Schulterschmerzen können sehr heftig sein und sogar chronisch werden. Vor einer Behandlung ist es wichtig, die Ursache für den Gelenkschmerz zu finden.
Schulterschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben und auch der Schmerz selbst ist nicht bei jedem Menschen gleich. Ob jung oder alt, akuter Schmerz oder chronische Beschwerden, Schulterschmerzen schränken die Beweglichkeit des Schultergelenks stark ein. Häufig sind es auch die Muskeln in der Schulter, die zu Beschwerden führen – nämlich dann, wenn die Muskeln verspannt oder verkürzt sind.
Inhaltsverzeichnis
Schultergelenk – Aufbau
Um den Schmerz richtig deuten zu können, muss man wissen, wie unser Schultergelenk aufgebaut ist. Betrachtet man die Schulter aus medizinischer Sicht, werden drei Gelenke unterschieden.
- Das Glenohumeralgelenk ist das beweglichste Gelenk der Schulter. Hierbei handelt es sich um das Kugelgelenk.
- Das Acromioclaviculargelenk ist die Gelenkverbindung zwischen dem Schlüsselbein und dem Schulterblatt.
- Das Sternoclaviculargelenk bezeichnet die Verbindung zwischen Schulterblatt und Brustbein.
Ursachen für Schulterschmerzen
Eine häufige Ursache für Schulterschmerzen liegt nicht im Schultergelenk selbst, sondern in den umliegenden Muskeln. Aber auch Gelenkabnutzungen können den Schmerz auslösen, sowie Erkrankungen anderer Organe.
❶ Muskelverspannungen
Verspannungen der Nacken-Schulter-Muskulatur können durch sportliche Aktivitäten ausgelöst werden, häufig ist aber eine falsche Haltung die Ursache. Besonders betroffen sind Menschen, die eine sitzende Tätigkeit ausüben (Arbeit am Computer). Gezielte Übungen gegen Schulterschmerzen können helfen, die Verspannung zu lösen.
❷ Gelenkabnutzung
Nutzt sich die Knorpelschicht am Schultergelenk immer mehr ab, spricht man von der Schultergelenksarthrose. Altersbedingter Verschleiß ist häufig der Grund, aber auch Durchblutungsstörungen oder Rheumatoide Arthritis. Der Schmerz macht sich beim Anheben des Armes bemerkbar, oder wenn er nach außen gedreht wird.
❸ Engpasssyndrom
Wird die Schulter über Jahre dauerhaft belastet, kann dies zum sogenannten Engpasssyndrom führen. Betroffen sind vor allem Menschen, die ihre Arme häufig über Kopf anheben müssen, wie zum Beispiel Maler, oder Sportler (Handballer, Volleyballer). Der Schmerz macht sich besonders bemerkbar, wenn mit dem Arm nach hinten – in Richtung Rücken – gegriffen wird.
❹ Schleimbeutelentzündung
Bei einer Entzündung des Schleimbeutels an der Schulter, spricht der Mediziner von Bursitis subacromialis. Die Schleimbeutelentzündung kann Folge des Engpasssyndroms sein. Die Schmerzen sind sehr unangenehm, oftmals stechend. Wird die Schleimbeutelentzündung nicht behandelt, kann es zur Versteifung der Schulter führen.
❺ Kapselentzündung
Wie es der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich hier um eine Entzündung der Gelenkkapsel. Im Verlauf der Entzündung verklebt die Gelenkkapsel mehr und mehr. Die Bewegung der Schulter ist sehr stark eingeschränkt, oft über Monate. Risikopatienten für eine Kapselentzündung der Schulter sind vor allem Diabetiker und Patienten die an einer Schilddrüsenerkrankung leiden.
❻ Rotatorenmanschettenruptur
Bei der etwas kompliziert klingenden Rotatorenmanschettenruptur handelt es sich um eine Verletzung des Schultergelenks. Die Sehnen, die dafür sorgen, dass wir unseren Arm in alle Richtungen bewegen können sind bei einer Rotatorenmanschettenruptur stark angegriffen und reißen.
❼ Kalkschulter
Eine Kalkschulter entwickelt sich, wenn sich Kalkkristalle an den Sehnen der Rotatorenmanschette absetzen – was übrigens auch im Schleimbeutel des Schultergelenks passieren kann. Diese Kalkablagerungen verursachen große Schmerzen, vor allem bei Überkopfbewegungen.
Schulterschmerzen behandeln
Wie Sie nun wissen, sind die Ursachen für Schulterschmerzen ganz unterschiedlicher Natur. Eine Pauschal-Therapie gibt es daher nicht. Die Eingrenzung der Beschwerden muss individuell erfolgen, ein Arztbesuch ist deshalb unumgänglich. Häufige Behandlungsmethoden in der Praxis sind:
- Wärme-, oder Kältebehandlungen
- Physiotherapie (z.Bsp. Manuelle Therapie)
- Stoßwellentherapie
- entzündungshemmende Medikamente
- Operation (z.Bsp. bei Schleimbeutelentzündung
- Einsetzen eines künstlichen Schultergelenks
Schulterschmerzen vorbeugen
Die Hauptursachen für Schulterschmerzen sind schlechte Haltung und Bewegungsmangel. Um den Beschwerden vorzubeugen, können im Alltag eine Reihe von Maßnahmen getroffen werden. Wer berufsbedingt viel sitzt, sollte sich regelmäßige Pausen gönnen, die Arme strecken und auch ab und an im Stehen arbeiten. Schwimmen und Aquagymnastik haben sich zur Entlastung der Schultern und zur Stabilisierung der Muskulatur bestens bewährt. Wer Lasten nah am Körper trägt, verteilt das Gewicht gleichmäßig auf beide Schultern und schont so die Gelenke. Auch Nährstoffpräparate, wie Hyaloronsäure in Tablettenform, können zur Verlangsamung von Gelenkverschleiß beitragen. Dehn- und Kräftigungsübungen stärken nicht nur die Gelenkkapsel, sondern die gesamte Muskulatur. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach entsprechenden Präventionsangeboten.
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