Bevor Sie einen Rollator kaufen, machen Sie sich unbedingt Gedanken, wer den Rollator benutzt und wo. Die Kriterien für Sicherheit und Ausstattung haben definitiv Vorrang!

Wichtige Kriterien für den Rollator-Kauf
Das Sitzbrett vom Rollator ermöglicht Ihnen auf langen Wegen eine Pause | © famveldman / stock.adobe.com

Das Konzept der fahrbaren Gehhilfe stammt aus Schweden: Es war die Idee der gehbehinderten Aina Wifalk, die 1978 zur Fertigung des Prototyps führte. Ihren Weg nach Deutschland fand der Gehwagen auf vier Rädern erst im Frühjahr des Jahres 1990. Obwohl zunächst Zweifel am Erfolg der Konstruktion bestanden, konnte sich diese schon bald durchsetzen. Ebenso wie Kinderwagen gehören sie längst zum öffentlichen Bild.

Rollatoren verhelfen älteren Menschen zu einem aktiven Leben: Sie gleichen eine Behinderung aus und können wesentlich zum Erfolg einer Behandlung beitragen. Als anerkannte Hilfsmittel der gesetzlichen Krankenversicherung können die Gehwagen von einem Arzt verordnet werden. Die von der Krankenkasse übernommenen Modelle zeichnen sich durch Einfachheit aus, erfüllen aber alle medizinischen Anforderungen.

Wer einen leichteren, schöneren oder komfortableren Rollator wünscht, muss diesen selbst bezahlen. Bevor Sie einen Rollator kaufen, sollten Sie die Preise vergleichen und den Gehwagen im besten Fall im Fachgeschäft testen. Neben dem Preis sind drei weitere wichtige Kriterien entscheidend für den Kauf.


Ähnliche Themen:
» Mit Leichtkraftfahrzeugen im Alter mobil bleiben
» Rollator ausleihen oder mieten – Wo und wie?
» Treppenlift – Damit es wieder aufwärts geht




1. Auf diese Ausstattung beim Kauf achten

Optisch ähneln sich die einzelnen Rollatoren zwar, von der Ausstattung her, sind aber nicht alle gleich. Sie sollten daher vor dem Kauf überlegen, welche Anforderungen das gewünschte Modell erfüllen soll. Die meisten Rollatoren zeichnen sich durch einen stabilen Alurahmen aus. Sie sind mit vier Vollgummirädern, beidseitigen Handbremsen und Feststellbremsen ausgestattet.

➡️ Rollator für innen

Bei einem Rollator für den Wohnbereich kommt es vor allem auf die Größe bzw. die Maße an. Der Wendekreis und die Bewegungsfreiheit sind gerade in kleinen Wohnungen sehr eingeschränkt. Ebendarum empfiehlt sich ein Rollator, der sehr schmal ist (50 – 60 cm). Damit können Hürden, wie enge Türrahmen, problemlos gemeistert werden. Ebenso wichtig ist die Höhe! Um den Alltag auch mit Rollator zu bestehen, muss dieser unter das Waschbecken und den Küchentisch passen. Daher ist ein höhenverstellbares Modell die beste Wahl.

➡️ Rollator für draußen

Ein Rollator für den Außenbereich muss eher praktische Kriterien erfüllen. Um nicht ständig auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, ist das Gewicht von entscheidender Bedeutung (zwischen 7 und 10 kg). So ist es älteren Menschen möglich, eigenständig vor die Haustür zu kommen. Noch besser sind faltbare Rollatoren, die bei Autofahrten (Arztbesuche, Einkäufe, Bus) unkompliziert mitgenommen werden können.

2. Sicherheit hat oberste Priorität beim Rollatorkauf

Eine der häufigsten Unfallursachen bei älteren Menschen, sind Stürze. Um genau diese zu vermeiden und trotzdem weiterhin mobil zu sein, bietet ein Rollator die beste Stabilität. Die Modelle unterscheiden sich hinsichtlich der Sicherheit, sodass Sie auf folgende Kriterien achten sollten:

  • verstellbare, ergonomisch geformte Handgriffe
  • Feststellbremse zusätzlich zur Handbremse
  • Faltsperre bei faltbaren Modellen
  • unabhängig voneinander funktionierende Bremsen an den Handgriffen
  • Vollgummibereifung / Profilbereifung
  • breite, stabile Sitzfläche
  • kabellose Bremsen
  • automatisches Feststellen der Bremsen im Sitzen
  • Reflektoren / Rückstrahler

Von der Krankenkasse werden lediglich die Kosten für Gehhilfen übernommen, die im sogenannten Hilfsmittelverzeichnis zu finden sind. Bei bestimmten Krankheitsbildern wie etwa Arthritis oder Adipositas werden jedoch Sondermodelle zur Verfügung gestellt. Aber auch in Sanitätshäusern und Internetshops ist eine große Auswahl an Rollatoren zu finden. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf Preisklasse, Gewichtsklasse, Belastbarkeit und Nutzungsart.

3. Mehr Komfort durch Rollator-Zubehör

Durch das passende Zubehör kann der Rollator optimal an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.

Denkbar ist hier die Anschaffung von:

  • Einkaufskorb oder Einkaufstasche
  • Gepolsterte Rückenlehne
  • Gepolsterte Sitzfläche
  • Regen- oder Sonnenschirm
  • LED-Lampen
  • Gehstockhalter
  • Entlastungsgriffe (Schonen die Handgelenke)
  • Schutzhülle (Regen, Staub)
  • Spiegel
  • Rollator-Handschuhe für die kalte Jahreszeit

Das günstigste Angebot im Bereich Rollator-Zubehör finden Sie hier auf Amazon.de.

5 Alltagstipps für die Nutzung des Rollators

Bei der Bedienung des Rollators kommt es oftmals nur auf die richtige Technik an.

  1. Schwellen sicher überwinden
    Fahren Sie Schwellen immer schräg an, um ein Rad nach dem anderen über das Hindernis zu bringen.
  1. Flache Wege benutzen
    Vermeiden Sie höhere Bordsteinkanten! Oftmals befinden sich abgeflachte Stellen oder Fußgängerüberwege in direkter Nähe.
  1. Kraftsparend bewegen
    Je häufiger der Rollator genutzt wird, desto flüssiger und kraftsparender wird der Bewegungsablauf.
  1. Sicher pausieren
    Beim Absetzen zum Pausieren müssen die Füße den Boden berühren.
  1. Gleichmäßige Lastverteilung
    Um Kippen zu vermeiden, verteilen Sie Ihre Einkäufe gleichmäßig im Netz / Korb.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Wie hier auch schon kurz erwähnt, sollte ein Rollator vor allem auch sehr leicht sein. Andernfalls kann so eine Gehhilfe zu einem Störfaktor werden. Beispielsweise immer dann, wenn Hindernisse, wie Bordsteine oder Türschwellen zu überwinden sind. Auch wer viel mit Bus und Bahn fährt sollte einen sogenannten leichtgewicht Rollator vorziehen.

Antwort hinterlassen

(Ihr Kommentar erscheint erst nach einer kurzen Prüfung)