Wie sich Nierenschmerzen äußern und was man dagegen tun kann, erfahren Sie hier. Außerdem Infos zur Nierenkolik und zum Nierenkrebs.

Nierenschmerzen oder Nierenkolik
Nierenschmerzen werden oft für Rückenschmerzen gehalten – © staras / stock.adobe.com

Wer noch nie Probleme mit den Nieren hatte, wird vielleicht gar nicht sofort realisieren, dass das die Nieren sind, die ihm da weh tun. Denn oftmals verspüren Nierenkranke nur diffuse Rückenschmerzen und werden sich gar nicht darüber bewusst, dass es Nierenschmerzen sind, die sie plagen. Und selbst Urologen müssen in manchen Fällen erst Urin- und Blutuntersuchungen abwarten, um genau festzustellen, was dem Patienten fehlt. Die Ursachen für Nierenschmerzen können ganz unterschiedlich sein.

Nierenkolik durch Nierensteine

Eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit ist die Nierenkolik, bei der ein Nierenstein in der Niere oder im Harnleiter fest sitzt. Wenn Sie solche unerträglichen Schmerzen in der Nierengegend verspüren, brauchen Sie sofort ärztliche Hilfe. Denn Sie müssen dann nicht nur krampflösende und schmerzstillende Medikamente bekommen, sondern die genaue Lage und Größe des Steins sollte auch lokalisiert werden. Ein Nierenstein kann nämlich eine gefürchtete Nierenstauung zur Folge haben, welche das Nierenbecken schädigen kann. Im schlimmsten Fall könnte es sogar platzen, aber das kommt nur äußerst selten vor.

» Entfernung des Nierensteins

Meist gehen, unter Einwirkung krampflösender Medikamente, die Steine auf natürlichem Wege ab. Ist das nicht der Fall, wird der Urologe eine so genannte Uretherschiene durch Blase und Harnleiter einführen. Ist der Stein auch für diese Methode zu groß, dann muss möglicherweise operiert werden. Es besteht auch noch die Möglichkeit, den Stein mit Laser zu zertrümmern. Dies wird allerdings bei Akut-Patienten eher nicht gemacht, sondern diese Methode bietet sich bei Patienten mit chronischer Steinbildung an.

» Untersuchung im Labor

Alle abgegangenen Steine müssen im Labor untersucht werden, um die Ursache der Steinbildung heraus zu finden. Man kann aus der Analyse schließen, ob der Betroffene



  • sich falsch ernährt,
  • zu wenig trinkt,
  • oder ob andere Ursachen vorliegen.

Bakterielle und virale Nierenbeckenentzündung

Vor allem Frauen sind, wegen der kürzeren Harnröhre, immer wieder von bakteriellen Nierenentzündungen betroffen. Das erste Anzeichen ist Brennen beim viel zu häufigen Wasserlassen. Dann liegt eine Blasenentzündung vor, die aber bereits die Nierenbecken erreicht haben kann. Im Urin findet der Arzt nun Bakterien und meistens Blut und Eiweiß.

Er wird den Patienten mit Antibiotika behandeln und ihm empfehlen, viel zu trinken. Durch die erhöhte Flüssigkeitsaufnahme werden die Harnwege durch- und Keime ausgespült.

Manche Patienten neigen zu immer wiederkehrenden, so genannten rezidiven Blasen- und Nierenbeckenentzündungen. Dann steckt meist eine ursächliche Erkrankung dahinter und nicht nur eine leichte Anfälligkeit hinter den gehäuften Infektionen.


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Nierenerkrankungen, die Infektionen begünstigen

Es gibt angeborene und erworbene Nierenkrankheiten, welche die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen. Dazu gehören

  • Missbildungen wie Verengungen,
  • mehrere Nieren,
  • zu kleine Nieren,
  • Hufeisennieren.

Wenn der Patient nicht operiert werden kann, wird er eventuell sein ganzes Leben lang mit immer wiederkehrenden Infektionen kämpfen müssen. Es gibt nur wenige Medikamente, welche diese Infektionen im Vorfeld verhindern können, aber nicht alle Patienten vertragen sie. Nierenkrankheiten verlaufen oft schleichend und chronisch, so dass es erst nach langen Jahren zu einem völligen Versagen der Nierenfunktion kommt.

Nierenschmerzen was tun? – Soforttipps für zu Hause

Natürlich müssen Sie mit Nierenschmerzen zum Arzt. Bei akuten Schmerzen sollte der Notarzt gerufen werden. Wenn ein Arztbesuch nicht sofort machbar ist, können Sie nachfolgende Maßnahmen probieren, oder man informiert sich bei der Frage-Antwort-Community rund um Gesundheit. Persönliche Erfahrungen sind so manches Mal die besten Hilfe-Tipps.



Wärmen Sie die Nierengegend, am besten mit einer Wärmflasche. Wer keine im Haus hat, kann auch einen Schal nehmen und diesen um die Nieren binden. Dicke Unterwäsche hilft ebenso.

Trinken Sie viel, aber verzichten Sie auf säurehaltigen Saft. Besser sind Teesorten wie: Fenchel, Kamille, Brennnessel, spezieller Blasen-Nieren-Tee oder Löwenzahn.

Legen Sie einen Nierengurt an, wenn vorhanden. Die Form ist extra für den Bereich um die Nieren konzipiert und spendet dauerhaft Wärme.

Mit einem Körnerkissen erzielen Sie ebenso Schmerzlinderung bei Nierenschmerzen. Hier reichen einige Minuten in der Mikrowelle um es zu erhitzen und dann auflegen.

Behandlungsmethoden bei Nierenkrebs

Nierenkrebs kann plötzlich und aus heiterem Himmel beginnen. Der Patient hat nicht nur Schmerzen, sondern meist auch sichtbares Blut im Urin, die so genannte Makrohämaturie. Okkultes, also nicht mit dem bloßen Auge erkennbares Blut im Urin bezeichnet man hingegen als Mikrohämaturie. Nicht immer zeigen Nierenkrebspatienten schon im Frühstadium der Erkrankung die allgemeinen Krebssymptome wie Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und den Verlust der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Nierenkrebs wird, wie alle Krebserkrankungen, umgehend behandelt, um Metastasenbildung zu verhindern. Als Behandlungsmethoden stehen Operation, Bestrahlung und Chemotherapie zur Verfügung.

Dialyse und Transplantation

Wenn die Nieren versagen, bleibt dem Patienten zunächst der Ausweg der Dialyse. Bei dieser so genannten Blutwäsche werden, je nach Grad der Restfunktion der Nieren, harnpflichtige Substanzen mehrmals pro Woche aus dem Körper entfernt. Die Dialyse ist sehr belastend und hat auch etliche Nebenwirkungen, aber sie sichert vielen Patienten schlicht weg das Überleben. Daneben bleibt nur noch die Möglichkeit der Transplantation einer Spenderniere eines lebenden oder verstorbenen Menschen. Die Wartelisten sind lang und viele Patienten versterben, bevor ihnen ein Organ überhaupt verpflanzt werden kann. Manchmal stoßen die Nieren auch das fremde Organ ab, so dass die Transplantation langfristig missglückt.

Nierenschmerzen vorbeugen – Was kann ich für meine Nieren tun?

Es gibt eine Menge Möglichkeiten, um sich vor Infektionen und Steinbildung zu schützen.

  • Das Trinken von ausreichend Wasser ist die Grundvoraussetzung, um die Nieren gesund und leistungsfähig zu erhalten.
  • Daneben sollte man auf Alkohol und auf Nikotin möglichst verzichten.
  • Der Genuss von Kaffee und schwarzem Tee sollte sich in Grenzen halten. Vor allen Dingen schwarzer Tee steht im Verdacht, die Bildung bestimmter Nierensteine zu fördern.
  • Vitaminreiche Kost, ausreichender Schlaf und Bewegung an der frischen Luft sind ebenfalls der Gesundheit der Nieren förderlich.
  • Die Großmutter wusste es und sie hatte vollkommen recht: Nieren wollen warm gehalten werden und vertragen keine Zugluft. Das oft zitierte baumwollene Unterhemd hilft tatsächlich, Erkrankungen an den Nieren mit zu verhüten.
  • Genauso verhält es sich mit den Füßen, denn kalte Füße begünstigen eine Blasenentzündung mit Sicherheit.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Ich fühle mich im.Stich gelassen
    Seit Dezember habe ich Nierenkoliken und eine Mikrohämaturie die sich jetzt zu einer Makrohämaturie entwickelt.
    Es fand eine Spiegelung im Februar statt, ein CT ohne Kontrastmittel, ich würde zum Nephrologen geschickt, der aber auch nichts fand und war vor 3 Wochen wieder zum CT ohne Kontrastmittel, obwohl mein Urologe das CT mit Kontrastmittel veranlasst hatte.
    Wieder wurde nichts gefunden.
    Ich fühle mich jeden Tag erschöpft und die Koliken werden auch immer schlimmer.
    Ich habe eine Vorgeschichte, denn ich habe oft Nierensteine und lag schon 2 mal zur Entfernung im KH.

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