Zahnprobleme bei Senioren – Selbst bei ausgewogener, zahngesunder Ernährung, optimaler Zahnpflege und regelmäßiger Behandlung und Prophylaxe der Zähne durch den Zahnarzt stellen, sich im Laufe der natürlichen Alterungsvorgänge auch im Bereich des Zahnapparates, der Mundschleimhaut und der Zähne verschiedene Erkrankungen und Beeinträchtigungen ein.

Zahnprobleme bei Senioren
Über Zahnprobleme spricht man nicht gern | © JackF / stock.adobe.com

Die meisten Senioren beklagen daher mit fortschreitendem Alter den Verlust von Zähnen und müssen in diesem Zusammenhang auf eine Versorgung mit Teil- oder Vollprothesen zurückgreifen.

Zahnprobleme durch eingeschränkte Mobilität

Die Senioren leiden überwiegend unter Zahnproblemen, welche nicht nur den älteren Menschen selbst, sondern auch den Gerontologen, Pflegeheimen, den Zahn- und Mundmedizinern auch für die Zukunft Kopfzerbrechen bereiten. Meist ergibt sich eine mangelnde Zahnversorgung durch die im Alter typische eingeschränkte Mobilität der Senioren, die nicht mehr mögliche selbständige Zahnpflege und auch die unzureichende finanzielle Ausstattung. Oft besuchen Senioren den Zahnarzt nicht mehr, weil sie sich nicht mehr selbstständig fortbewegen können.

Wenn Senioren nicht unter Zahnproblemen leiden, dann haben sie sich ein großes Stück Lebensqualität erhalten können. Dies betrifft nicht nur eine anspruchsvolle und ausgewogene Ernährungsweise sondern außerdem das gepflegte Aussehen und die sprachliche Verständigung.



Gründe für Zahnprobleme bei Senioren

Studien drücken sich dahingehend aus, dass insbesondere bei älteren Menschen die entzündlichen Vorgänge des Zahnfleisches und sogenannte Erkrankungen des Zahnhalteapparates im Vordergrund stehen. Daneben ist der Befall noch intakter Zähne im Seniorenalter ein verstärkt auftretendes Problem, wozu sicherlich auch die zunehmend mangelhafte Zahnpflege führt. Weiterhin zeigen sich deutliche Beeinträchtigungen und Erkrankungen von Zähnen und Zahnfleisch durch übermäßiges Rauchen und Entkalkungsvorgänge im Organismus, welche auch bei einer Osteoporose deutlich in Erscheinung treten. Diese begünstigen eine vorzeitige Zerstörung und den Verlust der Zähne.

Fehlernährung begünstigt Zahnprobleme

Die eigenen Zähne sind gegenüber dem künstlichen Zahnersatz eine bessere und gesündere Variante. Wenn Zähne fehlen, dann ist es aus zahnmedizinischer Sicht und in Bezug auf die Lebensqualität des Senioren erforderlich, dass diese so schnell wie möglich durch eine entsprechende Versorgung ersetzt werden. Ist dies nicht der Fall, dann können Zahnlücken und fehlende Gebisssegmente der Grund für eine mangelhafte Ernährung sein oder eine sogenannte Fehlernährung begünstigen.

Dies schädigt wiederum die Gesundheit des gesamten Organismus und beeinträchtigt das allgemeine Wohlbefinden. Charakteristisch für fehlende Zähne ist die Aufnahme von Speisen in suppiger oder breiiger Konsistenz. Diesen Speisen fehlt meist die Ausgewogenheit, der gute Geschmack und die Reichhaltigkeit. Der Speisezettel ist einfach reizlos und eintönig.

Sprachschwierigkeiten durch Zahnlücken

Wenn unbehandelte Zahnlücken bestehen bleiben, dann führen diese zu Verschiebungen im kompletten Zahnapparat, wobei gerade auch das Sprechen bei Nichtvorhandensein der frontalen Zähne erschwert wird und extrem unverständlich ist. In diesem Zusammenhang sollen zudem die oft bereits bei Menschen mittleren Alters auftretende Parodontose und die Parodontitis erwähnt werden. Beide Erkrankungen gehen meist einher mit Krankheiten und Hautveränderungen der Mundschleimhaut.

Wurzelkaries – Wenn das Zahnfleisch sich zurückbildet

Typisch für Zahnprobleme bei Senioren ist die sogenannte Wurzelkaries. Sie wird auch als Sekundärerkrankung bezeichnet und die Voraussetzung für deren Entstehung besteht darin, dass im Alter eine Rückbildung des Zahnfleisches auftritt. Diese kann nicht nur einen Zahn betreffen sondern sich auch über mehrere Zahnwurzeln ausdehnen. Zahnärzte sind bemüht, einen Zahn so lange es möglich ist, zu erhalten. Oft ist dies jedoch bei einer fortgeschrittenen Zahnwurzelkaries nicht mehr realisierbar.

Mundtrockenheit begünstigt Zahnprobleme

Zu den bei Senioren vielfach auftretenden Erkrankungen, welche die Gesundheit der Zähne stark beeinträchtigen, führt ein trockener Mund. Dieser kann entweder einen altersbedingten verminderten Speichelfluss oder eine krankhafte Mundtrockenheit zur Ursache haben. Diese Mundtrockenheit wird als Xerostomie bezeichnet und kann eine vorzeitige Zerstörung des Zahnes begünstigen. Der fehlende Speichel spült die Zahnzwischenräume nicht mehr genügend aus und tötet krankheitserregende Keime nicht in ausreichendem Maße ab, um die Zahnsubstanzen davor zu schützen.

Parodontose und Zahnsteinbildung

Der Verlust von Zähnen kann verursacht werden, wenn Zahnprobleme bei Senioren durch Parodontose hervorgerufen werden. Der Rückgang des Zahnfleisches wird begleitet von entzündlichen Vorgängen im Zahnbett, Schwellungen. Kleinere Blutungen und Rötungen des Zahnfleisches sind charakteristische Symptome. Wenn sich in diesen frei gewordenen Zahnsegmenten durch eine mangelhafte Zahnpflege Plaque festsetzt, dann entsteht an diesen Stellen eine Karies.

Außerdem verlieren die Zähne durch den Schwund des Zahnfleisches ihren Halt, können sich lockern und ausfallen. Da Senioren, aus den zu Beginn genannten Gründen, ihre Zähne nicht optimal pflegen können, bildet sich an diesen oft hartnäckiger Zahnstein, welcher sich in mehr oder weniger großem Umfang an den Zähnen ablagert und das Zahnfleisch zurückdrängt. Zahnstein zeigt die Eigenschaft, sich mit steigendem Alter zunehmend mehr abzulagern.

Entzündung des Zahnfleischs durch Bakterien

Viele ältere Menschen leiden unter einer Entzündung des Zahnfleisches, welche ihre Ursachen im Auftreten von Bakterien hat. Diese vermehren sich dann, wenn die Mundhygiene nicht ausreichend ist und produzieren Giftstoffe. Diese reizen das Zahnfleisch und können unbehandelt bis zum Kieferknochen vordringen. Daraus entsteht eine Parodontitis, welche den Verlust von Zähnen verursachen kann. Besonders Senioren welche unter starkem Stress leiden, Diabetiker sind oder bei denen bereits die Osteoporose aufgetreten ist, sind stark gefährdet, eine Parodontitis zu erleiden. Auch der Genuss von Nikotin begünstigt dieses Krankheitsbild und führt zu extremen Zahnproblemen bei Senioren.

Im Zuge der modernen Zahnmedizin ist es heute durch hochwertige und intensive Behandlungen möglich, fast alle Zähne bis zum Lebensende zu erhalten. Eine andere Alternative ist die Behandlung mit Zahnersatz. Natürlich spielen bei im Alter auftretenden Zahnproblemen auch die genetisch vorbestimmten Eigenschaften der Zähne eine wichtige Rolle. Einige ältere Menschen haben bis ins hohe Alter noch viele Zähne.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Wenn das Zahnfleisch sich zurückbildet, dann ist Wurzelkaries unvermeidlich. Dies ist das Problem bei meinem Opa, um dessen Gesundheit wir mit all unserer Kraft kämpfen. Bewegungsbegrenztheit stört natürlich die Zähne regelmäßig zu überprüfen. Aber der Opa ist doch brav und macht selbstständig die Reinigung jeden Morgen und Abend. Wie es aus dem Artikel kommt, soll die Mundtrockenheit beseitigt werden. Meinen besten Dank!

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