Ein wichtiger Aspekt bei Schilddrüsenunterfunktion ist die Ernährungsumstellung. Was Sie essen dürfen und was Sie besser weglassen, erfahren Sie hier.
In der Regel basiert eine Unterfunktion der Schilddrüse auf einer Autoimmunerkrankung. Resultierend aus der Autoimmunerkrankung kommt es oftmals zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion sind alle Organe betroffen, daher werden Symptome wie erhöhte Blutfettwerte, Überempfindlichkeit bei Kälte oder auch Verstopfung erst einmal anderen Krankheiten zugeordnet.
Gerade bei älteren Menschen macht sich ein akuter Leistungsabfall bemerkbar, der dringender Behandlung bedarf. Den wichtigsten Aspekt einer zielgerichteten Behandlung bei Schilddrüsenunterfunktion macht die Ernährungsumstellung aus. Nur so kann den mitunter lebensbedrohlichen Folgen einer Schilddrüsenunterfunktion entgegengekommen werden.
Ernährungsumstellung bei Schilddrüsenunterfunktion – aber wie?
Die Schilddrüse versorgt unseren Körper mit den Hormonen T3 und T4. Sind nicht genügend Hormone vorhanden, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion. Am häufigsten ist Jodmangel der Grund für die Unterfunktion der Schilddrüse. Dieser Mangel kann mit der richtigen Ernährung ausgeglichen werden.
➩ Jod in Lebensmitteln statt Tabletten
Gemäß den Empfehlungen von führenden Medizinern sollten Sie täglich bis zu 200 Mikrogramm Jod zu sich nehmen.
- Verwenden Sie beim Kochen statt normalem Salz immer Jodsalz.
- Achten Sie bei Brot und Wurst darauf, dass diese mit Jodsalz hergestellt wurden.
- Essen Sie mindestens zweimal in der Woche Fisch. Besonders empfehlenswert sind Schellfisch und Kabeljau.
- Ebenso sind Meeresfrüchte wie Garnelen und Miesmuscheln gut um den Jodmangel auszugleichen.
- Spinat hat zwar weniger Jodgehalt wie Fisch, sollte aber trotzdem auf ihrem Ernährungsplan bei Schilddrüsenunterfunktion stehen.
- Gleiches gilt für gekochte Eier. Essen Sie ruhig öfter eins zum Frühstück.
Damit das aufgenommene Jod von Ihrem Körper zuverlässig verarbeitet werden kann, sollten Sie auf den Verzehr von bestimmten Lebensmitteln verzichten. Neben Leinsamen können auch Senf, Bambussprossen und Rettich die Aufnahme von Jod beeinträchtigen.
➩ Selen als Reinigungspolizei der Schilddrüse
Die Schilddrüse produziert bei der Umwandlung von Jod aggressive Sauerstoffradikale. Als Gegenpol gilt Selen, welches quasi dafür sorgt, die Schilddrüse zu entgiften. Zur Ernährung bei Schilddrüsenunterfunktion sollten deshalb folgende Lebensmittel gehören:
- Fisch
- Fleisch
- Eier
- Milch
- Sesam
- Paranüsse
- Pistazien
- Steinpilze
- Thunfisch
- Innereien (Leber, Nieren)
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➩ Zink und Magnesium für den Schilddrüsenstoffwechsel
Auch Zink- und Magnesiummangel können zur Schilddrüsenunterfunktion führen. Besonders Zinkmangel zeigt sich durch vermehrten Haarausfall. Neben Nahrungsergänzungsmitteln die diese beiden Elemente enthalten, können Sie über die Ernährung einen Ausgleich schaffen. Eine Ernährungsumstellung muss jedoch nicht immer bitter sein. So dürfen unter Umständen auch süße Speisen verzehrt werden. Einer aktuellen Studie zufolge enthält vor allem dunkle Schokolade besonders viel Magnesium.
- Linsen
- rotes Fleisch
- Kürbis- und Sonnenblumenkerne
- Haferflocken
- Leber (vom Kalb)
- Käse (Emmentaler)
- Austern
- Erdnüsse
- Roggenmehl
➩ Vitamine und Proteine
Wie bei jeder gesunden Ernährung dürfen auch bei Schilddrüsenunterfunktion Vitamine nicht fehlen. Besonders wichtig ist dabei das Vitamin B12, weil es Mangel im Stoffwechsel beseitigt. Ebenso gehören Proteine dazu, weil Vitamin B12 mit Eiweiß gebunden wird. Nur tierische Lebensmittel enthalten Vitamin B12:
- Eier
- Milch
- Fleisch
- Fisch
Auf die Warnsignale des Körpers hören
Die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion sind leider sehr vielfältig und unspezifisch. Grundsätzlich verläuft die Schilddrüsenunterfunktion schleichend und langanhaltend. Sie verursacht vor allem zu Beginn nur geringe Beschwerden und wird daher erst spät erkannt. Bei älteren Menschen machen sich einzelne Symptome, wie eine erhöhte Kälteempfindlichkeit, sowie eine verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit bemerkbar.
Diese Symptome gehen einher mit den normalen, altersbedingten Veränderungen. Daher ist es wirklich schwer die Schilddrüenunterfunktion rechtzeitig zu erkennen. Wenn Sie den Verdacht haben, unter einer Schilddrüsenunterfunktion zu leiden, gehen Sie auf jeden Fall zum Arzt. Er wird mit Ihnen genau über eine gezielte Ernährungsumstellung sprechen. Die hier angegebenen Tipps sind nur Richtungsweisung und können nicht pauschalisiert werden.