Wer unter Fersensporn leidet, kennt das schmerzhafte Gefühl, als würde sich eine Nagelspitze in den Hacken bohren. Abhilfe bringt eine gezielte Therapie.
Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie im Sommer barfuss laufen und plötzlich auf etwas Spitzes treten? So in etwa fühlt es sich an, wenn man unter einem Fersensporn leidet. Allerdings ist der Schmerz dauerhaft vorhanden und geht auch von allein nicht mehr weg.
Betroffen sind häufig Menschen ab dem 50. Lebensjahr, wobei es aber auch Patienten gibt, die trotz Fersensporn gar keine Schmerzen verspüren. Die anderen wiederum haben ständig das Gefühl, sie hätten einen Fremdkörper im Schuh, der unangenehm auf die Ferse drückt. Beim Nachsehen wird dann festgestellt, dass sich weder ein Steinchen noch sonst irgendetwas im Schuhinneren befindet.
Inhaltsverzeichnis
Fersensporn – Was ist das und welche Symptome zeigen sich?
Beim Fersensporn handelt es sich um einen dornartigen Knochenauswuchs, der sich an der Innenseite des Hackens bildet. Die stechenden Schmerzen treten aber erst dann auf, wenn es zu einer Entzündung rund um den Fersensporn kommt. Das markanteste Anzeichen, dass Sie einen Fersensporn haben, sind Schmerzen beim Auftreten.
Besonders direkt nach dem Aufstehen verspüren Betroffene den stechenden Schmerz, der sich anfühlt, als wäre man in einen Nagel getreten. Der Fuß wird quasi aus einer Ruhephase geweckt, so dass es sein kann, dass die Schmerzen nach wenigen Schritten schon wieder nachlassen.
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Fersensporn – Den Ursachen auf den Grund gehen
Der Grund, warum sich ein Fersensporn bildet, ist immer eine übermäßige Belastung der Füße. Infolgedessen bekommen die Sehnen Risse, die wiederum durch Kalkablagerungen gestopft werden. Diese Überanstrengung kann viele Ursachen haben:
Ständige Überlastung & Übergewicht
Permanentes Stehen verlangt unseren Füßen Hochleistungen ab. Kommt dann noch Übergewicht hinzu, müssen die Füße eine enorme Last traten. Durch das Übergewicht entsteht meistens ein Bewegungsmangel, der zu Muskelschwäche führt. Das heißt, die Sehnen am Fuß müssen Schwerstarbeit leisten, was die Bildung eines Fersensporn begünstigt.
Fehlstellungen der Füße & falsches Schuhwerk
Bei manchen Menschen sind Fehlstellungen der Füße der Auslöser für einen Fersensporn. Das können der Senk-Spreizfuß, oder auch der Knickfuß sein. In solch einem Fall, sollten Sie sich von einem Orthopäden beraten lassen. Ein weiterer Grund, warum es zu Fersensporn kommen kann, sind unpassende Schuhe. Dabei sind es nicht einmal die Absatzschuhe der Damen, die zum Problem werden.
Auch bei extrem flachen Schuhen werden die Füße beansprucht, wenn die Sohle nicht ausreichend gedämpft ist. Aufpassen sollten Sie besonders dann, wenn Sie auch im Alter noch sportlich aktiv sind. Besonders beim Wandern und Trekking kommt es auf die richtige Wahl der Schuhe an: 1. um Sturzgefahren zu vermeiden und 2. um die Füße nicht zu überlasten.
Rheumatische Erkrankungen
Nicht ganz so häufig, aber durchaus möglich, sind Krankheiten die Ursache für den Fersensporn. Insbesondere rheumatische Entzündungen, wie Morbus Bechterew, können die Bildung des Knochenauswuchses begünstigen. Ein deutliches Zeichen dafür, sind auch hier die Schmerzen an der Archillesferse.
Fersensporn Behandlungsmöglichkeiten
Wenn die Ursache für den Fersensporn geklärt ist, sollten Sie als erstes versuchen, diese zu beseitigen. Das heißt,
- bei Übergewicht einen Abnehmplan erstellen,
- bei Schuhproblemen auf gepolstertes Schuhwerk umsteigen,
- bei rheumatischen Erkrankungen zur Physiotherapie gehen.
Neben diesen Sofortmaßnahmen muss der Fersensporn medizinisch behandelt werden. Diese drei Möglichkeiten kommen in Frage:
Einlagen
Ihr Hausarzt wird Sie zu einem Orthopäden überweisen, der fast immer Einlagen verschreibt. Diese werden genau auf Ihre Schuhe angepasst, so dass sie im Alltag entlastend auf die Füße wirken.
Stoßwellentherapie
Etwas aufwendiger ist die Stoßwellentherapie, bei der der Arzt Druckwellen auf die betroffene Stelle an der Ferse leitet. Für diese Behandlungsform sind mehrere Sitzungen notwendig, bei denen der Patient auch einen leichten Schmerz verspüren kann.
Röntgen-Schmerzbestrahlung
Diese Methode wird nicht so häufig angewandt, hat aber bei einigen Patienten durchaus gute Erfolge erzielt. Durch den Röntgen-Reiz wird die Entzündung aus der Ferse genommen, was wiederum zur Schmerzfreiheit des Patienten führt. Die Verkalkung bleibt allerdings bestehen.
Lesetipp: Patienteninformation zur Röntgen-Schmerzbestrahlung der Uni Rostock