Eine Küche für die Generation 50+ muss funktionieren. Alles soll praktisch angeordnet und schnell griffbereit sein. Die Arbeitserleichterung steht quasi im Vordergrund.

Seniorenehepaar am Küchentisch.
Die Küche den geänderten Bedürfnissen anpassen. © bernardbodo / stock.adobe.com

„Wenn wir uns jetzt keine neue Küche kaufen, wann dann?“, sagte neulich eine Bekannte zu mir, die gerade 57 Jahre alt geworden ist. Neue Küchenmöbel kauft man sich schließlich nicht alle paar Jahre, dafür ist der Anschaffungspreis einfach viel zu hoch. Es will also gut überlegt sein, wie die neue Küche aussehen soll und vor allem welche Erleichterungen man sich für die Zukunft wünscht.

Junge Leute gehen an die Küchenplanung anders heran, als die Generation 50+. Zum einen sind die Geschmäcker bei Farbe und Design sehr unterschiedlich, zum anderen sind bestimmte Ausstattungsmerkmale der älteren Generation wichtiger. Vor einiger Zeit haben wir bereits einen Beitrag zur Planung einer barrierefreien Küche veröffentlicht. In diesem Ratgeber soll es weniger um eine handicapfreie Küche gehen, sondern mehr um praktische Tipps, die den Arbeitsablauf in der Küche vereinfachen.

Tipp 1: Was will ich, worauf kann ich verzichten?

Der Vorteil der Generation 50+ ist, dass sie bereits eine Küche hatten und so ausreichend Erfahrungen sammeln konnten. Damit fällt die Planung etwas leichter, denn Wünsche sind klar definierbar. Hinzu kommt, dass es vor Jahren noch nicht den Komfort gab, den moderne Küchen heute bieten. In erster Linie ist es die Hausfrau, die in diesen Punkten die Entscheidung trifft. Wenn Sie unsicher sind, stellen Sie sich selbst ein paar Fragen, um ihrer Traumküche etwas näherzukommen:

  • Was gefällt mir an meiner alten Küche überhaupt nicht? Was soll anders werden?
  • Was habe ich mir schon immer gewünscht? (z. Bsp. Apothekerschrank)
  • Haben meine Steckdosen bisher gereicht, oder müssen neue Anschlüsse verlegt werden?
  • Brauche ich mehr Stauraum?
  • Soll eine Sitzecke integriert werden?

Tipp 2: Ergonomische Arbeitsplätze schaffen

Auch wenn die meisten Menschen mit Anfang 50 noch recht fit sind, die ersten Wehwehchen stellen sich trotzdem ein. Daran sollten Sie denken, wenn Sie Ihre neue Küche planen. Die Unterschränke samt Arbeitsplatte müssen deshalb Ihrer persönlichen Körpergröße angepasst werden. So gibt es keine Rückenschmerzen mehr, auch wenn man mal etwas länger stehen muss. Gute Küchenstudios wissen das und konzipieren auch dementsprechend jede Küche individuell. Gleiches gilt für den Backofen, der im besten Fall direkt in Arbeitsplattenhöhe eingebaut wird. So entfällt lästiges Bücken. Mir persönlich gefällt das am besten, kostengünstiger wird es allerdings, wenn Sie sich für einen klassischen Einbauherd entscheiden. Manche Hausfrau legt großen Wert darauf, dass der Geschirrspüler ebenfalls in Brusthöhe eingebaut wird. Wie Sie sich letztendlich bei Herd und Spülmaschine entscheiden, obliegt Ihrem persönlichen Geschmack.



Tipp 3: Schubladen und Auszüge

Küche mit Auszügen
Küche mit Schubladen

Legen Sie das Hauptaugenmerk Ihrer neuen Küche immer auf die Funktionalität. Bei der Planung empfehle ich, so viele Schubladen wie möglich einzurechnen. Das Verstauen und Entnehmen von Töpfen, Tellern oder Trockenzutaten geht so viel einfacher. Sie sehen alles auf einen Blick, müssen sich kaum bücken oder mühsam eine Lage Geschirr wegräumen, um an die dahinterliegende heranzukommen. In Eckschränken sollten Auszüge montiert sein, die das Geschirr wie von Geisterhand auch aus der tiefsten Ecke zaubern. Dass Türen und Schübe einen Softeinzug haben, ist nicht zwingend erforderlich, aber sehr angenehm. Man hört beim Schließen fast nichts.

Tipp 4: Küchenutensilien reduzieren

Die meisten Hausfrauen klagen immer wieder über zu wenig Stauraum. Das könnte auch daran liegen, dass sich mit den Jahren einfach zu viel angesammelt hat. Wer über 50 ist, besitzt garantiert ein ordentliches Sammelsurium an Gläsern, Besteck, Schüsseln und diversen Rühr- und Kochlöffeln. Bevor die neue Küche kommt, heißt es ausmisten. Was brauchen Sie wirklich? Was seit Jahren nicht benutzt wurde, wird auch in der neuen Küche nicht gebraucht. dein-bestes-leben.de gibt weitere wertvolle Tipps, wie Sie Ordnung in der Küche halten.

Tipp 5: Damit Kleinkram nicht überall herumliegt

Viele Dinge, die eigentlich gar nicht in die Küche gehören, ziehen trotzdem mit ein. Das ist auch nicht weiter schlimm, solange Sie einen separaten Platz dafür einplanen. Was meine ich? Kugelschreiber, Einkaufszettel, Büroklammern oder Briefmarken, liegen oft wahllos auf den Unterschränken herum. Das sieht erstens ziemlich unordentlich aus und nimmt zweitens wertvolle Arbeitsfläche weg. Manchen reicht ein kleines Töpfchen, in dem dann alle Kleinutensilien verstaut werden, ich persönlich bevorzuge eine extra dafür „reservierte“ Schublade. Man hat sofort alles griffbereit.

Tipp 6: Funktionales Design erleichtert das Putzen

Der eine mag es knallig, der andere schlicht. Welche Farbe die neue Küche haben soll, ist wirklich Geschmackssache. Da ich Ihnen hier aber immer wieder mehr zur Funktionalität rate, darf auch das Design nicht ganz außen vor bleiben. Helle und vor allem glatte Küchenfronten lassen sich leichter reinigen. Ob Hochglanz oder matt, spielt dabei keine Rolle. Wenn Sie Griffe aus Edelstahl wählen, achten Sie auf den Zusatz „Anti-Fingerprint“. Die spezielle Beschichtung verhindert, dass beim Anfassen unschöne Fingerabdrücke zurückbleiben.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Ich möchte die Küche meiner Eltern umbauen lassen. Etwas seniorengerechter, versteht sich. Dazu müssen eben auch die Küchenarbeitsplatten niedriger gesetzt werden. Der Wunsch meiner Eltern ist, dass diese auch aus Stein bestehen sollen. Wie Sie richtig sagen, ist es wichtig, dass die Arbeitsplätze möglichst ergonomisch gestaltet sind.

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