Die eigene Beerdigung zu planen klingt im ersten Moment schauerlich, ist aber für viele Menschen wichtig. Worauf Sie achten müssen zeigt die Checkliste für die Bestattung.

Die eigene Beerdigung planen – Checkliste für die Bestattung
Eigene Bestattung planen solang es möglich ist | © auremar / stock.adobe.com

Eine Beerdigung ist ein Ereignis, welches oft unerwartet notwendig ist und die Angehörigen oder Bekannten überraschend treffen kann. Aus diesem Grund müssen neben der Bewältigung der Trauer auch viele Maßnahmen umgesetzt werden, welche ganz praktischer Natur sind und für die Betroffenen meist eine starke Belastung darstellen. Dies zeigt sich vorwiegend darin, dass Hinterbliebene die zu erledigenden Vorgänge kaum richtig ordnen und eine Beerdigung planen können.

Viele Menschen möchten bei der eigenen Beerdigung ihre speziellen Wünsche und Vorstellungen einbringen und gleichzeitig die Hinterbliebenen entlasten. Bereits zu Lebzeiten ist es möglich, dass Menschen ihre Beerdigung planen.

Dazu kann eine einfache, sporadisch angelegte Checkliste ausreichen oder der eigene letzte Wille für die Beerdigung ausgiebig formuliert und in einem Ordner, beispielsweise zusammen mit dem Testament oder anderen Verfügungen aufbewahrt werden. Die Checkliste sollten Sie klar und möglichst eindeutig verfassen um alle relevanten Regularien vorab zu klären.

Art der Bestattung

Punkt Eins der Checkliste ist zunächst der Gedanke darüber, um welche Art der Bestattung es sich handeln soll. Einige Menschen wünschen eine Erdbestattung, andere möchten eine Feuerbestattung. Dies müssen die Angehörigen berücksichtigen. Eine Bestattung kann außergewöhnlich sein, so wie es beispielsweise eine Seebestattung darstellt.

Andere Formen der Bestattung, welche für die Checkliste relevant sein könnten, sind außerdem eine anonyme Bestattung oder eine als Diamantbestattung bezeichnete Variante. Die Art der Bestattung kann auch im Testament vermerkt werden. In vielen Fällen äußern Menschen zu Lebzeiten mündlich ihre Vorstellungen, welche Bestattung es sein soll.

Wahl der Grabstätte

Für den Sterbefall spielt außerdem die Wahl der Grabstätte eine wichtige Rolle, welcher Friedhof und der gewünschte Platz. So ist es möglich, die Grabstelle bereits mit der Friedhofsverwaltung vor dem Ableben zu wählen.

Ist eine Grabstelle vorhanden, in denen schon andere Familienmitglieder beerdigt sind, so kann es sein, dass der Verstorbene dort ebenfalls seine letzte Ruhe finden möchte. Dabei ist zu bedenken ob man sich für ein Gemeinschafts- oder ein Einzelgrab entscheidet.

Die Auswahl der Musik

Für eine Beerdigung werden heutzutage ganz verschiedene Formen angeboten, welche sich von den althergebrachten traditionellen und recht eng gehaltenen Beisetzungen unterscheiden, welche früher eingehalten werden mussten. So kann eine Beerdigung mit Musik oder auch ganz in Stille umgesetzt werden. Bei der Auswahl der Musik sollte eindeutig der Titel eines Musikstücks oder mehrerer Kompositionen angegeben werden.

Günstig ist es außerdem, wenn in der Checkliste für eine Beerdigung genau erwähnt wird, wann welche Musik gespielt werden soll. Überlegen Sie sich, ob eine Kapelle bestellt, eine bestimmte Person ein Musikstück spielen oder auch die technischen Voraussetzungen stimmen. Einige Menschen waren zu Lebzeiten sehr musikalisch, spielten in einem Orchester und wünschen sich bei der eigenen Beerdigung vielleicht ein Solo oder gar ein oder mehrere Gesangsstücke. Für kirchliche Lieder stehen dabei häufig Kirchenchöre zur Verfügung.

Die Trauerrede

Wichtig ist es, bei der eigenen Beerdigung neben der Musik die Trauerrede zu erwähnen. Sie muss nicht immer erfolgen, wenn man sich wünscht, dass die Beerdigung in aller Stille und ohne jeglichen Aufwand betrieben wird. Viele Menschen verfassen bereits noch zu Lebzeiten ihre Grabrede, da sie dies nicht anderen Menschen überlassen möchten. Oder Sie wählen vorab nur bestimmte Personen für die Trauerrede aus.




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Ablauf der Trauerfeier

Beerdigung planen - Ablauf der Trauerfeier
Würdevoll die Bestattung planen | © Kzenon / stock.adobe.com

Neben diesen Aspekten ist es zudem bedeutsam, dass sowohl die Ausgestaltung der Bestattung als auch die Durchführung einer Trauerfeier in der Checkliste aufgeführt werden. Dazu kann eine Liste mit den geladenen Personen oder eher nicht geladenen Menschen in die Planung der Beerdigung einbezogen werden. Wenn Blumen und Kränze gewünscht sind, dann sollte die Lieblingssorte der Blumen oder spezieller Gestecke angegeben werden.

Der Sarg

Wenn Menschen verstorben sind, dann werden sie zunächst eingesargt. Der Kauf des Sarges kann für die Hinterbliebenen eine schwierige Sache sein, wenn sie sich nicht einig sind, welchen Sarg der verstorbene Mensch bevorzugt hätte. In der modernen Zeit können Menschen schon zu Lebzeiten ihren Sarg aussuchen, was in der Checkliste festgehalten werden sollte. Sie bezahlen in einigen Fällen sogar alle mit der Beerdigung verbundenen Aufwendungen, zu denen sowohl der Sarg als auch die persönliche Ausstattung gehören.

Wenn der Sarg oder die Urne von den Hinterbliebenen ausgesucht werden soll, dann ist es ratsam, in der Checkliste neben der Musik, der Dekoration, der eigenen Totenkleidung und dem Verlauf von Trauerfeier und Beerdigung die Wünsche für den Sarg zu erwähnen. Dabei sollte auf dessen Farbe, das Dekor und die Fertigungsart, speziell das Material eingegangen werden.

Die Trauerkleidung

Da es innerhalb der Versorgung verstorbener Personen spezielle Totenkleider gibt, kann bereits hierbei eine vorzeitige Auswahl getroffen werden. Vielleicht wird die Lieblingskleidung, welche man zu Lebzeiten gern getragen hat bevorzugt. Einige Menschen wünschen sich beispielsweise auch, dass sie eine Uniform, Tracht oder ihr Hochzeitskleid tragen dürfen.

Vielleicht ist es für die Beerdigung wichtig, dass der Verstorbene im Sarg einen ihm lieb gewordenen Gegenstand mitnehmen möchte. Wenn eine Veränderung der Gesichtszüge oder eine spezielle Frisur gewünscht ist, um das zu Lebzeiten frische Aussehen zu bewahren, dann sollte dies ebenfalls auf ihrer Checkliste vermerken.

Öffentliche oder private Beerdigung

Die Beerdigung planen, das bedeutet für viele Menschen auch, dass sie sich entscheiden, ob sie eine öffentliche oder ganz private Trauerfeier möchten oder vielleicht sogar auf eine Trauerfeier verzichten wollen. Manchmal kann ein Gedanke für die eigenen Beerdigung dahin gehen, dass eine Danksagung oder eine öffentliche Mitteilung nicht nötig ist. Notieren Sie es in ihrer Checkliste.

Der Grabstein

Für die Gestaltung des Grabsteines werden ganz unterschiedliche Varianten angeboten, da sich Steinmetze heute zunehmend auf ausgefallene Wünsche spezialisiert haben. Sowohl die Größen, die individuellen Vorstellungen für die Materialien als auch die Schrift- und Dekorationsgestaltung auf dem Grabstein dürfen Sie persönlich vorab wählen. Dies bezieht sich wenn nötig ebenfalls auf die Grabumrandung.

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8 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Beitrag. Natürlich klingt es erst Mal gruselig, aber ich denke diese Checkliste hilft dabei ganz gut. Viele Menschen wollen allerdings ihre Bestattung selber planen, da sie spezifische Anforderungen und Wünsche haben.

  2. Katerine Bauer on

    Danke für die Checkliste. Meine Geschwister und Ich macht das Planen für die Bestattung unser Vater. Wir wollen nicht das, unsere Mutter es planen muss.

  3. Ich möchte mich auch langsam mit meiner eigenen Beerdigung auseinandersetzen. Wie Sie richtig erwähnen, sollte ich mir u.a. viele Gedanken über das Testament machen. Zum Thema Bestattungsart, tendiere ich zur Feuerbestattung.

  4. Ich plane zwar nicht meine eigene Bestattung, aber ich denke, dass dieser Artikel dennoch hilfreich ist bzgl. meiner Großeltern. Wie Sie richtig sagen, spielt die Bestattungsart eine große Rolle. Eine Seebestattung ist in der Tat etwas außergewöhnlich. Ich werde dem Wunsch meiner Großeltern nachkommen, für was auch immer sie sich entscheiden mögen.

  5. Dr. Heidemarie Gatterbauer on

    Ich muss leider meine Begräbnis planen da ich leider Mutter-Vaterlos bin und auch sonst keine Verwanden habe.

  6. Ein sehr übersichtlicher Beitrag zum Thema eigene Bestattung planen. Man kann nie früh genug mit der Planung der eigenen Beerdigung beginnen, da man nicht weiß, wann man stirbt. Dass man dabei insbesondere an die Art der Besattung denken soll, finde ich sehr gut. Als ich mich im Internet über dieses Thema näher informieren wollte, bin ich auf die Baumbestattung gestoßen, die meine Aufmerksamkeit stark angeregt hat.

  7. Danke für die vielen Ideen zur Beerdigung. Hier noch eine Ergänzung: Ein Bekannter hat mir vor Kurzem erzählt, dass er sich eine Einäscherung wünscht. Er hat nämlich neulich eine Beerdigung erlebt, bei der ein einfacher Kiefernsarg nach der Trauerfeier bemalt wurde. So war er dann bis zur Überführung und Einäscherung noch aufgebahrt.

  8. Hubert Braun on

    Eine öffentliche Beerdigung könnte ich mir persönlich gar nicht vorstellen. Der Vater meines besten Freundes ist leider gestorben und ich werde seine Familie mit unterstützen. Am besten suchen wir uns heute gemeinsam einen zuverlässigen Bestatter.

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