Der REM Schlaf nimmt mit zunehmendem Alter ab. Um so wichtiger ist es dafür zu sorgen, dass die REM Schlafphasen ausgeglichen und ohne Störungen sind. Wir verraten Ihnen, wie Sie mit einfachen Tipps Ihren Schlafrhythmus verbessern.

Warum Rem Schlaf im Alter wichtig ist
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Frauen zwischen 60 und 70 Jahren leiden am meisten unter Schlafstörungen (ca. 43 Prozent), dicht gefolgt von Männern im Alter zwischen 70 und 80 Jahren (ca. 35 Prozent). Diese Erhebung des Robert-Koch-Instituts zeigt, wie akut das Thema insbesondere bei Senioren ist. Ungenügender Schlaf wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus, insbesondere die REM Schlafphase ist hierbei von Bedeutung. Medizinisch betrachtet, wird der Schlaf in drei grobe Schlafphasen eingeteilt, dem Leichtschlaf, dem Tiefschlaf und dem REM Schlaf.

Was ist REM Schlaf?

Die Abkürzung REM kommt aus dem Englischen und steht für Rapid Eye Movement. Ins Deutsche übersetzt heißt das schnelle Augenbewegung. Wie es der Name schon sagt, bewegen wir unsere Augen in dieser Schlafphase besonders schnell, unser Blutdruck steigt und die Pulsfrequenz ist deutlich erhöht. Etwa 25 Prozent unserer gesamten Schlafzeit sind durch REM Phasen geprägt, die sich mehrmals in der Nacht wiederholen. Je länger wir schlafen, desto mehr nimmt der REM Schlaf zu, indem wir übrigens die meisten unserer Träume haben.

Warum ist ausreichender REM Schlaf im Alter wichtig?

Fakt ist, dass der REM Schlaf eine wichtige Bedeutung für unser Verhalten hat. Sind diese Schlafphasen nicht ausreichend, reagieren viele Menschen impulsiv. In jungen Jahren zeigt sich ein gesteigertes sexuelles Verlangen, bei der älteren Generation hat diese Form der Schlafstörung vermehrte Auswirkungen auf das Gedächtnis. Mangelnde Konzentration und allgemeiner Leistungsabfall sind also die Folge. Unsere Hirntätigkeit wird maßgeblich von dieser Schlafphase geprägt. Alles was wir im Alltag erleben, Erfahrungen die wir sammeln und Wissen, welches wir im Gedächtnis speichern, verarbeiten wir zum großen Teil in der REM Schlafphase. Somit ist diese Schlafphase für unsere Nerven und unsere Psyche besonders wichtig. Experten gehen sogar davon aus, dass eine Störung des REM Schlafes in Zusammenhang mit Alzheimer und Parkinson steht.


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Was passiert bei zu wenig REM Schlaf?

Menschen, mit gestörtem Schlafverhalten sind oftmals depressiv veranlagt bzw. erkranken sogar in Folge des Schlafmangels an einer Depression. Ärzte verordnen dann Antidepressiva, die sich allerdings negativ auf den gesunden Schlafrhythmus auswirken. Das klingt wie ein Teufelskreis und führt oft zu Fehlverhalten im Wach-Schlaf-Turnus. Es wird versucht, den fehlenden Schlaf auf irgendeine Weise nachzuholen. Ein sehr  langer Mittagsschlaf oder zu frühes abendliches Zubettgehen, sollen dann die Lösung sein. Das Gegenteil ist aber der Fall.

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Bei einer zu frühen REM Schlafphase kommen unsere Emotionen durcheinander. Unser nächtliches Gedächtnis konzentriert sich auf die nicht so schönen Dinge des Tages und speichert überwiegend negative Ereignisse ab.

Weiterhin kann es bei einem gestörten REM Schlaf dazu kommen, dass sich der Betroffene im Schlaf bewegt. Das heißt, er steht auf, läuft herum und führ unbewusst Handlungen aus. Am meisten betroffen davon sind Männer über 50. Angehörige fühlen sich in solch einem Fall oft überfordert und entschließen sich, den Patient in ein Pflegeheim zu geben. Die Angst, dass sich dieser bei seinem nächtlichen Schlafwandeln verletzen könnte, ist einfach zu groß.

Wie kann ich meinen REM Schlaf verbessern?

Die erste Maßnahme bei Schlafstörungen sind meist Medikamente. Ältere Menschen vertragen diese aber nicht ohne weiteres und reagieren mit Gleichgewichtsstörungen (Verletzungsgefahr!) oder Verwirrtheit. Hier ist sensibles Handeln des Arztes gefragt. Um selbst etwas für ein normales Schlafbedürfnis zu tun, versuchen Sie die folgenden Tipps.

      • 1. Schaffen Sie sich eine Schlafoase

     

Statt gleich zu Schlafmitteln zu greifen, sorgen Sie besser dafür, dass Ihr Schlafgemach regelrecht zum Schlafen einlädt. Lüften Sie gründlich, bevor Sie ins Bett gehen und schlafen Sie, wenn möglich, bei offenem Fenster. Benutzen Sie eine leichte, aber wärmende Zudecke. Schwere Federbetten wirken einengend. Ebenso wichtig ist die richtige Unterlage. Weder eine extrem harte, noch eine zu weiche Matratze sind für den gesunden Schlaf förderlich. Jeder Körper ist anders. Die passende Matratze muss daher ganz individuell ausgesucht werden. Wertvolle Tipps, worauf Sie bei der Matratzenauswahl im Alter achten sollten,  finden Sie auf Betten-ABC Magazin. Nur wer sich ergonomisch gesund bettet, findet auch leichter in den Schlaf.

      • 2. Halten Sie feste Schlafzeiten ein

     

Regelmäßigkeit ist für einen gesunden REM Schlaf besonders wichtig. Legen Sie deshalb für sich selbst feste Schlafzeiten fest. Gehen Sie abends immer zur gleichen Zeit ins Bett, auch wenn Sie noch nicht müde sind. Der Körper fängt allmählich an, sich an diesen Rhythmus zu gewöhnen.

      • 3. Nach dem Aufwachen raus aus dem Bett

     

Ein Tag als Rentner kann durchaus lang werden, wenn man nichts mit sich anzufangen weiß. Viele machen daher den Fehler, morgens lange im Bett zu bleiben. Für Ihren Schlafrhythmus ist dies aber äußerst kontraproduktiv. Deshalb gilt: Wenn Sie wach sind, stehen Sie auch auf!

      • 4. Ablenken statt Hin- und Herwälzen

     

Schlaf kann man nicht erzwingen. Deshalb wird es immer wieder Momente geben, in denen Sie sich wortwörtlich schlaflos im Bett hin- und herwälzen. Bevor Sie anfangen zu grübeln, lenken Sie sich besser ab. Lesen Sie ein Buch oder schalten Sie den Fernseher ein. Dieser sollte allerdings nicht über Stunden laufen und das Programm Sie auch nicht aufregen.

Eine Tasse Tee, oder ein Glas Milch kurz vor dem Schlafengehen können ebenfalls hilfreich sein. Nutzen Sie diese Tipps, damit der REM Schlaf wirklich ein Traumschlaf und kein Alptraum wird.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Das ist der erste Bericht, den ich im Netz lese, mit dem ich mich identifizieren kann. Vielen Dank dafür!
    Ich leide seit ca. zwei Jahren unter einer gestörten REM-Schlafphase und fühle mich jeden Morgen wie gerädert. Dadurch kann ich nur noch sehr eingeschränkt meinen Alltag bewältigen, geschweige denn arbeiten gehen. Ich nehme Trazodon 100 mg und Melatonin 2 mg, was mir ein wenig hilft. Ich werde demnächst das von Ihnen empfohlene Buch lesen und erhoffe mir dadurch gute Erkenntnisse. Herzliche Grüße

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