Ist die Prostata vergrößert, kann das einige unangenehme Symptome auslösen. Wichtig ist, diese abklären zu lassen, um entsprechend Hilfe vom Arzt zu erhalten.

Prostatavergrößerung: Anzeichen, Ursachen und was hilft
Männliche Geschlechtshormone lassen die Drüse wachsen – © Peakstock / stock.adobe.com

Dass die Vorsteherdrüse (Prostata) im Körper des Mannes im Alter wächst, gilt als normale Entwicklung.1 Laut der Urologischen Stiftung Gesundheit gGmbH sind im Durchschnitt einer von zwei Männern über 60 Jahren von einer vergrößerten Prostata betroffen. An sich nichts allzu Schlimmes, jedoch beunruhigen und belasten Symptome der Prostatavergrößerung wie vermehrtes Wasserlassen. Erfahren Sie deshalb hier alles zu den Anzeichen und Ursachen einer Prostatavergrößerung und was bei vergrößerter Prostata zu tun ist.

Welche Ursachen der Prostatavergrößerung gibt es?

Als Teil des männlichen Fortpflanzungssystems befindet sich das in jungen Jahren kastaniengroße Körperteil unterhalb der Blase.2 Die Drüse umschließt einen Teil der Harnröhre und produziert ein Sekret für die Beweglichkeit der Spermien, sodass sie einen wichtigen Beitrag bei der Zeugungsfähigkeit leistet.

Männliche Geschlechtshormone lassen die Drüse wachsen.2 Genetische Veranlagung und Ernährungsfaktoren spielen eine Rolle für die Größe des Organs.2 Eine vergrößerte Prostata drückt oft auf Blase, Harnröhre und die umliegende Muskulatur. Das löst die typischen Symptome der Prostatavergrößerung aus. Zudem schwächt der ständige Druck dauerhaft die Blasenmuskeln, mit der Folge einer unvollständigen Entleerung der Harnblase.2 Und dies wiederum zählt mit zu den häufigsten Männerkrankheiten.



Bei einigen Männern wächst die Prostata über das normale altersbedingte Maß – wo hier im Einzelfall die Ursache für eine solche verstärkte Prostatavergrößerung liegt, ist noch Gegenstand der Forschung.3

Bei einer Prostatauntersuchung prüft der Facharzt, ob es sich bei den Anzeichen um eine gutartige Prostatavergrößerung handelt. Daraufhin beurteilt er, was bei vergrößerter Prostata zu tun ist.

Prostatavergrößerung erkennen – was sind Anzeichen?

Prostatavergrößerung: Anzeichen, Ursachen und was hilft
Die vergrößerte Drüse beeinflusst den Harnstrahl – © bilderzwerg / stock.adobe.com

Ab dem fünften Lebensjahrzehnt beginnen meistens die typischen Symptome der Prostatavergrößerung.2 Die vergrößerte Drüse beeinflusst den Harnstrahl und behindert den Harnfluss. Dadurch können Männer den Harndrang oftmals unzureichend kontrollieren, was möglicherweise zu ungewolltem Urinverlust (Inkontinenz) führt. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig zur Prostata Vorsorge zu gehen, um frühzeitig Veränderungen an der Prostata zu erkennen.

Folgende Anzeichen und Symptome bemerken Männer bei Prostatavergrößerung:2,3

  • schwächerer und/oder ungleichmäßiger Harnstahl
  • ungewolltes Nachtröpfeln
  • unvollständige Harnentleerung mit einem Gefühl von Restharn
  • häufiger Harndrang nachts und tagsüber
  • plötzlicher und schneller Harndrang

Das Ausmaß der Prostatavergrößerung lässt nicht immer auf die Stärke der auftretenden Symptome schließen.4 Es ist also möglich, dass eine nur leicht vergrößerte Prostata mehr Probleme auslöst als eine starke Prostatavergrößerung.

Was tun bei typischen Beschwerden einer vergrößerten Prostata?

Bei Auftreten der Anzeichen einer Prostatavergrößerung empfiehlt sich der Besuch bei einem Facharzt. Der Urologe untersucht die Drüse sowie die umliegenden Organe und schließt mittels Blutbild bösartige Veränderungen wie Prostatakrebs aus. Die gutartige Prostatavergrößerung stellt die häufigste Ursache für die Symptome dar.2 Je nach Alter haben 20 bis 70 Prozent der Männer mit Beschwerden beim Wasserlassen aufgrund einer vergrößerten Prostata zu kämpfen.3 Wer jünger als 40 Jahre ist, kennt Prostataprobleme selten.3

Anzeichen der Prostatavergrößerung – wie entwickelt sich die Erkrankung?

In der Regel verläuft die Erkrankung langsam fortschreitend. Je nach Schweregrad der Anzeichen und Symptome gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten der gutartigen Prostatavergrößerung. Männer mit leichten Beschwerden benötigen oftmals keine Therapie.3 Sie stellen sich im Alltag auf die besonderen Bedürfnisse ein und wissen beispielsweise immer, wo die nächstgelegene Toilette liegt. Zudem nehmen sie die jährlichen Kontrollen wahr.

Eine gefährliche, jedoch seltene Komplikation der vergrößerten Prostata bildet der Harnverhalt, bei dem Männer plötzlich kaum noch oder gar nicht mehr urinieren können. Ein bis drei Prozent der Männer mit Anzeichen einer gutartigen Prostatavergrößerung leiden innerhalb von fünf Jahren an diesem medizinischen Notfall.4 Des Weiteren treten bei manchen Männern wiederkehrende Harnwegsinfekte bei vergrößerter Prostata auf.



Was kann ich selbst bei vergrößerter Prostata tun?

Prostatavergrößerung: Anzeichen, Ursachen und was hilft
Viel Trinken und pflanzliche Arzneimittel sollen helfen – © Syda Productions / stock.adobe.com

Viele Männer entwickeln Strategien, um die Symptome der Prostatavergrößerung in Schach zu halten. Hier ein paar Tipps:

➩ genügend Trinken:

Was gegen die Anzeichen der Prostatavergrößerung hilft, ist beispielsweise die empfohlene Trinkmenge von 1,5 Litern gleichmäßig über den Tag zu verteilen.1 Alkohol und koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, grüner oder schwarzer Tee wirken entwässernd. Der Verzicht oder die Reduktion dieser Genussmittel mildert die Symptome der Prostatavergrößerung. Lesetipp: Genug trinken im Alter – Mit diesen 7 Tricks klappt’s!

➩ Harnröhre ausstreichen und Toilettengang hinauszögern:

Damit sich die Blase vollständig entleert, empfehlen Experten, die Harnröhre auszustreichen und nach dem Wasserlassen noch einen Moment zu warten.1 Zudem erhöht sich die Speicherfähigkeit der Blase, wenn Männer den Toilettengang regelmäßig hinauszögern. Das erfordert etwas Übung und geschicktes Austarieren, was sich langfristig aber womöglich auszahlt und gegen die lästigen Symptome der Prostatavergrößerung hilft.

➩ pflanzliche Arzneimittel:

Hilfreich kann auch die Verwendung bestimmter pflanzlicher Arzneimittel sein. Gut untersuchte Inhaltsstoffe sind dabei zum Beispiel Kürbissamen, Brennnesselwurzel, Sägezahnpalme und Extrakte des afrikanischen Pflaumenbaums.1

➩ Nebenwirkungen Ihrer Medikamente prüfen:

Prüfen Sie zusammen mit Ihrem Hausarzt zudem Nebenwirkungen anderer Medikamenteneinnahmen. Entwässernde Medikamente gegen Bluthochdruck (Diuretika), manche Antidepressiva und Parkinsonmedikamente sowie krampflösende Mittel und Antiallergika beeinflussen die Blasenmuskulatur. Sie verstärken so eventuell die Anzeichen und Symptome der Prostatavergrößerung.1

Vergrößerte Prostata – was tun, wenn die Tricks die Wirkung verfehlen?

Es steht eine breite Palette an medikamentösen Mitteln aus der Apotheke zur Verfügung. 70 Prozent der Männer nehmen die pharmakologischen Präparate nach einem Arztbesuch in Anspruch.4 Sie sorgen für eine Entspannung der Prostata- und Blasenmuskulatur und erleichtern somit das Wasserlassen. Im äußersten Fall, beispielsweise beim Harnverhalt, kann eine Operation die Prostata verkleinern und die Symptome der Prostatavergrößerung reduzieren.3


1 „Was kann ich selbst gegen die Beschwerden tun?“ Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, https://www.gesundheitsinformation.de/was-kann-ich-selbst-gegen-die-beschwerden-tun.html. Zugegriffen 13. Februar 2024.

2 „Was tun, wenn die Prostata wächst?“ Urologische Stiftung Gesundheit gGmbH, https://urologische-stiftung-gesundheit.de/wp-content/uploads/2022/04/Prostata_flyer.pdf. Zugegriffen 13. Februar 2024.

3 „Gutartige Prostatavergrößerung“. Bundesministerium für Gesundheit (BMG), https://gesund.bund.de/prostatahyperplasie-gutartig. Zugegriffen 13. Februar 2024.

4 „Gutartige Prostatavergrößerung“. Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, https://www.gesundheitsinformation.de/gutartige-prostatavergroesserung.html. Zugegriffen 13. Februar 2024.

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