Eine der schlimmsten Stadien von Diabetes ist das diabetische Fußsyndrom. Patienten erkennen die Symptome oft nicht, was fatale Folgen haben kann.
Etwa 6 Millionen Menschen in Deutschland sind an Diabetes erkrankt. Statistisch gesehen heißt das, jeder 13. Bundesbürger muss mit der Zuckerkrankheit leben, die sich inzwischen zur Volkskrankheit entwickelt hat (Quelle: Deutsches Zentrum für Diabetesforschung).
Jahrelange medizinische Erfahrungen machen es möglich, dass man mit Diabetes durchaus ein weitgehend normales Leben führen kann. Wichtig ist natürlich, dass Sie sich mit der Krankheit auseinandersetzen und Ihre bisherige Lebensweise dementsprechend umstellen.
Insbesondere Diabetiker Typ 2 können den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen, wenn Sie auf eine gesunde, fettreduzierte Ernährung achten. Regelmäßige Bewegung wirkt sich ebenfalls positiv auf die Krankheit aus, im besten Fall können Medikamente sogar reduziert werden. Um das zu erreichen brauchen Sie eine gehörige Portion Geduld und vor allem Disziplin. Auf dem Serviceportal zuckerkrank.de geben Experten persönliche Ratschläge wie Sie den Alltag mit Diabetes Typ 2 meistern. Erfahren Sie, was bei der Ernährung zu beachten ist und warum eine regelmäßige Kontrolle beim Arzt enorm wichtig ist.
Inhaltsverzeichnis
Auswirkungen von Diabetes auf den ganzen Körper
Ein leichtsinniger Umgang mit der Krankheit kann schwerwiegende Folgen für den gesamten Körper haben. Dauerhaft hohe Blutzuckerwerte schädigen nicht nur die Bauchspeicheldrüse, sondern greifen weitere Organe an. Am häufigsten betroffen sind dabei Augen, Nieren und das Nervensystem. Sind die Nerven extrem geschädigt, entsteht im schlimmsten Fall der sogenannte diabetische Fuß, medizinisch das diabetische Fußsyndrom (DFS).
Diabetisches Fußsyndrom: Ursachen für die Entstehung
Ob ein Zuckerpatient an einem diabetischen Fuß erkrankt, hängt maßgeblich von ihm selbst ab. Der regelmäßige Check Up beim Arzt sollte daher unbedingt wahrgenommen werden. Wird ein überhöhter Blutzuckerspiegel über Jahre nicht erkannt und behandelt, kommt es zur Schädigung der Nerven und infolge dessen zum diabetischen Fußsyndrom.
Neben dem zu hohen Blutzuckerwert können auch nicht passende Schuhe, Verletzungen an den Füßen, Infektionen des Fußnagels oder ein Unfall Auslöser für das diabetische Fußsyndrom sein.
Definition
Beim diabetischen Fußsyndrom handelt es sich um eine Reihe auftretender Komplikationen, als Folge einer Diabetes mellitus, vorrangig Typ 2. Betroffen sind, wie der Name bereits sagt, ein oder beide Füße / Beine.
Diabetisches Fußsyndrom: Symptome rechtzeitig erkennen
Das Problem: Der zuckerkranke Patient bemerkt die ersten Symptome eines diabetischen Fußsyndroms zu spät oder gar nicht. Grund dafür ist, dass am Anfang keine spürbaren Schmerzen auftreten.
Mögliche Symptome:
- das Schmerzempfinden wird langsam weniger
- trockene Haut an Füßen und Beinen
- Schweißbildung wird weniger
- Taubheitsgefühl in Beinen und Füßen
- verstärkte Hornhautbildung
- Blutungen unter der Haut
Weiterhin kommt es zu Durchblutungsstörungen infolgedessen die Haut dünner wird und ihre Farbe verändert (blass/bläulich). Aus kleinen Verletzungen entstehen großflächige Geschwüre.
Diabetisches Fußsyndrom: Diagnose und Behandlung
Der Arzt erkennt einen diabetischen Fuß als erstes an der Veränderung der Haut. Deshalb wird er den Bereich um Fuß und Bein gründlich untersuchen und auf Veränderungen, wie Hornhautbildung, trockene Stellen und anatomische Abweichungen prüfen. Vorab müssen sämtliche Krankheitsverläufe aufgenommen werden. Je mehr Angaben der Mediziner zur Vorgeschichte des Patienten kennt, desto besser kann er diagnostizieren.
Als weiteren Diagnoseschritt wird der Diabetologe einen Stimmgabeltest (Erklärung hier) durchführen, um eine eventuelle Störung der Nerven festzustellen oder auszuschließen.
Weitere Tests und Untersuchungen:
- Reflextest
- Berührungs- und Drucktest
- Röntgenuntersuchung
- Blutdruckmessung an den Füßen
Wichtig: Jede auch noch so kleine Verletzung muss wahrgenommen werden, da Krankheitserreger über diese sofort eindringen können.
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Therapie contra Amputation
Etwa 70 Prozent aller Amputationen deutschlandweit werden bei Diabetespatienten durchgeführt. Um es nicht so weit kommen zu lassen ist die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms eine komplexe Aufgabe, die von mehreren Spezialisten gemeistert werden muss. So erstellen unter anderem Diabetologen, Podologen und Chirurgen gemeinsam einen Therapieplan auf.
➔ Blutzucker optimal einstellen
Als erstes muss geprüft werden, ob der Patient medikamentös richtig auf seine Diabetes eingestellt ist. Je „normaler“ der Blutzuckerspiegel ist, desto besser die Behandlungserfolge beim diabetischen Fußsyndrom.
➔ Wundbehandlung
Schritt zwei betrifft die Wundbehandlung. Die Reinigung und Desinfektion hat oberste Priorität und muss täglich durchgeführt werden. Hat sich bereits eine bakterielle Infektion gebildet, werden Antibiotika verabreicht. Bereits abgestorbenes Gewebe wird chirurgisch entfernt.
➔ Druckentlastung
Außerdem muss die Druckbelastung so weit wie möglich gemindert werden. Um Schmerzen zu verhindern und den Heilungsprozess zu fördern, eignen sich Gehhilfen und spezielles Schuhwerk. Im akuten Fall wird sogar Bettruhe verordnet.
➔ Gefäßbehandlung
Sind die Gefäße stark betroffen, droht Amputation. Zur besseren Durchblutung müssen die Arterien daher geweitet werden. In manchen Fällen ist eine Bypass-Operation unumgänglich.
Videobeitrag: Patient mit diabetischem Fußsyndrom