anpacken

Je mehr die Schwangerschaft voranschreitet, desto anstrengender werden alltägliche Arbeiten für die werdende Mutter. Unterstützen Sie ihre Tochter / Schwiegertochter jetzt so gut es geht. Nehmen Sie ihr zum Beispiel Einkäufe ab, hier besonders die schweren Dinge, wie Wasserkisten schleppen. Auch eine helfende Hand im Haushalt ist sicher gern gesehen. Staub wischen, Betten beziehen, Durchsaugen, Wäsche waschen oder Essen kochen – alles Arbeiten, die sich beide Omas untereinander aufteilen können.

Finanzielle Hilfe

Ob und wann finanzielle Unterstützung notwendig wird, ist vom Einzelfall abhängig. Fakt ist, dass ein Baby Geld kostet und das nicht erst, wenn es auf der Welt ist. Die Erstausstattung mit Bettchen, Kinderwagen, Wickelkommode und Babyschale für’s Auto wird einige hundert Euro verschlingen. Wenn es für Sie als Großeltern machbar ist, können Sie gern einen Teil der Neuausstattung übernehmen. Geht es den werdenden Eltern finanziell generell nicht gut, ist auch Unterstützung von staatlicher Seite möglich.

Weiterführende Informationen:
Bundesstiftung Mutter und Kind – bundesstiftung-mutter-und-kind.de
Leistungen und Hilfen für junge Eltern – familien-wegweiser.de

Nach der Geburt

Auch wenn Sie vor lauter Glück sofort in die Klinik fahren möchten, gönnen Sie den frisch gebackenen Eltern erst ein bisschen Ruhe. Am besten fragen Sie nach, wann ein Besuch recht wäre und dehnen Sie diesen nicht zu lange aus. Unterstützen können Sie das junge Familienglück, indem Sie sich während des Klinikaufenthalts um den Haushalt kümmern. Bereiten Sie dem Baby einen herzlichen Empfang mit einem geschmückten Kinderzimmer und für die Mama darf es gern ein frischer Blumenstrauß sein.

Wenn gewünscht, dürfen Sie sich auch gern um das Verfassen und Versenden der Geburtsanzeige kümmern. Zum einen in der örtlichen Presse und für Freunde und Verwandte, die weiter weg wohnen, bietet sich eine entsprechende Grußkarte an. Wer nicht selbst basteln will, dem empfehle ich die Babykarten von cewe.de. Die sehen nicht nur professionell aus, sie sind durch die Einbindung des eigenen Babyfotos auch sehr persönlich.

Ein paar Worte zum Schluss…
Werdende oder frisch gebackene Eltern müssen sich in ihrer neuen Rolle erst zurecht finden. Sie als Großeltern unterstützen die „Kinder“ am meisten, wenn Sie sich verständnisvoll und einfühlsam zeigen. Statt mit dem weisen Finger von oben herab zu agieren, sprechen Sie lieber öfter mal ein Lob aus – auch wenn der Anlass dafür, für Sie völlig banal ist.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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