24-Stunden-Pflegekräfte kümmern sich um den Pflegebedürftigen und entlasten so die Angehörigen. Doch was genau zählt zu den Aufgaben der Allrounder?
Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in unserem Land steigt von Jahr zu Jahr. Im Gegenzug werden Plätze in Pflegeheimen knapp, erst recht dann, wenn kurzfristig ein Pflegeplatz gebraucht wird. In den meisten Einrichtungen existieren Wartelisten und so bitter es klingt, erst wenn jemand für immer von uns gegangen ist, kann der Wohnplatz wieder neu vergeben werden.
Diese Situation ist weder akzeptabel noch ad hock lösbar. Für Angehörige und den Pflegebedürftigen selbst, stellt sich daher immer wieder die Frage, was tun, wenn eine Betreuung dringend notwendig wird. Mehr und mehr wächst deshalb das Interesse an sogenannten 24-Stunden-Pflegekräften. Wer sich bisher nicht mit dem Thema auseinandersetzen musste, wird mit dem Begriff kaum etwas anfangen können. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen in diesem Beitrag die Aufgaben einer solchen Pflegekraft näher bringen.
Bitte bedenken Sie, dass es sich hierbei um grundlegende Leistungen handelt, die von den meisten Agenturen so angeboten werden. Was in Ihrem speziellen Fall später vereinbart wird, können Sie selbst festlegen und schriftlich im Vertrag fixieren.
Vorteil einer 24 h Pflege
Fragt man ältere Menschen, wie sie sich ihren Lebensabend vorstellen, kommt in erster Linie der Wunsch, in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben. Das lässt sich bei Pflegebedürftigkeit aber nur realisieren, wenn jemand die Betreuung übernehmen kann. Da die Angehörigen fast immer selbst berufstätig sind, kann die Familie diese Aufgabe nicht übernehmen. Hier „springen“ die 24-Stunden-Pflegekräfte ein, die rund um die Uhr vor Ort sind, da sie mit im Haushalt wohnen. Überwiegend sind es „auf Herz und Nieren“ geprüfte Kräfte aus dem osteuropäischen Raum. Damit werden unter anderem die Kosten für die Betreuung im Rahmen gehalten – ein Punkt, der nicht außer Acht zu lassen ist.
3 grundlegende Aufgabenbereiche einer 24-h-Pflegekraft
» Aufgaben in der Grundpflege
» Aufgaben als Haushaltshilfe
» Aufgaben zur Unterstützung der Mobilität
Pflegerische Tätigkeiten
Die meiste Aufmerksamkeit brauchen Pflegebedürftige bei der täglichen Körperpflege. Hier liegt auch der Hauptaufgabenbereich einer 24-h-Pflegekraft. Allerdings gilt zu beachten, dass nur die Grundpflege übernommen werden kann. Fachliche Aufgaben und medizinische Behandlungspflege müssen weiterhin von einem ambulanten Pflegedienst oder dem Arzt übernommen werden. Zu den Aufgaben der leichten Grundpflege gehören unter anderem:
- Hilfestellung beim An- und Ausziehen
- Teilkörperwäsche
- Ganzkörperwäsche (Duschen oder Baden)
- Haarpflege (eventuell auch Bartrasur)
- Mundpflege (Hilfe beim Zähneputzen oder Reinigung der Prothese)
- Gabe von Essen und Getränken (bei Bedarf auch füttern)
- Hilfe beim Toilettengang
- Wechseln von Inkontinenzvorlagen
Diese Pflegeaufgaben gehen sehr in den intimen und persönlichen Bereich des Pflegebedürftigen, daher ist es wichtig, dass eine gewisse Vertrauensbasis aufgebaut wird. Wie in jeder menschlichen Beziehung muss die Chemie stimmen, deswegen sollten Sie die Wahl der Pflegekraft nicht dem Zufall überlassen. Seriöse Agenturen, wie die Deutsche Seniorenbetreuung, bieten daher eine unverbindliche Beratung an, bei der Sie sich gegenseitig beschnuppern können.
Aufgaben im Haushalt
Ob Sie Tätigkeiten im Haushalt von der Ganztagspflegekraft erledigen lassen möchten, entscheiden Sie selbst. Oftmals ist es jedoch so, dass Sie ihren eigenen Haushalt führen und damit genug ausgelastet sind. Dann können folgende Tätigkeiten vertraglich mit vereinbart werden:
- Aufräumen und Putzen (Staubsaugen, Boden wischen, Badreinigung)
- Wäsche waschen und bügeln
- Einkäufe erledigen
- Zubereitung der Mahlzeiten
- leichte Gartenarbeiten
Alltagsstruktur und Mobilität
Für den Pflegebedürftigen ist es nicht nur wichtig, dass jemand anwesend ist, sondern auch, dass derjenige sich kümmert. Ein gut strukturierter Alltagsablauf ist daher das A und O. Gemeinsame Beschäftigungen, wie Brettspiele, Spaziergänge und vor allem Kommunikation, fördern das allgemeine Wohlbefinden. Insbesondere Demenzkranke brauchen diese Form der „Unterhaltung“. Ausführliche Informationen und Ratschläge diesbezüglich finden Sie bei der AOK, in diesem detaillierten Bericht. Neben den häuslichen Tätigkeiten zur Förderung und Stabilisierung der Mobilität ist die 24-Stunden-Pflegekraft auch außer Haus mit dabei. Zum Beispiel als Begleitung:
- bei Arztbesuchen
- zu Friseurterminen
- zur Fußpflege (insbesondere Diabetiker)
- bei kleinen Ausflügen
- um Freunde und Bekannte zu besuchen
Belastungsgrenzen einer 24-Stunden-Pflegekraft
Auch wenn der Name es vermuten lässt, eine 24-Stunden-Pflegekraft ist nicht rund um die Uhr einsatzfähig. Damit sie ihre Aufgaben zur vollen Zufriedenheit erledigen kann, sollte ihr ein privater Lebens- und Freiraum eingerichtet werden. Sprechen Sie genau ab, wann Sie selbst Aufgaben übernehmen können, damit die Pflegekraft sich erholen kann – am besten in Abstimmung mit dem Tagesrhythmus der pflegebedürftigen Person.