Der Winter bringt einige Herausforderungen für Senioren mit sich. Stichwort Glätte, Kälte und Schnee. Mit meinen Tipps kommen Sie gesund und sicher durch den Winter.

Frau mit Schlitten
Nicht alle Senioren können den Winter in vollen Zügen genießen – © drubig-photo / stock.adobe.com

Verschneite Winterlandschaften, herrlich frische Luft und lachende Kinder, die sich am Schlittenfahren erfreuen – der Winter hat wirklich so einiges zu bieten. Doch gerade für Senioren hält er Herausforderungen bereit. Es wird früher dunkel, die Gehwege sind meist rutschig und auch die Temperaturen sinken oft bis weit in den Minusbereich hinein. Für ältere Menschen steigt somit das Risiko für Unfälle und Erkrankungen.

All das bedeutet natürlich noch lange nicht, dass Sie sich im Winter zuhause verschanzen sollten. Ganz im Gegenteil. Es ist sogar sehr gesund in der kalten Jahreszeit vor die Tür zu gehen. Wichtig dabei ist nur, dass Sie sich darauf richtig vorbereiten. Mit Hilfe der nachfolgenden Tipps senken Sie das Unfallrisiko und kommen somit nicht nur sicher, sondern auch gesund durch den Winter.

So halten Sie sich im Winter fit

Senioren trinken Tee
Die richtige Ernährung und Kleidung ist im Winter wichtig – © Peakstock / stock.adobe.com

❍ Tipp 1 – richtig kleiden und Erkältungen vermeiden:

Die richtige Kleidung ist das A und O in der kalten Jahreszeit, um die Körpertemperatur selbst bei sehr niedrigen Temperaturen aufrecht zu erhalten, Erfrierungen zu vermeiden und das Immunsystem nicht zu schwächen. Kleiden Sie sich daher am besten nach dem Zwiebelprinzip. Bedeutet, dass Sie mehrere Schichten Kleidung übereinander anziehen sollten. So bleibt die Wärme besser am Körper. Außerdem können Sie, wenn es unterwegs doch mal etwas wärmer werden sollte, eine Schicht oder mehrere einfach ablegen. So sollten die Schichten aussehen:



  • 1. Schicht – Unterwäsche:

    Die erste Schicht befindet sich direkt am Körper. Es handelt sich also um die Unterwäsche. Da Baumwolle Feuchtigkeit speichert, bietet sich Funktionsunterwäsche bestens an. Diese transportiert Feuchtigkeit nämlich nach außen ab, falls Sie doch mal ins Schwitzen kommen. Außerdem ist sie wärmeisolierend.

  • 2. Schicht – Isolationsschicht:

    Die nächste Schicht dient dazu den Körper auf Temperatur zu halten. Hierfür bieten sich z.B. Sweatshirts an. Noch besser sind Fleecepullover oder -jacken geeignet. Denn Fleece hat hervorragende Eigenschaften. Es wärmt nicht nur optimal, es ist zudem sehr leicht und trocknet auch schnell. Ich habe sogar Fleecejacken mit warmem Teddyfutter gefunden. Diese sind vor allem dann empfehlenswert, wenn es draußen richtig knackig kalt ist. So sind Sie noch besser vor der Kälte geschützt.

  • 3. Schicht – Wetterschutz:

    Die äußere Schicht des Zwiebel-Looks dient als Schutz vor der Witterung. Die richtige Wahl ist hier eine atmungsaktive Winterjacke, die Wind, Schnee und Regen zuverlässig abhält und überschüssige Wärme ableitet.

Was Sie auch nicht vergessen dürfen sind Handschuhe, Schal und Mütze. Außerdem ist es ratsam auf helle Kleidung und/oder Reflektoren zu setzen, damit Sie in der dunklen Jahreszeit besser gesehen werden.

❍ Tipp 2 – Sonne tanken:

Gehen Sie so oft wie möglich in die Sonne. Denn mit Hilfe der Sonne stellt unsere Haut Vitamin D her. Dieses Vitamin ist wichtig für die Stärkung der Zähne, Knochen und Abwehrkräfte. Ein Mangel schwächt das Immunsystem und macht ihn so anfälliger für Krankheiten. Tanken Sie deshalb so viel Sonnenlicht wie nur möglich.

❍ Tipp 3 – Vitamin D über die Nahrung aufnehmen:

Apropos Vitamin D: ist der Winter eher grau und trist, können wir unseren Vitamin-D-Haushalt nicht über die Sonne aufladen. In diesem Fall ist der Verzehr von Vitamin-D-haltigen Lebensmitteln ratsam. Dazu zählen unter anderem Milch, Getreide und Fisch. Ein toller Nebeneffekt: Vitamin D sorgt für gute Laune.

❍ Tipp 4 – genügend trinken:

Wichtig ist auch, dass Sie genügend trinken. Denn im Winter laufen die Heizungen auf Hochtouren. Das wiederum trocknet die Schleimhäute aus, wodurch Krankheitserreger, Bakterien und Keime ein leichtes Spiel haben. 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag sind also auch in der kalten Jahreszeit ein absolutes Muss.

Um den Körper von Innen zu wärmen, sind vor allem Tee-Zubereitungen empfehlenswert. Ingwer-Zitronen-Tee mit ein wenig Honig stärkt zum Beispiel das Immunsystem. Das gilt auch für die so genannte Goldene Milch. Sie bringt das Immunsystem auf Trab und wärmt von Innen. Das Rezept dafür finden Sie z.B. unter www.lecker.de.

So senken Sie im Winter das Unfallrisiko

Spaziergang im Schnee
Nordic Walking oder Ski-Stöcke geben im Schnee Halt – © pershing / stock.adobe.com

❍ Tipp 5 – Balance- und Kraftübungen:

Um Stürze zu vermeiden, ist es ratsam die Arm- und Beinmuskulatur etwas zu trainieren. Denn so bewegen Sie sich gleich viel sicherer. Übungen mit elastischen Bändern führen z.B. zu mehr Muskelkraft. Ihr Gleichgewicht können Sie hingegen trainieren, indem Sie sich auf die Zehenspitzen stellen und diese Position einige Sekunden lang halten. Oder aber Sie stellen sich auf ein Bein.

❍ Tipp 6 – festes Schuhwerk tragen:

Matschige und vereiste Gehwege können im Winter zu einer großen Gefahr werden. Tragen Sie deshalb in der kalten Jahreszeit unbedingt festes Schuhwerk. Am besten mit einer rutschfesten Sohle und einem guten Profil. Für noch mehr Halt sorgen Schuhspikes oder ein Gleitschutz für Schuhe. Beide Varianten werden einfach über den normalen Schuh gestreift.



❍ Tipp 7 – Rollator winterfest machen:

Viele Sanitätshäuser bieten einen kostenlosen Sicherheitscheck für Rollatoren an. Denn gut funktionierende Bremsen sind sehr wichtig. Außerdem sollten die Räder vor der kalten Jahreszeit überprüft werden. Je nach Modell können Sie sogar Winterreifen montieren lassen.

Zudem ist es ratsam Reflektoren am Rollator anzubringen, damit Sie im Dunkeln besser gesehen werden. Zusätzlich können Sie Licht, z.B. in Form einer Fahrradlampe, daran anbringen. So können Sie mögliche Gefahrenquellen bzw. Stolperfallen im Dunkeln früher erkennen.

❍ Tipp 8 – Gehstock winterfest machen:

Was für den Rollator gilt, das gilt auch für den Gehstock. Für einen sicheren Halt auf Eis und Schnee können Sie Ihren Gehstock z.B. mit Eisspikes versehen. Alternativ dazu könnten Sie im Winter auch auf eine Vierfußgehilfe umsteigen, da diese noch mehr Halt bietet.

Zusatztipp:
Wenn Sie sonst weder Rollator noch Gehstock benutzen, können Sie im Winter dennoch auf eine Gehhilfe zurückgreifen. Zum Beispiel in Form von Nordic Walking Stöcken. Sie geben vor allem Sicherheit und Halt auf schneebedeckten Flächen. Alternativ dazu gehen auch Skistöcke.

❍ Tipp 9 – Taschenlampe einpacken:

Wer lange unterwegs ist, sollte am besten immer eine kleine Taschenlampe dabei haben. Denn gerade am Nachmittag wird es schnell dunkel. Eine Taschenlampe hilft dabei den Weg nach Hause zu beleuchten und ihn so sicherer zu machen.

Außerdem: sollten Sie doch mal stürzen und Hilfe benötigen, können Sie mit Hilfe der Taschenlampe auf sich aufmerksam machen.

❍ Tipp 10 – mobiler Notruf:

Wenn Sie sich im Winter alleine nach draußen begeben, ist es ratsam jemand Bescheid zu sagen. Damit, im Fall der Fälle, jemand weiß, wo Sie sich aufhalten könnten. Alternativ dazu können Sie auch einen mobilen Notruf bei sich tragen. Hierbei handelt es sich um handliche Geräte oder Armbänder, die per Knopfdruck einen Notruf abgeben. Da diese mit einer GPS-Funktion ausgestattet sind, kann Ihr aktueller Standort direkt an einen Angehörigen oder die Notrufzentrale übermittelt werden.

Es gibt sogar Smartwatches für Senioren, die nicht nur Uhrzeit, Herzfrequenz und Kalorienverbrauch anzeigen, sondern auch mit einer SOS-Funktion ausgestattet sind. Darüber können Sie einen Notruf absetzen. Einige Smartwatches nehmen auch automatisch Stürze war und schlagen zudem Alarm, wenn Sie sich nicht mehr bewegen.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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