Ob als Zuverdienst zur Rente, oder neue Herausforderung, wer im Alter in die Selbstständigkeit starten will, sollte dies nicht unbedacht tun.

Selbstständig im Ruhestand Tipps
Selbstständigkeit setzt technisches Wissen voraus

Für die meisten Menschen ist der Eintritt in den Ruhestand der Beginn eines neuen, erholsamen und stressfreien Lebensabschnittes. Nicht mehr nach dem Wecker aufstehen müssen, reisen wohin man will oder einfach nur alle Fünfe gerade sein lassen, darauf freuen sich unzählige zukünftige Rentner. Ein anderer Teil der Generation 60+ gibt sich mit der neugewonnenen Freizeit nicht zufrieden, sondern erfüllt sich einen Lebenstraum – die eigene Selbstständigkeit. Endlich der eigene Herr sein, oder sogar das Hobby zum Beruf machen, wird manchmal erst in der zweiten Lebenshälfte möglich.

Die Gründung eines Unternehmens, und sei es nur als Einzelkämpfer, bedarf einer gewissen Vorbereitung. Sie müssen pro und contra genau abwägen, bevor es in die Existenzgründung geht. Auch alle Optionen, die nach der Gründung auf Sie zukommen, müssen vorab kalkuliert werden. Damit nichts schief geht, hier ein kleiner Überblick für die Selbstständigkeit im Ruhestand.

Zuverdienst oder finanzielle Absicherung?

Wenn Sie die Selbstständigkeit benötigen um Ihren Alltag zu finanzieren, sollten Sie nicht ins kalte Wasser springen. Die Einnahmen sind zwingend notwendig, wer sich hier in einer neuen Branche erst ausprobieren will, erleidet schnell Schiffbruch. Schuster bleib bei deinem Leisten heißt die Devise! Arbeiten Sie selbstständig, aber trotzdem in einem Bereich, in dem Sie sich auskennen. Erfahrungen aus Ihrem alten Beruf können dabei sehr hilfreich sein.

Allein oder im Team?

Eigentlich haben Sie den Gedanken gefasst, Ihre Geschäftsidee allein durchzuziehen. Dem spricht prinzipiell nichts dagegen, knifflig wird es erst, wenn Sie einmal krank werden und für längere Zeit ausfallen. Die Geschäfte müssen weiter laufen, was sich bei einem Krankenhausaufenthalt schwer realisieren lässt. Überlegen Sie deshalb, ob es nicht besser ist, einen Partner ins Boot zu holen. Worauf dabei zu achten ist und warum Sie einen Gesellschaftervertrag aufsetzen sollten, erfahren Sie auf starting-up.de.



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Ihre Idee steht, Ihr Tatendrang ist unermäßlich – gut so! Doch Vorsicht, jede Gründung braucht ein finanzielles Polster. Wer sich selbstständig macht, weil die Rente nicht reicht, wird es schwer haben. Zwar gibt es von der KfW das sogenannte ERP-Kapital für Gründung, aber auch hier wird ein Eigenkapitalanteil von 15 Prozent (alte Bundesländer), beziehungsweise 10 Prozent (neue Bundesländer und Berlin) der förderfähigen Kosten vorausgesetzt. Ein gründlicher Check der finanziellen Lage ist vorab auf jeden Fall empfehlenswert.

Sind Sie kaufmännisch versiert?

Die Produktion ankurbeln, Material einkaufen, Messen organisieren, all das liegt Ihnen im Blut – wunderbar! Doch wer verwaltet Ihre Buchführung? Nicht jedem liegt der bürokratische Teil der Selbstständigkeit, der aber unerlässlich ist. Sie wollen schließlich Gewinn einfahren, der aber nur mit einer fehlerfreien Buchhaltung ersichtlich wird. Entweder Sie vergeben diese Aufgabe extern, was allerdings neue und vor allem dauerhafte Kosten mit sich bringt, oder aber Sie erleichtern sich die Arbeit mit entsprechender Software, zum Beispiel von lexware.de. So behalten Sie Ein- und Ausgaben immer Blick, erstellen Angebote und Rechnungen fristgerecht und haben Ihre Finanzen stets aktuell vor Augen.

Ämter und Formalitäten – unvermeidbar

Es lässt sich leider nicht vermeiden, wer im Ruhestand selbstständig sein will, muss einiges an Formalitäten erledigen.

  • Gewerbe anmelden und Gewerbeschein beantragen
  • Einkünfte aus der Selbstständigkeit dem Finanzamt melden
  • Mitteilung an die Kranken- und Rentenkasse

Achtung: Wenn Sie selbstständig sind und trotzdem Rente beziehen, wird der Verdienst darauf angerechnet. Sie erhalten dann lediglich eine Teilrente. Alle Hinzuverdienstgrenzen finden Sie auf deutsche-rentenversicherung.de.

Ohne Marketing und Technik geht es nicht

Was die aktuelle Technik, wie Handy oder Laptop betrifft, ist die Generation 60 plus sehr gespalten. Die einen haben damit nichts am Hut, die anderen können sich ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen. In der Selbstständigkeit werden Sie ohne moderne Technik nicht auskommen. Die Zeiten an denen ein Vertrag per Handschlag geschlossen wurde, sind vorbei. Rein rechtlich muss alles schriftlich festgehalten werden, auch in Ihrem Interesse.

Und zu guter Letzt müssen Sie sich Gedanken über die Absatzmöglichkeiten machen. Sie sind neu auf dem Markt und das soll sich ändern. Nutzen Sie also neben der Tagespresse auch die Social Media Kanäle wie Twitter, Facebook oder Google+. Mehr potentielle Kunden kann man mit fast nur einem Klick kaum erreichen.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Wolfgang Kochan on

    Vielleicht sollte hinzugefügt werden, daß es keine Hinzuverdienstgrenze gibt , wenn die Regelaltergrenze erreicht wird und dann auch erst der Rentenbezug startet

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