Möchten Sie bis ins hohe Alter aktiv und vor allem unabhängig sein? Dann habe ich hier einige Alltagstipps für Sie, die Ihnen dabei helfen.

Fit, sicher und selbstständig: Alltagstipps für ein aktives Leben im Alter
Denken Sie an sich, Ihre Gesundheit und Sicherheit – © Jesse B/peopleimages.com / stock.adobe.com

Der Ruhestand ist für viele Menschen eine der schönsten Lebensphasen. Endlich haben Sie Zeit für Dinge, die Ihnen Freude bereiten: Reisen, Hobbys, neue Projekte – oder einfach mehr Zeit mit Familie und Freunden. Gleichzeitig ist es wichtig, diese Zeit so zu gestalten, dass Sie möglichst lange fit, sicher und unabhängig bleiben. Damit Ihnen das gelingt, habe ich hier einige praktische Alltagstipps zusammengetragen. Diese werden Ihnen dabei helfen, Ihre Gesundheit zu fördern, Unfällen vorzubeugen und Ihren Alltag komfortabel zu gestalten.

Hilfsmittel & Tipps für mehr Unabhängigkeit im Alter

Sicherheit im Alltag: Sturzgefahren reduzieren

Fit, sicher und selbstständig: Alltagstipps für ein aktives Leben im Alter
Beseitigen Sie alle Stolperfallen im Haus – © Satjawat / stock.adobe.com

Ein wesentlicher Punkt, um lange selbstständig zu bleiben, ist die Sicherheit im eigenen Zuhause. Stürze sind schließlich eine der häufigsten Ursachen für Verletzungen im Alter. Und das, obwohl sich viele davon leicht verhindern lassen. Dabei geht es nicht nur um große Umbauten, sondern auch um kleine, alltägliche Anpassungen, die sofort Wirkung zeigen.

Beim Thema „Seniorengerechtes Wohnen“ geht es vor allem darum, Ihre Gesundheit zu schützen. Achten Sie deshalb auf rutschfeste Böden, entfernen Sie lose Teppiche oder sichern Sie diese mit Antirutschmatten. Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung in allen Räumen und denken Sie auch daran, den Hauseingang sowie den Außenbereich barrierefrei zu gestalten. Schließlich geht es auch darum, Unfälle im Garten zu vermeiden.

Auch das Badezimmer verdient besondere Aufmerksamkeit, denn hier passieren die meisten Haushaltsunfälle. Rutschfeste Matten, Haltegriffe und eine gut zugängliche Dusche sind daher ein absolutes Muss, wenn Sie Ihr Bad altersgerecht einrichten möchten.

Die wichtigsten Maßnahmen zur Sturzprävention im Überblick:

  • Beleuchtung optimieren: Es ist wichtig, dass Sie ausreichend helle Lampen in Fluren, Treppenhäusern und am Bett installieren. Bewegungsmelder sind eine gute Ergänzung.
  • Rutschgefahren beseitigen: Entfernen Sie unbedingt lose Teppiche oder fixieren Sie sie mit Antirutschmatten. Statten Sie glatte Böden zudem mit rutschfesten Belägen aus.
  • Badezimmer sicher gestalten: Haltegriffe an Dusche und Toilette oder eine rutschfeste Badewannenmatte sind Hilfsmittel, die das Sturzrisiko deutlich verringern. Optimal ist auch eine barrierefreie Dusche, da sie einen sicheren Einstieg ermöglicht. Doch nicht jedes Zuhause lässt sich ohne Weiteres umbauen. In solchen Fällen zeigt sich, wie ein Badewannenlift den Alltag im Badezimmer verbessern kann. Er bietet Sicherheit und erhält zugleich die Selbstständigkeit bei der täglichen Körperpflege.
  • Treppen sichern: Die Stufen einer Treppe bergen auch ein hohes Unfallrisiko. Auf Geländer an beiden Seiten und kontrastreiche Markierungen an den Stufenkanten sollten Sie daher nicht verzichten. Treppenlifte sind aber auch eine enorme Erleichterung. Allerdings sind sie in der Anschaffung nicht günstig. Sie können aber Zuschüsse zur Wohnungsanpassung beantragen.
  • Hilfsmittel nutzen: Auf dem Markt gibt es mittlerweile unzählige Hilfsmittel für Senioren. Gehstöcke, Rollatoren und rutschfeste Hausschuhe können zusätzlichen Halt geben. Sprechende Uhren, ein Fernsehsessel mit Aufstehhilfe und ein Senioren-Telefon können Ihnen hingegen den Alltag erleichtern.
  • Kabel und Hindernisse entfernen: Stolperfallen für Senioren sind vor allem herumliegende Kabel, Türschwellen oder zu eng gestellte Möbel. Suchen Sie Ihre Wohnung deshalb einmal nach Stolperfallen ab und beseitigen Sie diese.
  • Regelmäßige Augen- und Hörkontrolle: Gutes Sehen und Hören kann helfen, Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Lassen Sie daher regelmäßig Ihre Augen und Ihr Gehör kontrollieren.

Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie eine sichere Wohnumgebung, die Ihre Selbstständigkeit erhält und Ihre Lebensqualität steigert.

Bewegung als Schlüssel zur Vitalität

Körperliche Aktivität ist in jedem Alter wichtig, doch im Alter spielt sie eine besondere Rolle. Sie müssen natürlich kein/e Hochleistungssportler/in werden. Schon kleine, regelmäßige Bewegungen wirken Wunder. Tägliche Spaziergänge, Radfahren oder Schwimmen halten Herz und Kreislauf in Schwung und stärken gleichzeitig Muskeln und Gelenke. Auch leichtes Krafttraining mit kleinen Hanteln oder Therabändern hilft, Stürze vorzubeugen, da eine gute Muskulatur für Balance und Stabilität sorgt.

Wichtig ist, dass Sie sich Bewegungsformen suchen, die Ihnen Freude bereiten. Tanzen, Gartenarbeit oder Yoga sind nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Seele. Außerdem: Wer Freude an Bewegung hat, bleibt meist länger dran, und das ist der wichtigste Faktor.

Ernährung: Genuss und Gesundheit in Balance

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Ernähren Sie sich ausgewogen und trinken Sie genügend – © Prostock-studio / stock.adobe.com

Im Alter verändert sich der Stoffwechsel. Er benötigt oft weniger Kalorien, aber genauso viele oder sogar mehr Nährstoffe. Achten Sie deshalb auf eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Eiweiß. Fettreiche und stark verarbeitete Lebensmittel sollten nur gelegentlich auf den Teller kommen. Stattdessen sind gesunde Fette aus Nüssen, Samen oder Olivenöl eine gute Wahl.

Trinken Sie zudem ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee. Gerade ältere Menschen haben oft ein vermindertes Durstgefühl und merken daher nicht, dass sie zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen. Ein Wasserglas in Sichtweite oder eine Trinkflasche unterwegs helfen dabei, den Überblick zu behalten.

Mentale Fitness: Geistig aktiv bleiben

Nicht nur der Körper, auch der Geist braucht Training. Rätsel lösen, Bücher lesen, ein Instrument spielen oder eine neue Sprache lernen – das alles fördert die geistige Gesundheit. Aber auch soziale Kontakte sind wichtig: Gemeinsames Lachen, Gespräche und Aktivitäten mit anderen Menschen wirken sich nachweislich positiv auf die Gehirnleistung aus und halten die Laune oben. So können Sie gezielt dazu beitragen, eine Depression im Alter zu verhindern.



Technische Helfer für mehr Komfort und Sicherheit

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Für den Notfall gibt es viele praktische Hilfsmittel – © Ingo Bartussek / stock.adobe.com

Die Technik kann heute eine große Unterstützung sein, um den Alltag leichter zu machen. Moderne Notrufsysteme, die im Ernstfall automatisch Hilfe rufen, geben Sicherheit. Besonders für Menschen, die allein leben. Smarte Beleuchtung, die sich bei Bewegung automatisch einschaltet, hilft zudem, Stürze in der Nacht zu vermeiden. Auch elektrische Rollläden, Türsprechanlagen mit Kamera oder ein Herd mit Abschaltautomatik können wertvolle Dienste leisten.

Soziale Aktivität: Gemeinsam statt einsam

Allein zu leben, bedeutet nicht, einsam zu sein. Regelmäßige Kontakte sind aber wichtig, denn sie halten die Seele gesund. Sie könnten etwa einem Verein beitreten, an Seniorensportgruppen teilnehmen oder einfach regelmäßig Freunde zum Kaffeeklatsch einladen. Hauptsache, Sie haben Freude daran. Viele Städte und Gemeinden bieten auch Seniorentreffs an, bei denen ältere Menschen zusammenkommen. So können manchmal schnell neue Freundschaften entstehen.

Reisen und neue Erfahrungen sammeln

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Der Ruhestand ist die beste Zeit zum Reisen – © Svitlana / stock.adobe.com

Der Ruhestand ist die perfekte Zeit, um Neues zu entdecken. Es muss ja nicht gleich eine Weltreise sein. Auch kleine Ausflüge in der Region, Museumsbesuche oder Wanderungen in der Natur bringen frischen Wind in den Alltag. Wichtig ist nur, Ihre Reisen so zu planen, dass sie zu Ihren Bedürfnissen passen: Bequeme Unterkünfte, gute Erreichbarkeit und barrierearme Zugänge sorgen dafür, dass Sie unterwegs keine unangenehmen Überraschungen erleben.

Routinen und Struktur: Der unterschätzte Wohlfühlfaktor

Auch wenn der Ruhestand Freiheit bedeutet, profitieren viele Menschen von einer gewissen Tagesstruktur. Feste Zeiten für Mahlzeiten, Bewegung und Erholung helfen dabei, den Tag aktiv zu gestalten. Wenn Sie sich an feste Zeiten halten, verhindern Sie, dass Sie sich zu Hause einigeln und vielleicht sogar Ihre Gesundheit vernachlässigen. Also erstellen Sie sich am besten einen Tagesplan.

Gleichzeitig ist es aber auch schön, etwas Platz für Spontanität zu lassen. Sei es für ein Treffen mit einer Freundin, für einen kurzen Ausflug oder sogar für einen neuen Kurs. Die Mischung aus Routine und Abwechslung ist oft der Schlüssel für Zufriedenheit.

Fazit

Ein aktiver Ruhestand bedeutet nicht, jeden Tag voll durchzutakten. Vielmehr geht es darum, Körper und Geist regelmäßig zu fordern, soziale Kontakte zu pflegen und das eigene Zuhause sicher und komfortabel zu gestalten. Mit kleinen Veränderungen und bewussten Entscheidungen können Sie Ihre Selbstständigkeit lange bewahren und dabei die schönen Seiten des Lebens genießen.

dagmar

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook