Die Morbus Parkinson Ursachen genau zu definieren, erweist sich als schwierig, weil diese in den meisten Fällen nicht bekannt sind. Oft sind aber familiäre Hintergründe als Ursache nicht auszuschließen.

Ursachen für Morbus Parkinson
Morbus Parkinson stört die feine körperliche Balance | © pressmaste / stock.adobe.com

Morbus Parkinson wurde erstmals 1817 vom britischen Arzt und Apotheker James Parkinson detailliert beschrieben. Die Krankheit ist nach ihm benannt worden. Bei über 80% der Parkinson Erkrankungen ist die Entstehung der Parkinson Ursachen unbekannt. Dies nennt man einen idiopathischen Morbus Parkinson.

In einigen wenigen Fällen gibt es Morbus Parkinson Syndrome, bei denen die Ursachen bekannt ist. Hierbei handelt es sich um familiäre, symptomatische (sekundäre) oder um atypische Parkinson-Syndrome.

Idiopathischer Morbus Parkinson

Der idiopathische Morbus Parkinson ist eine degenerative Erkrankung, die nicht vererbt wird und nicht ansteckend ist.

Auf der Suche nach den Parkinson Ursachen stellte der russische Mediziner C.Tretjakoff 1919 Veränderungen in der Substantia Nigra (dunkle Substanz) im Gehirn fest. Die Substantia Nigra ist ein paariges Areal im Gehirn, das durch eine hohe Dichte an Melaninhaltigen Nervenzellen dunkler gefärbt ist. In diesen Nervenzellen wird, unter anderem, der Botenstoff Dopamin produziert.



» Dopamin-Mangel

Botenstoffe sind Substanzen, die für die Signalübertragung von einer Nervenzelle zur anderen verantwortlich sind. Durch das Absterben der Nervenzellen in der Substantia Nigra entsteht ein Dopamin Mangel. Schwedischen Forschern gelang es um 1960 herum nachzuweisen, dass ein Dopamin Mangel Ursache für das Auftreten der Parkinson Symptome ist. Durch die Störung der Dopamin Produktion wird das sensible Gleichgewicht der Botenstoffe im Nervensystem gestört. Auch andere Botenstoffe, wie z.B. Acetylcholin sind betroffen.

» Über 60 Prozent der Nervenzellen abgestorben

Morbus Parkinson tritt auf, wenn über 60 Prozent der Nervenzellen in der Substantia Nigra abgestorben sind. Warum die Nervenzellen absterben ist bislang nicht bekannt, aber es gibt mehrere Hypothesen und Theorien. Zudem wird heute häufig davon ausgegangen, dass mehrere Auslöser gleichzeitig vorhanden sein müssen, damit eine Parkinson Erkrankung ausbricht.

Vermutliche Parkinson Ursachen

Typische Symptome von Morbus Parkinson
Typische Symptome sind Bewegungsstörungen wie das Zittern | © Satjawat / stock.adobe.com

» ein beschleunigter Alterungsprozess des Nervensystems

Im Rahmen der natürlichen Alterungsprozesse stirbt immer eine gewisse Anzahl an Nervenzellen ab. Diese Menge ist jedoch nicht groß genug, um im Laufe eines Lebens die kritische Grenze von 60 Prozent abgestorbener Zellen in der Substantia Nigra zu überschreiten. Ein beschleunigter Alterungsprozess führt jedoch zu einem übermäßigen und frühzeitigen Absterben dieser Nervenzellen. Dadurch wird die kritische Grenze schneller erreicht.

» autoimmune Vorgänge

Das heißt, das Immunsystem greift die eigenen Körperzellen an und versucht sie zu vernichten. Mittlerweile sind bei einigen, an Morbus Parkinson Erkrankten, Antikörper gegen Nervenzellen gefunden worden. Somit liegt die Vermutung sehr nahe, dass autoimmune Vorgänge zu den Parkinson Ursachen zählen.

» oxidativer Stress / gestörte Entgiftung

Diese Hypothese geht davon aus, dass sogenannte „freie Radikale“ (freie Sauerstoffverbindungen) im Gehirn nicht neutralisiert werden können. Diese „freien Radikale“ entstehen bei ganz normalen Stoffwechselvorgängen, auch beim Abbau von Dopamin. Sie können Bauteile der Nervenzellwand schädigen, wodurch vermehrt Kalium in die Zelle strömt. Die darauf folgende, hohe Kaliumkonzentration führt dann zum Zelltod.


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» Funktionsstörung der Mitochondrien

Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zellen. Bei einer Funktionsstörung der Mitochondrien steht der Zelle nicht mehr genug Energie zur Verfügung, auch die Zellatmung ist gestört. Die Nervenzelle kann daran zugrunde gehen. Zudem kommt es zu einer Veränderung der elektrischen Spannung an der Zellmembran. Dies führt wieder zu einem erhöhten Kaliumspiegel in der Zelle und zum Absterben derselben.



» Mangel an Nervenwachstumsfaktoren

Nervenwachstumsfaktoren verhindern den Zelltod und fördern die Regeneration der Zelle. Wenn diese Faktoren nicht, oder nicht in ausreichender Menge, produziert werden, sterben mehr Nervenzellen ab.

Bei einem geringeren Teil der Betroffenen sind die Parkinson Ursachen bekannt.

Familiäre Parkinson-Syndrome

Diese vererbten Parkinson Syndrome sind sehr selten. Das Erbgut ist verändert. Die ersten Parkinson Symptome treten hierbei schon sehr früh auf, meistens schon vor dem 40.Lebensjahr.

» symptomatische (sekundäre) Parkinson-Syndrome:

  • Umwelteinflüsse, z.B. Belastungen mit Schwermetallen , Pestiziden etc.
  • Vergiftungen mit Nervengiften,
  • Nebenwirkungen von Drogenmissbrauch,
  • Hirntumore,
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, z.B. Neuroleptika (Medikamente gegen Psychosen), Kalzium-Antagonisten(Medikamente gegen hohen Blutdruck) etc.
  • Boxerparkinson

Durch den Boxsport kommt es zu häufigen und sehr heftigen Erschütterungen, sowie Belastungen des Gehirns. Dies hat unter Umständen ein verstärktes Absterben von Nervenzellen zur Folge. Daraufhin kann es zum Auftreten von Parkinson Symptomen kommen. Eines der prominentesten Beispiele dafür ist der Boxer Muhammad Ali.

» atypische Parkinson-Syndrome:

Die Auslöser sind hier andere, neurodegenerative Erkrankungen. Diese Erkrankungen können jedoch diagnostiziert werden.

Heilbar ist die Parkinson-Krankheit bislang noch nicht, jedoch gibt es einige Therapiemöglichkeiten. Üblicherweise kommen allerdings Medikamente für Patienten zum Einsatz.

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