Eine Übersäuerung des Körpers wird häufig zu spät erkannt. Viele Symptome sind nicht eindeutig, die Auslöser für den gestörten Säure-Basen-Haushalt sind fast immer dieselben.

Ursachen für Übersäuerung des Körpers
Besser nicht zu schnell zur Tablette greifen | © nyul / stock.adobe.com

Sie fühlen sich oft schlapp, haben Kopfschmerzen und immer häufiger körperliche Probleme, die Ihnen vorher fremd waren? Letzteres kann natürlich am zunehmenden Alter liegen, aber auch ein Zeichen von Übersäuerung sein.

Besonders in den Industrieländern, Deutschland eingeschlossen, kommt es vermehrt zur Übersäuerung des menschlichen Körpers. Hauptgrund für die Azidose (medizinisch Übersäuerung), ist unsere Ernährung. Der Körper braucht Energie, um zu „funktionieren“, die wir ihm mit der Nahrung zuführen. Sind es aber überwiegend „negative“ Lebensmittel, reagiert der Körper mit Übersäuerung.

Übersäuerung des Körpers – Definition

Jeder Körper verfügt über einen Säure-Basen-Haushalt. Sobald zwischen beiden ein Ungleichgewicht besteht, spricht man von Übersäuerung. Genauer gesagt dann, wenn mehr Säuren als Basen vorhanden sind. Diese Störung hat ein Absinken des ph-Wertes im Blut zur Folge. Im Normalfall liegt dieser zwischen 7,36 und 7,44.



Symptome für Übersäuerung

Azidose zeigt sich nicht von heute auf morgen. Es kann sein, dass Ihr Körper bereits lange Zeit übersäuert ist, bevor Sie erste Anzeichen spüren.

Sodbrennen nicht gleich Übersäuerung

Unangenehmes Sodbrennen wird fälschlicherweise häufig als Übersäuerung bezeichnet. Azidose ist aber nicht gleich Sodbrennen, sondern lediglich ein Symptom. Sodbrennen kann durch Übersäuerung ausgelöst werden, aber nicht umgekehrt.

Atmungsbedingte Symptome

Bekommt der Körper nicht genügend Sauerstoff, reagiert er mit Übersäuerung. Bei einer respiratorischen Azidose, also atmungsbedingten Übersäuerung, kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Atemnot
  • Herzrasen
  • Verwirrtheit
  • Abgeschlagenheit
  • Müdigkeit
  • erhöhter Blutdruck

Um der Übersäuerung entgegenzuwirken, arbeiten die Nieren auf Hochtouren. Das heißt, wir müssen häufiger zur Toilette.

Stoffwechselbedingte Symptome

Als metabolische Azidose wird in der Medizin eine Übersäuerung bezeichnet, die durch Veränderungen im Stoffwechsel hervorgerufen wird. Auch hier verändert sich der ph-Wert des Blutes, er rutscht unter einen Wert von 7,35. Mögliche Symptome sind:

  • Hyperventilation
  • Unwohlsein / Übelkeit
  • Schmerzen im Bauch
  • Schwindel
  • Mundgeruch
  • geringe Belastbarkeit
  • niedriger Blutdruck
  • Herzrhythmusstörungen

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Ursachen für die Übersäuerung des Körpers

Den Grund für die Übersäuerung zu finden, ist nicht einfach. Häufig sind es mehrere Faktoren, die zusammenspielen.



Stress

Ein bisschen Aufregung führt nicht direkt zur Übersäuerung des Körpers, bei Dauerstress sieht es schon anders aus. Die vermehrte Hormonausschüttung bewirkt Veränderungen in unserem Verdauungssystem, der Durchblutung und auch bei der Atmung. Gelangt nicht genug Sauerstoff ins Blut, kann es zur Übersäuerung kommen. Wer gestresst ist, atmet flacher. Die sauren Abfallprodukte (Kohlendioxid) können nicht mehr vollständig aus dem Körper transportiert werden.

Diabetes mellitus

Wenn Diabetes-Patienten medikamentös schlecht oder falsch eingestellt sind, kann es zur Übersäuerung des Körpers kommen. Ein Überschuss an sauren Stoffwechselprodukten führt dann zum Absinken des ph-Wertes. Beim Verdacht einer diabetischen Azidose muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Im schlimmsten Fall, wenn diese nicht behandelt wird, kann der Patient ins Koma fallen oder auch sterben.

Diäten und Fastenkuren

Wer dem Übergewicht den Kampf ansagt, tut seinem Körper natürlich etwas Gutes. Allerdings müssen Sie damit rechen, dass sich Ihr Säure-Basen-Gleichgewicht verändert, je weniger Sie essen. Durch den Abbau von Fett bilden sich sogenannte Ketosäuren, die zur Verschlechterung des Stoffwechsels führen und infolgedessen es zur Übersäuerung kommt.

» pH-Wert zu Hause messen

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Körper übersäuert ist, können Sie mit pH Teststreifen eine eigene Messung vornehmen. Der Test wird wahlweise über den Urin oder den Speichel durchgeführt. Anhand beiliegender Skala ist der Wert innerhalb weniger Minuten ablesbar.

Nierenerkrankung

Wenn eine Nierenerkrankung vorliegt, funktioniert auch die Ausscheidung der giftigen Säuren nicht mehr richtig. Bei einer chronischen Niereninsuffizienz lagern sich mehr und mehr harnpflichtige Substanzen im Blut ab und bringen so den Säure-Basen-Haushalt durcheinander.

Bewegungsmangel

Der oben bereits angesprochene Sauerstoffmangel tritt gerade dann ein, wenn wir uns nicht ausreichend bewegen. Wir atmen flacher, stoßen aber mehr saures Kohlendioxid aus. Zeitgleich wird der Darm träge, wodurch ebenfalls saure Stoffe abgegeben werden. Es ist also eine Art Kettenreaktion, die schließlich zur Übersäuerung des Körpers führt.

Übermäßiger Alkoholgenuss

Wer zu viel Alkohol trinkt, strapaziert die Nieren in höchstem, Maße. Wichtige basische Stoffe, wie Kalzium und Magnesium, werden ausgeschwemmt. Der Körper verliert seinen natürlichen Schutz und reagiert mit Übersäuerung.

Falsche Ernährung

Eine der häufigsten Ursachen für Azidose ist unser Essverhalten. Wir trinken zu wenig, essen zu viel Fleisch und vernachlässigen Obst und Gemüse. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt mit Ihrem Ernährungskreis® eine optimale Richtlinie, welche Lebensmittel unbedingt auf den Speiseplan gehören und wovon man möglichst wenig essen sollte.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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