Wer einen Hausbau im Alter plant, denkt in erster Linie an barrierefreies Wohnen. Doch die Gründe für’s Eigenheim ab 50plus sind deutlich vielseitiger.

Hausbau im Alter
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Den Traum vom Eigenheim haben sowohl junge Menschen als auch ältere. Es besteht aber sehr wohl ein Unterschied, ob das Projekt Hausbau mit 30 Jahren in Angriff genommen wird, oder erst, wenn die 50 oder 60 schon überschritten sind. Der Hausbau im Alter bringt viele Vorteile mit sich, muss aber dennoch gut durchdacht werden, denn mit 60 baut man anders als mit 30.

Gründe für den Hausbau im Alter

Der Entschluss, kurz vor der Rente oder direkt mit dem Start in den Ruhestand ein Haus zu bauen, kommt selten spontan. Viele Senioren spielen schon länger mit dem Gedanken, haben in jungen Jahren aber andere Prioritäten gesetzt. Hier galt es zunächst, den Start ins Berufsleben zu meistern, die erste eigene Wohnung zu finanzieren und in den meisten Fällen folgten dann Hochzeit und Kinder. Zum einen blieb keine Zeit sich mit dem Hausbau zu befassen, zum anderen waren die finanziellen Mittel gar nicht vorhanden.

❶ Finanzielle Rücklagen sind vorhanden

Ab 50plus sieht die Situation schon ganz anders aus – die Kinder sind aus dem Haus, der berufliche Druck ist nicht mehr so groß und auf dem Konto hat sich mitunter ein recht stattliches, finanzielles Polster gebildet. Somit sind zumindest finanziell, die Weichen für den Hausbau bereits gestellt.



❷ Wohnkomfort soll sich verbessern

Ein weiterer Grund für den Eigenheimbau sind die steigenden Mieten und der Wunsch nach räumlicher Veränderung. Oftmals entspricht die Aufteilung der einstigen Familienwohnung nicht mehr dem gewünschten Wohnkomfort, oder sie ist schlichtweg zu groß geworden.

❸ Attraktive Wohngegend gesucht

Auch die Wohngegend ist ein Argument für den Hausbau im Alter. Während früher darauf geachtet wurde, dass Kita, Schule und Spielplatz in der Nähe waren, sind im Alter kulturelle Möglichkeiten, mehr Grün und auch die ärztliche Versorgung wichtig.

❹ Familienabsicherung und Wertanlage

Welchen Wert ein Eigenheim hat, ist abhängig vom Zustand und vor allem von der Lage. Das die Immobilienpreise fallen, ist eher unwahrscheinlich. Daher ist der Hausbau im Alter auch zeitgleich eine Wertanlage, die der Familie später zur Absicherung dienen soll.

Im Alter immer bauen lassen

Fertighaus Senioren
Fertighaus: im Alter die bessere Wahl | © Ivan / stock.adobe.com
Auch wenn Sie sich noch rüstig fühlen, den Hausbau sollten Sie in fachkundige Hände geben. Das spart Nerven, Kraft und vor allem Zeit – wichtig hierbei ist allerdings die Wahl des Haustyps. Mehrstöckig ist im Alter nicht mehr nötig und vor allem unpraktisch. Planen Sie Ihr Haus von Anfang an barrierefrei, damit Sie so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben können. Außerdem wichtig, der Hausbau sollte sich nicht unnötig in die Länge ziehen, schließlich wollen Sie den langersehnten Traum vom Eigenheim endlich genießen. Am schnellsten geht es, wenn Sie einen Bungalow als Fertighaus bauen lassen, da die meisten Teile (Wände) be diesem Hausstil bereits vorgefertigt sind und auf der Baustelle nur noch zusammen gesetzt werden. Ein weiterer Aspekt, der für den Bungalow spricht – alle Räume befinden sich auf einer Ebene.

Bei der Hausplanung langfristig denken

Seniorin malt
Jedes Hobby braucht seinen Platz | © Gina Sanders / stock.adobe.com
Barrierefreiheit ist wichtig, aber nicht das Einzige woran man beim Hausbau im Alter denken sollte. Wer in den Ruhestand geht hat Zeit, Zeit die nun neu genutzt werden kann. Während im Arbeitsleben Hobbys erst an zweiter Stelle kamen, können diese jetzt nach Lust und Laune ausgeübt werden. So manche Freizeitbeschäftigung braucht Platz, der im neuen Haus eingeplant werden muss. Hierfür eignet sich ein abgeschlossener Raum am besten, so besteht auch die Möglichkeit, sich einfach mal zurückzuziehen, denn auch das ständige Aufeianderhocken will erst gelernt werden.

Garten & Grundstück – weniger ist mehr

Kleiner Garten Senioren
Im Alter nicht zu viel zumuten | © rocketclips / stock.adobe.com
Viele Renter wünschen sich einen Garten, der mit dem Hausbau Realität werden kann. Allerdings sollten Sie ehrlich zu sich selbst sein und hinterfragen, wie viel Gartenarbeit Sie sich noch zumuten können. Während Familien Wert auf ein großes Grundstück, mit viel Platz für die Kinder legen, reicht für Senioren eine kleine Fläche aus. Hier können dann Blumen und Gemüse in der Menge angepflanzt werden, die vom Pflegeaufwand her überschaubar bleibt. Nicht zu vergessen: eine Sitzecke im Garten, in der man die neue Freizeit in vollen Zügen genießen kann.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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