Auch bei Morbus Parkinson ist Früherkennung wichtig. Welche Symptome im Frühstadium und später auftreten können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Morbus Parkinson - Symptome erkennen
Nach einer depressiven Episode folgt manchmal eine Phase der Euphorie | © jd-photodesign / stock.adobe.com

Die am häufigsten auftretende Erkrankung des Nervensystems bei älteren Menschen ist Morbus Parkinson. Die Parkinson Symptome sind vielfältig und teilweise unspezifisch. Die ersten Beschwerden treten häufig lange vor der endgültigen Diagnose auf und erscheinen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Frauen sind hierbei seltener betroffen als Männer.

Alle Parkinson Symptome können, müssen aber nicht auftreten und auch ihre Ausprägung und Anhäufung ist bei jedem Erkrankten unterschiedlich. Man unterscheidet Frühsymptome, Hauptsymptome und Begleitsymptome.

Morbus Parkinson Frühsymptome

Es gibt unspezifische Frühsymptome bei Parkinson, die auch zu anderen Erkrankungen passen würden. Dazu gehören unter anderem

  • Depressionen,
  • Persönlichkeitsveränderungen,
  • Geruchstörungen,
  • schnelle Erschöpfung.

Auch über einseitige Schmerzen im Arm-/Schulterbereich, im Nacken oder Rücken, Missempfindungen und plötzlicher Ungeschicklichkeit wird geklagt. Ein deutliches frühes Parkinson Symptom ist das geringere Mitschwingen eines Armes beim Laufen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung fehlt das Mitschwingen letztlich ganz. Dies tritt meistens einseitig auf.



Morbus Parkinson Hauptsymptome

Hauptsymptome von Morbus Parkinson
Es ist tröstlich, während der Schübe nicht allein zu sein | © Jacob Lund / stock.adobe.com

Die Hauptsymptome werden auch als Leit- oder Kernsymptome bezeichnet. Erst das gleichzeitige Auftreten mehrerer dieser Symptome gibt einen eindeutigen Hinweis auf eine Parkinson Erkrankung. Zu diesen Parkinson Symptomen gehören:

  • das Parkinson Zittern (Tremor),
  • eine Verlangsamung der Bewegungen (Bradykinese),
  • seltener werdende Bewegungen (Hypokinese),
  • hochgradige Bewegungsarmut, die sich bis zur Bewegungslosigkeit steigern kann (Akinese),
  • Muskelsteifheit des Körpers (Rigor)
  • Störungen der Stell- und Haltereflexe

» Das Parkinson Zittern (Tremor)

Das für diese Erkrankung typische Zittern tritt vorwiegend in Ruhe auf und hat eine langsame Frequenz. Es findet häufig einseitig statt, dazu kommt ein Zittern des Unterkiefers. Oft nimmt das Zittern bei Bewegungen ab, um am Ende des Bewegungsvorganges kräftiger wieder einzusetzen. Emotionaler und körperlicher Stress können dieses Parkinson Symptom verstärken.

» Verlangsamte Bewegung, Bewegungsarmut (Brady-, Hypo-, Akinese)

Die stark eingeschränkten Bewegungen verursachen folgende Parkinson Symptome:

  • Durch die eingeschränkte oder gar fehlende Mimik entsteht der Eindruck eines emotionslosen, starren „Maskengesichtes“.
    Die Sprache wird undeutlich und leise, Schlucken ist oft nur verzögert möglich.
  • Das Nachlassen der Feinmotorik der Hand bewirkt eine kleinere und häufig unleserliche Handschrift.
  • Die Schritte werden kleiner und schlurfend.

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» Muskelsteifheit (Rigor)

Dies betrifft die gesamte Körpermuskulatur. Besonders in den Extremitäten besteht ein starkes Steifheitsgefühl. Wenn ein anderer Arme oder Beine des Betroffenen bewegen möchte, muss er gegen einen spürbaren Widerstand arbeiten. Der Bewegungsablauf ist generell ruckartig und abgehackt.

Die Muskelsteifheit führt auch zu Atembeschwerden. Die Atmung wird flacher und begünstigt dadurch die Entwicklung von Lungenentzündungen. Auch die Muskulatur des Magen-Darmtraktes ist betroffen und so gehören auch Verstopfungen zu den Parkinson Symptomen. Zusätzlich kann eine, für die Parkinsonsche Krankheit typische Körperhaltung entstehen. Der Kopf und der Rumpf sind vornübergebeugt, die Ellenbogen abgewinkelt und die Knie gebeugt.

» Störungen der Halte- und Stellreflexe

Die Beeinträchtigungen dieser Reflexe bewirken eine Gang- und Gleichgewichtsstörung. Schon geringes Anstoßen des Erkrankten führt zu einem Verlust des Gleichgewichtes und zum Sturz. Bodenunebenheiten können nur noch schlecht bewältigt werden. Änderungen der Gangrichtung, plötzliches Loslaufen oder Anhalten sind nur schwer oder gar nicht möglich.

Begleitsymptome bei Morbus Parkinson

Begleitsymptome bei Morbus Parkinson
Parkinson ist eine Erkrankung des Gehirns, die vor allem im höheren Lebensalter auftritt | © fizkes / stock.adobe.com

Hierzu gehören sowohl eigenständige Beschwerden, als auch solche die aufgrund anderer Symptome entstehen. Durch Störungen des Vegetativen Systems kommt es zu folgenden Symptomen bei Parkinson:

  • Ein Salbengesicht wird durch eine übermäßige Talgproduktion hervorgerufen. Das Gesicht ist fettig und glänzt.
  • Es kann zu Kreislaufregulationsstörungen kommen. Der Blutdruck kann erhöht sein oder auch bei Lageveränderungen (z.B. aus dem Liegen zum Stehen) übermäßig absacken und Schwindel oder sogar eine Ohnmacht auslösen.
  • Blasenprobleme können sich entwickeln. Es kann sein, dass die Blase nicht mehr vollständig entleert werden kann. Eine Reizblase kann zu einem plötzlichen, starken Harndrang führen, der auch in der Nacht auftritt.
  • Die Beine werden im Bett unruhig und kribbelig. (Restless-Legs-Syndrom)

Neuropsychologische Symptome bei Parkinson

Das Auftreten neuropsychologischer Symptome bei Parkinson gilt mittlerweile als erwiesen.
Am häufigsten treten folgende Beschwerden auf:

  • Depressionen,
  • Gedächtnisstörungen,
  • gestörtes räumliches Sehen,
  • Schwierigkeiten Abläufe zeitlich einzuordnen,
  • Verlangsamung von Denkabläufen,
  • sehr lebhafte, unruhige Träume und Albträume,
  • Impotenz.

Dazu kommen noch ausgeprägte Schlafstörungen, die aber größtenteils von anderen Parkinson Symptomen hervorgerufen werden, wie z.B. nächtlichem Harndrang, unruhige Beine und Beinkrämpfe, Albträume und Schwierigkeiten sich im Bett zu bewegen. Die Schlafstörungen bewirken dann eine übermäßige Tagesmüdigkeit, die sogar zu Sekundenschlaf (plötzliches, ungewolltes Einschlafen)führen kann.

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