Computerspiele machen dumm? Im Gegenteil! Studien belegen, dass die richtigen Computerspiele das Gehirn trainieren und sogar Demenz vorbeugen.

Computerspiele beugen Demenz vor
Mit Computerspielen Demenz vorbeugen? | © Mediteraneo / stock.adobe.com

Zocken, Daddeln, Gamen – bei der jüngeren Generation stehen Computerspiele häufig an der Tagesordnung. Für die ältere Generation ist das noch immer unbegreiflich, denn laut Aussage derer gibt es doch nichts Besseres für den Körper als an der frischen Luft zu spielen, die Welt zu erkunden und zu lernen. Das ist natürlich alles richtig, dennoch sollten Senioren die Computerspiele nicht gänzlich als unsinnig und Blödsinn abtun. Ganz einfach deshalb, weil mehrere Beiträge besagen, dass Computerspiele das Gehirn trainieren und gegen Demenz helfen sollen. Im Speziellen sind es besonders Denkspiele, wie z.B. Sudoku, Mahong, Puzzlespiele usw. (beispielsweise zu finden auf browsergames.de), die einen Einfluss auf das Gehirn nehmen. Aber auch Autorennen können dafür sorgen, dass das Gehirn wächst.

Sollten also Senioren öfter mal am Computer sitzen und ein paar Spiele zocken?

Spielende Senioren sind glücklichere Senioren

Brettspiele, Gesellschaftsspiele, Kartenspiele, Würfelspiele usw. machen mit Angehörigen, dem Partner oder mit Freunden natürlich viel Spaß und dementsprechend natürlich auch glücklich. Nebenbei wird sogar die Gemeinschaft geschult. Aber wie sollen Spiele am Computer glücklich machen, bei denen man doch nur alleine sitzt? Zu diesem Ergebnis kommt es zumindest bei einer Befragung von 140 Rentnern, die über 63 Jahre alt sind. Laut diesem Medienbericht (zu finden auf medicalxpress.com) geben 61 Prozent zu, regelmäßig Video- und Computerspiele zu konsumieren. Wissenschaftler stellen dabei heraus, dass diese Spieler grundsätzlich ausgeglichener und weniger an Depressionen leiden als ihre Altersgenossen, die sich von PC-Spielen fernhalten.

Studie mit Autorennen

Der Neurowissenschaftler Adam Gazzaley von der Universität von Kalifornien in San Francisco hat festgestellt, dass Computerspiele das Gehirn von älteren Menschen trainieren können. Dabei hat er ein Spiel namens „NeuroRacer“ von Profis entwickeln lassen und dieses für die Studie verwendet. Hierbei sollten die Senioren ein Auto auf einer kurvigen Strecke manövrieren und dabei noch zusätzliche Symbole auf dem Bildschirmrand wegklicken. Die Kontrolle über das virtuelle Fahrzeug darf dabei natürlich nicht verloren gehen. Gar nicht so einfach für Senioren. Mit der Übung kamen aber auch die positiven Ergebnisse, die sogar im EEG nachweisbar waren. Die genauen Ergebnisse der Studie können Sie im Ärzteblatt unter aerzteblatt.de nachlesen. Hier heißt es auch, dass sich die komplette Aufmerksamkeit der Senioren auch außerhalb der virtuellen Welt verbessert habe.



Daddeln gegen Demenz

Wer seinem Gehirn regelmäßig etwas zu tun gibt, der beugt laut Experten einer Demenz vor. Dabei ist es ganz egal, ob es mathematische Knobeleien sind oder aber ob Sie durch das Nachgehen eines Hobbys das Gehirn fordern. Wichtig ist, dass Sie so früh wie möglich beginnen geistig rege zu sein.

Dass dazu aber neuerdings auch Computerspiele gehören, ist für viele noch immer kaum vorstellbar. Dies jedoch belegt eine Langzeitstudie des US-Gesundheitsministeriums mit 3000 Teilnehmern. Durch das regelmäßige Spielen wurde das Demenz-Risiko um 48 Prozent gesenkt.

Auch das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung hat sich dem Thema angenommen und Studien durchgeführt (zu finden unter mpib-berlin.de). Faktisch konnte hier wissenschaftlich, anhand von MRT-Untersuchungen, festgestellt werden, dass das Gehirn trainiert wird und sogar wächst. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass das Risiko der Abbauprozesse im Alter deutlich sinkt.

Mein Fazit:

Die Studien zeigen, dass Computerspiele ihren schlechten Ruf gar nicht verdient haben. Im Gegenteil, es kommt natürlich immer darauf an, welche Spiele gespielt werden und wie viel Zeit man am Computer verbringt. Es sollte ein gesundes Maß gefunden werden. Denn obwohl Computerspiele nachweislich das Gehirn trainieren, so ist es ebenso wichtig, sich an der frischen Luft aufzuhalten, in Gesellschaft zu sein und andere Hobbys auszuführen.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Das ist sehr interessant zu wissen! Mein Vater wünscht sich jetzt mit 63 endlich sein erstes Smartphone und ich hoffe, dass er sich dann auch im Google Play Store ordentlich austobt. Es hat mich eine ganze Weile gekostet bis es Skype nutzen wollte oder sich einen amazon Account gemacht hat, aber am Ende habe ich ihn immer überzeugen können. Wir haben deswegen auch angefangen uns Angebote für betreutes Wohnen anzusehen, die ihm die Möglichkeit geben online aktiv zu bleiben, ich finde es sehr positiv, dass viele Altenheime den Nutzen erkannt haben und war sehr begeistert, dass es sogar PCs, schnelle Internetverbindung, usw. auf den Zimmern gibt.

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