Gegen Blähungen und Verstopfung im Alter kann man etwas tun. Probieren Sie unsere Hausmittel aus, bevor Sie Tropfen und Tabletten schlucken!

Hausmittel gegen Blähungen
Natürliche Hausmittel können die Beschwerden lindern | © Photographee.eu / stocka.dobe.com

Laut einer Umfrage leidet fast die Hälfte aller Deutschen an Magen-Darm-Beschwerden. Gerade im Alter wird die Verdauung durch mangelnde Bewegung verlangsamt und es kommt zur Verstopfung und Blähungen.

Auch einseitige Ernährung und die Einnahme bestimmter Medikamente können das Wohlbefinden beeinträchtigen. Viele greifen vorschnell zu Abführmitteln oder anderen starken Verdauungspharmaka.

Allerdings brauchen Sie es gar nicht erst so weit kommen lassen. Mit den hier erwähnten 10 Hausmitteln gegen Blähungen und Verstopfung können Sie vermeiden, dass Verdauungsprobleme Ihnen die Lebensfreude rauben.

Hausmittel 1 – Bewusst Essen

Die Bildung von Darmgasen ist ein normaler Vorgang bei der Verdauung. Um Blähungen und Verstopfung bereits entgegenzuwirken, bevor sie entstehen, sollten Sie darauf achten, wie und wann Sie essen. Gewöhnen Sie Ihren Körper an regelmäßige Essenszeiten und damit auch an einen regelmäßigen Stuhlgang.

Während des Essens ist es ebenso wichtig, oft und langsam zu kauen, um möglichst wenig Luft zu schlucken. Denn nicht nur bei der Verdauung selbst entstehen Gase, sondern auch durch zu viel Luft geschluckte Luft kann es zu schmerzhaften Blähungen kommen. Indem Sie sich Zeit nehmen und in Ruhe genießen, unterstützen Sie Ihren Körper auf ganz natürliche Weise.

Hausmittel 2 – Regelmäßige Bewegung

Ein Spaziergang kurbelt die Verdauung an
Ein regelmäßiger Spaziergang kurbelt die Verdauung an | © LIGHTFIELD STUDIOS / stocka.dobe.com

Wie bereits erwähnt, ist ein Grund für Verstopfung oder Blähungen im Alter der Mangel an körperlicher Betätigung. Darum sollten Sie regelmäßig sportlich aktiv werden. Damit ist kein strapaziöses Ausdauertraining gemeint. Bereits der gute alte Verdauungsspaziergang sorgt dafür, dass der Stoffwechsel angeregt wird. Zusätzlich kann eine gezielte Bewegung helfen, Blähungen zu lindern und die Verdauung zu fördern.

Eine bewährte Gymnastikübung ist insbesondere die sogenannte „Fahrradübung“:
Legen Sie sich dafür mit in die Hüften gestützten Händen auf den Rücken. Nehmen Sie die Beine hoch und bewegen Sie diese im Kreis, so als würden Sie Radfahren. Der Darm wird durch die Übung stimuliert, und nach 10 Minuten sollten Sie bereits eine deutliche Erleichterung spüren.

Hausmittel 3 – Massieren Sie sich selbst

Eine noch einfachere Möglichkeit, Ihrem Bauch etwas Gutes zu tun, besteht darin, ihm ein paar Streicheleinheiten zukommen zu lassen. Legen Sie sich mehrmals am Tag auf den Rücken und nehmen Sie die flache Hand auf den Magen. Warten Sie, bis Sie die Wärme der Handfläche fühlen und beginnen Sie dann mit leichtem Druck und kreisenden Bewegungen zu massieren.

Die Massage stimuliert die Darmbewegung und entspannt die ganze Muskulatur. Der Darm kann dann die überschüssigen Gase schneller in Form von abgehenden Winden ausscheiden. Für eine noch intensivere Wirkung können Sie ein wärmendes Massageöl verwenden. Besonders wohltuend sind Öle mit Kümmel oder Fenchel, da diese zusätzlich blähungslindernde Eigenschaften haben.

Wichtig: Führen Sie die kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn aus, da dies die natürliche Bewegungsrichtung des Darms unterstützt.



Hausmittel 4 – Wunderwaffe Wärme

Wärme wirkt wohltuend
Alt bewährtes Hausmittel – Die Wärmflasche | © Renzo / stocka.dobe.com

Ein weiteres Hausmittel, das wohltuend auf den Verdauungstrakt einwirkt, ist schlicht und einfach Wärme. Füllen Sie eine Wärmflasche mit heißem, aber nicht mehr kochendem Wasser und legen Sie diese auf den Unterleib. Die Wärme entspannt die Muskulatur im Bauchbereich und fördert die Durchblutung, was dem Darm hilft, besser zu arbeiten. So können sich Blähungen und Krämpfe schneller lösen.

Tipp: Alternativ zur Wärmflasche kann auch ein warmes Bad oder ein Kirschkernkissen sowie ein Heizkissen verwendet werden, um die gleiche wohltuende Wirkung zu erzielen.

Hausmittel 5 – Vor dem Frühstück ein Glas Wasser

Den Tag mit einem guten Frühstück zu beginnen, ist bestimmt nicht verkehrt. Doch gerade empfindliche Mägen sollten auf die feste Nahrung vorbereitet werden. Das können Sie tun, indem Sie jeden Morgen ein Glas abgestandenes Wasser trinken. Noch besser wäre Wasser mit Milchsäurebakterien.

Dazu temperieren Sie das Wasser, bis es lauwarm ist, geben etwas Rettich-Saft, Sauerkrautsaft oder naturtrüben Apfelessig hinzu und trinken das auf nüchternen Magen. Alternativ können Sie auch abends 5 getrocknete Zwetschgen oder Feigen ins lauwarme Wasser legen. Dann trinken Sie anderntags zunächst das Wasser und essen hinterher das aufgequollene Trockenobst.

Hausmittel 6 – Magen-Darmfreundliche Tees

Hausmittel: Salbeitee
Salbeitee | © Manuel Adorf / stocka.dobe.com

Auch ein heißer Aufguss kann bei Blähungen und Verstopfung im Alter wahre Wunder wirken. Bei Verstopfung hilft es, wenn Sie mehrere Tage täglich ½ Liter Salbeitee zu sich nehmen. Dazu füllen Sie einen Topf mit Wasser und rühren 1 gehäuften Esslöffel Salbeiblätter unter. Nach dreiminütigem Kochen können Sie den Tee in eine Thermoskanne umfüllen und über den Tag verteilt trinken.

Alternativ können Sie auch Gewürznelken zehn Minuten in heißem Wasser ziehen lassen und davon drei Tassen täglich zu sich nehmen. Die ätherischen Öle der Nelken wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt und fördern die Verdauung.

Eine wohltuende Mischung aus Hagebutte, Holunderblüten und Hibiskus ist ebenfalls empfehlenswert. Sie stärkt nicht nur die Verdauung, sondern schmeckt auch angenehm fruchtig. Nehmen Sie zwei Teelöffel der Mischung, übergießen Sie diese mit heißem Wasser und lassen Sie den Tee kurz ziehen. Besonders am Abend kann diese Kombination entspannend wirken.

Gegen Blähungen sind Kümmel- und Fencheltee bewährte Helfer. Beide fördern die Darmbewegung und reduzieren das Gasaufkommen im Magen-Darm-Bereich. Für einen noch intensiveren Effekt können Sie beide Sorten kombinieren.

Hausmittel 7 – Leinsamen und Weizenkleie

Der Genuss von Weizenkleie, Flohsamen oder Leinsamen trägt ebenfalls zur Entspannung des Magen-Darm-Traktes bei. Am besten ist es, wenn Sie 1 Esslöffel Leinsamen in ¼ Liter lauwarmen Wassers ansetzen und über Nacht quellen lassen. Am Morgen trinken Sie das Wasser und essen die Leinsamen, welche Sie gut kauen und einspeicheln sollten.

Sie können sich aber auch ein verdauungsförderndes Müsli bereiten, indem Sie 1 Esslöffel Leinsamen und 1 Esslöffel Kleie zusammen mit 2 Teelöffeln Milchzucker verrühren und ordentlich Wasser dazugeben. Die Masse quillt dann erst im Darm auf und löst so die Verstopfung.

Hausmittel 8 – Joghurt

Natürlicher Joghurt wirkt verdauungsförderlich
Natürlicher Joghurt enthält gesunde probiotische Kulturen | © DjiggiBodgi.com / stocka.dobe.com

Eine weitere Option, sein Frühstück verdauungsförderlich zu gestalten, besteht darin, probiotischen Joghurt in den Speiseplan aufzunehmen. Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien fördern eine gesunde Darmflora, die bei der Verdauung eine entscheidende Rolle spielt. Für eine noch effektivere Wirkung können Sie den Joghurt mit einem Esslöffel, Kleie oder Leinsamen kombinieren. Beide Zutaten sind reich an Ballaststoffen und unterstützen die Darmbewegung.

Auch Kefir oder Buttermilch sind ausgezeichnete Alternativen. Beide Getränke enthalten ebenfalls probiotische Kulturen und können den Joghurt ersetzen oder ergänzen. Kefir ist besonders reich an aktiven Kulturen, die das Gleichgewicht der Darmflora fördern.

Tipp: Achten Sie darauf, Naturjoghurt ohne zugesetzten Zucker zu verwenden, um die Verdauung nicht unnötig zu belasten.

Hausmittel 9 – Sauerkraut oder Ananas

Wertvoll für Magen und Darm sind vor allem die Milchsäurebakterien, die nicht nur in Joghurtkulturen enthalten sind. Auch viele vergorene Pflanzen liefern entsprechende Unterstützung für die Verdauung. So ist es zum Beispiel zu empfehlen, vor jeder Mahlzeit drei Löffel Sauerkraut zu essen. Die Milchsäurebakterien fördern eine gesunde Darmflora und unterstützen die natürliche Darmbewegung, was Blähungen und Verstopfungen entgegenwirken kann.

Wenn Sie Sauerkraut nicht mögen, können Sie auch zwischen den Mahlzeiten zwei Scheiben frische Ananas essen. Die Ananas enthält zwar keine Milchsäurebakterien, aber dafür reichlich Bromelain, ein Enzym, das die Eiweißverdauung unterstützt und den Magen-Darm-Trakt entlastet. Besonders nach schweren Mahlzeiten kann Ananas helfen, die Verdauung anzukurbeln.

Tipp: Frische Ananas ist die beste Wahl, da sie das Enzym Bromelain in hoher Konzentration enthält. Dosenprodukte hingegen enthalten oft zugesetzten Zucker, der die Verdauung eher belastet.

Hausmittel 10 – Olivenöl gegen Verstopfung

Olivenöl gegen Verstopfung
Olivenöl | © Dušan Zidar / stocka.dobe.com

Bei akuter Verstopfung greifen viele schnell zu Lebertran, Rizinusöl oder pharmazeutischen Abführmitteln. Dabei reicht oft das weitaus besser schmeckende Olivenöl. Es wirkt natürlich abführend, unterstützt die Verdauung und schont gleichzeitig den Darm.

Entweder nehmen Sie morgens oder abends einfach einen Esslöffel voll zu sich. Alternativ können Sie das Olivenöl auch in Ihre tägliche Ernährung integrieren, etwa als Dressing in Salaten oder zum Dippen mit Brot. Es ist nicht nur gesund für die Verdauung, sondern liefert auch wertvolle Fettsäuren, die allgemein gut für den Körper sind.

Oder sie machen direkt eine Radikalkur. Setzen Sie dazu einen Esslöffel Olivenöl mit fein gehackten Pfefferschoten an, lassen Sie die Mischung kurz ziehen und schlucken Sie sie in einem Zug herunter. Die Schärfe der Pfefferschoten regt zusätzlich die Darmbewegung an und verstärkt die Wirkung.

Wichtig: Wenn Sie jedoch einen empfindlichen Magen haben, kann die Schärfe der Pfefferschoten die Magenschleimhaut reizen und möglicherweise Beschwerden wie Sodbrennen oder Magenschmerzen verursachen. In diesem Fall ist es besser, auf eine sanftere Methode zurückzugreifen, wie das reine Olivenöl ohne Zusätze.

Blähungen und Verstopfung im Alter – Was es zu vermeiden gilt

Wenn Sie Blähungen und Verstopfung vermeiden möchten, sollten Sie auf blähende Lebensmittel verzichten. Dazu zählen frische Zwiebeln, Kohl und Hefe. Aber auch zuckerreiche Lebensmittel fördern die Gärung im Darm, was zu vermehrter Gasbildung führen kann.

Bei den Getränken sollten Sie möglichst Wasser und Säfte ohne Kohlensäure wählen. Süßstoff, tierische Fette und Fast Food sind ebenfalls nicht gerade verdauungsfördernd. Bei Blähungen im Magenbereich sollten Sie zudem auf harte Alkoholika verzichten.

Wann wird ein Arztbesuch nötig?

Natürlich lässt sich nicht jede Magenverstimmung mit natürlichen Hausmitteln kurieren. Sollten die Beschwerden trotzdem anhalten oder sollten Sie unter starken Schmerzen und Fieber leiden, ist ein Arztbesuch unumgänglich.

Haben Sie von Ihrem Arzt gewisse Medikamente verschrieben bekommen, ist ebenfalls eine intensive Rücksprache von Vorteil. Oft können Sie Blähungen und Verstopfung vorbeugen, indem Sie in Verbindung mit gewissen Arzneimitteln auf Laktose, Rohkost oder bestimmte Getränke verzichten. Manchmal helfen auch zusätzliche Medikamente, das Gleichgewicht im Verdauungstrakt wiederherzustellen.

dagmar

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Antwort hinterlassen

(Ihr Kommentar erscheint erst nach einer kurzen Prüfung)