Ab 01. Januar 2022 soll das elektronische Rezept das rosafarbene ablösen. Wie dieses funktioniert und welche Vorteile das E-Rezept hat, erfahren Sie hier.
Bekommen Sie ab Januar 2022 ein Medikament von Ihrem Arzt verschrieben, dann erhalten Sie kein rosafarbenes Rezept mehr. Stattdessen wird Ihnen ein E-Rezept in digitaler Form über eine dafür speziell entwickelte App übermittelt. Das Einlösen des E-Rezepts ist dann sowohl über ein Smartphone als auch über einen Computer bzw. ein Tablet möglich. Da jedoch nicht jeder ein Smartphone oder Ähnliches besitzt, können Sie in Ihrer Arztpraxis noch übergangsweise einen Papierausdruck erhalten. Dieser hat mit dem üblichen rosafarbenen Rezept aber nicht mehr viel gemeinsam. Wie genau das E-Rezept aussieht und wie Sie es einlösen können, möchten wir Ihnen nachfolgend erklären.
Inhaltsverzeichnis
Wie sieht das E-Rezept aus?
Das E-Rezept ist einfach aufgebaut. Oben links finden Sie Angaben zu Ihrer Person. Darunter den Namen und die Adresse Ihres Arztes. Was für Sie vielleicht komplett neu sein wird, sind die verschlüsselten Codes auf dem Rezept. Sie ähneln einem QR-Code und enthalten die Zugangsdaten zum Rezept. Die Apotheke kann darüber das E-Rezept einsehen und Ihnen anschließend die verordneten Medikamente aushändigen. Insgesamt können Ärzte bis zu drei Medikamente mit einem Rezept verordnen. Noch mehr über den Rezeptaufbau und weitere wichtige Informationen zum E-Rezept erhalten Sie im Ratgeber von myCARE.de.
Wie kann man das E-Rezept einlösen?
Ihr Arzt hat momentan noch zwei Möglichkeiten, um Ihnen ein E-Rezept auszustellen. Zum einen kann er Ihnen ein digitales Rezept auf Ihr Smartphone übermitteln. Zum anderen kann er Ihnen auch noch ein Rezept in Papierform aushändigen. Diese Möglichkeit soll jedoch bald abgeschafft werden.
❍ E-Rezept auf dem Smartphone:
Ihr Arzt erstellt ein Rezept und verschlüsselt es anschließend. Sie als Patient erhalten dann diesen verschlüsselten Datamatrix-Code auf Ihr Smartphone. Dafür benötigen Sie lediglich die dafür entwickelte App der gematik GmbH namens „Das E-Rezept“. Sie reichen diesen Code dann wiederum an die Apotheke Ihrer Wahl (möglich ist auch eine Online-Apotheke) weiter, die den Code entschlüsselt, die Daten prüft und Ihnen abschließend Ihre Medikamente aushändigt.
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❍ E-Rezept in Papierform:
Ärzte können das Rezept auch in Papierform ausstellen. Darauf befindet sich dann der verschlüsselte Code mit den Zugangsinformationen zu Ihrem E-Rezept. In der Apotheke Ihrer Wahl wird der Code dann eingescannt und die Medikamente anschließend an Sie ausgehändigt.
Welche Vorteile bietet das elektronische Rezept?
Nutzen Sie die App der gematik GmbH, dann liegen die Vorteile des elektronisches Rezeptes ganz klar auf der Hand. Der wohl größte Vorteil ist der Verzicht auf Papier. Des Weiteren kommt es nun auch nicht mehr zu Übertragungsfehlern. Denn sowohl durch schlechte Druckqualität als auch durch eine undeutliche Handschrift des Arztes kann es passieren, dass Apotheker das Rezept nicht richtig deuten können. Beim E-Rezept kann das zukünftig nicht mehr passieren. Einnahmefehler bei Medikamenten können so vermieden werden. Dank der App können Sie zudem:
- Inhalte zur Einnahme, Dosierung und Beipackzettel sehen
- direkt bei Apotheken anfragen, ob das Medikament vorrätig ist
- Alternativen anzeigen lassen
- E-Rezepte online einlösen
- sehen, wie lange das Rezept gültig ist
- Zeit und Wege zur Apotheke oder zum Briefkasten sparen
- Folgerezepte nachbestellen, wenn Sie im selben Quartal bereits beim Arzt waren
- auch E-Rezepte von Familienangehörigen einlösen
- bei Online-Sprechstunden rezeptpflichtige Medikamente verschreiben lassen
Übrigens: Neben dem E-Rezept für verschreibungspflichtige Arzneimittel sollen laut dem Bundesministerium für Gesundheit zukünftig auch Heilmittel, Hilfsmittel und die häusliche Krankenpflege elektronisch verordnet werden können.
Benötigen jetzt alle ein Smartphone?
Für Ärzte, Apotheken und Krankenkassen ist das E-Rezept ein großer Schritt in die richtige Richtung. Schließlich ist es nicht nur umweltfreundlich, es vereinfacht auch vieles. Für Patienten ändert sich hingegen lediglich die Art des Rezeptes. Statt eines kleinen rosa Zettels erhalten Sie Ihre Rezepte nun auf das Smartphone. Doch was, wenn man überhaupt kein Smartphone besitzt oder dieses nicht (mehr) bedienen kann? Schließlich soll bis zum 31.12.2021 Schluss sein mit dem Rezept in Papierform. Experten gehen davon aus, dass es genau wegen dieser Gruppe von Menschen noch jahrelang Papier-Rezepte beziehungsweise ausgedruckte E-Rezepte geben wird.
💡 Unser Tipp:
Spielen Sie sowieso mit dem Gedanken sich ein Smartphone zuzulegen, dann entscheiden Sie sich am besten gleich für ein Smartphone für Senioren. Sie sind mittlerweile ziemlich modern, aber dennoch nur mit den wichtigsten Funktionen ausgestattet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Smartphones, die schon mit vielen vorinstallierten Apps verkauft werden, bestimmen Sie bei einem Seniorensmartphone selbst, welche Apps Sie herunterladen und nutzen möchten.