Möbel, Kleidung, Schmuck und jede Menge Erinnerungen. Angehörige sind mit einer Haushaltsauflösung häufig überfordert. So gehen Sie Schritt für Schritt vor.

Sperrmüllhaufen nach Haushaltsauflösung.
Eine Haushaltsauflösung muss gut organisiert sein. © Ronald Rampsch / stock.adobe.com

Oma und Opa haben sich entschieden, das Eigenheim zu verkaufen und in eine kleinere Wohnung zu ziehen, ein Umzug ins Seniorenheim steht an oder es ist jemand verstorben und die Angehörigen müssen sich nun um den Nachlass kümmern. Die Gründe für eine mögliche Haushaltsauflösung sind verschieden, die anstehenden Aufgaben allerdings immer dieselben.

Das Auflösen der Wohnung bzw. des Hausrats kann bei schlechter Planung schnell im Chaos enden. Handelt es sich tatsächlich um einen Todesfall müssen Sie als allererstes die formellen und finanziellen Dinge regeln, bevor es an die eigentliche Haushaltsauflösung geht, siehe auch Todesfall Checkliste – Aufgaben Schritt für Schritt erklärt. Sind diese Sachen geregelt, widmen Sie sich dem Inventar.

Erinnerungen bewahren: Alte Schätze finden

Handeln Sie nicht vorschnell indem Sie mit der ganzen Familie „die Wohnung stürmen“ und wahllos Dinge aussortieren und wegschmeißen. Bevor es ans eigentliche Ausräumen geht, schauen Sie nach, welche Erinnerungsstücke Sie behalten möchten. Hierbei ist es natürlich wichtig, dass Sie nicht nur die materiellen Dinge wie Schmuck oder Antiquitäten ins Auge fassen, sondern auch Fotos, Omas Rezeptsammlung oder ganz persönliche Handarbeiten als unwiederbringliche Schätze in „Sicherheit“ bringen.

Haushaltsauflösung in Eigenregie

Als nächstes überlegen Sie, ob Sie die Haushaltsauflösung von einem Unternehmen oder selbst vornehmen wollen. Letzteres kostet Zeit, darüber muss man sich im Klaren sein. Mit dem richtigen System werden Sie aber schnell Herr der Lage. Als erstes heißt es, Bestandsaufnahme machen. Was möchte man selbst behalten, was lässt sich noch zu Geld machen und was gehört auf den Müll.



➨ Hausrat verkaufen – 3 Möglichkeiten

Die Geschmäcker sind verschieden und genau das können Sie sich bei der Haushaltsauflösung zu Nutze machen. Was Ihnen persönlich nicht gefällt, bezeichnet jemand anderes vielleicht als Liebhaberstück. Möglichkeiten, Hausrat zu verkaufen gibt es genug.

➥ 1. Ankaufbörse im Internet

Wenn Sie unter Zeitdruck stehen, bieten Sie Bücher, technische Geräte oder auch Musik-CDs am besten einer Ankaufbörse an. Die sogenannten ReCommerce Händler haben sich darauf spezialisiert, gebrauchte Waren anzukaufen. Der Vorteil: Sie bekommen nach nur wenigen Klicks direkt einen Preis angezeigt. Beim Marktführer momox.de ist es seit kurzem sogar möglich, gebrauchte Kleidung zu verkaufen. Was Sie letztendlich anbieten, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Zeit sparend ist diese Möglichkeit auf jeden Fall und vor allem kostet es nichts, denn Sie können alle Artikel kostenlos abholen lassen oder versenden.

➥ 2. Auktionen und Kleinanzeigen

Die zweite Variante Hausrat zu Geld zu machen sind Auktionen oder Kleinanzeigen. Je nach Anbieter müssen Sie aber hier mit Gebühren rechnen und auch der Zeitaufwand dürfte größer sein. Es ist im Vorfeld schlecht abzuschätzen wann und für wie viel Geld Sie etwas loswerden. Der einzige Trick, Sie verkaufen Ihre Waren deutlich unter Wert. Ob das allerdings in Ihrem Sinne ist?

» Auktionsplattformen

» Kleinanzeigen

  • örtliche Presse (Kosten je nach Anbieter)
  • ebay Kleinanzeigen (meist kostenlos)
  • quoka.de (überwiegend kostenlos)
  • kalaydo.de (kostenlos)
  • markt.de (kostenlos)

Neben den aufgeführten Beispielen können Sie aber auch vor Ort tätig werden und Aushänge im Supermarkt oder in Universitäten anbringen.

➥ 3. Flohmarkt zu Hause

Jeglicher Hausrat lässt sich mit etwas Vorbereitung auch sehr gut bei einem Hausflohmarkt verkaufen. Wichtig dabei ist, dass Sie alles in der Wohnung bzw. auf dem eigenen Grundstück belassen. Außerhalb aufgestellte Stände könnte das Ordnungsamt als gewerblichen Verkauf ansehen und Gebühren verlangen. Und so gehen Sie vor:



  1. Sortieren Sie alle Gegenstände nach Kategorie (Möbel, Kleidung, Geschirr usw.).
  2. Überlegen Sie sich vorab realistische Preise.
  3. Wählen Sie einen günstigen Termin (Bsp. Sonntag, arbeitsfrei).
  4. Laden Sie Antiquitätenhändler ein.
  5. Machen Sie ausreichend Werbung.

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Spenden statt wegwerfen

Manche Gegenstände aus dem Hausrat lassen sich einfach nicht verkaufen, sind aber für den Müll viel zu schade. Gemeinnützige Organisationen wie das DRK, die AWO oder die Diakonie nehmen solche Sachen dankend entgegen. Rufen Sie vorab an und klären Sie, was benötigt wird und ob eine Abholung möglich ist.

Sperrmüll: Abholung organisieren

Alles was Sie bis hierhin nicht verkaufen oder verschenken konnten, scheint ein Fall für den Sperrmüll zu sein. Tür auf und raus damit, wäre sicher die einfachste aber auch die teuerste Lösung, denn Sperrmüll muss angemeldet werden! Um Kosten zu sparen, können Sie die ortsansässige Recyclingfirma fragen, ob eine Anlieferung möglich wäre.

Bei Abholung bedenken Sie, dass Sie den Sperrmüll erst am Vorabend des Abholtages an den Straßenrand legen dürfen. Außerdem ist zu gewähren, dass weder der Verkehr, Fußgänger oder Radfahrer durch den „Müllberg“ behindert werden.

Professionelle Haushaltsauflösung: Firma beauftragen

Nicht immer ist der Ort der Haushaltsauflösung auch der Wohnort der Angehörigen. Ständiges Hin- und Herpendeln kostet viel Zeit, die insbesondere Berufstätige nicht haben. In diesem Fall macht es Sinn, eine Firma mit der Auflösung der Wohnung zu beauftragen. Da sowohl Leistungen als auch Preise unterschiedlich sind, empfehle ich mehrere Angebote einzuholen. Entscheidend ist auch, welche Aufgaben Sie vergeben möchten. Manche Firmen übernehmen nicht nur die Räumung sondern auch formelle Dinge, wie die Kündigung des Telefonanschlusses oder eines Zeitungabonnements. Um am Ende nicht aus allen Wolken zu fallen, ist es ratsam einen Festpreis zu vereinbaren.

Kosten für die Haushaltsauflösung nicht unterschätzen

Egal, ob Sie die Haushaltsauflösung in Eigenregie oder durch eine Firma machen lassen, es entstehen in jedem Fall Kosten. Wie hoch diese sein werden, kann pauschal nicht gesagt werden, da es vom jeweiligen Objekt abhängt.

Wer extrem auf den Geldbeutel schauen muss, kann statt einer Firma auch durch oben genannte Kleinanzeigenportale einen günstigen Entrümpler finden. Häufig bieten Privatleute ihre Dienste zu niedrigen Konditionen an.

Option bei Eigenheimen:
Wird das Haus nach der Auflösung ohnehin verkauft, fragen Sie den Käufer ob er die Räumung übernimmt, wenn der Kaufpreis dementsprechend reduziert wird.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Super Artikel was die Entrümeplung angeht. Die Wohnung meiner Eltern ist vollgestellt mit allem möglichen. Davon kann man vieles schon urzeitlich nennen. Klar einiges sind Erinnerungsstücke, aber der Großteil grenzt am Messi-Syndrom. Daher suchen wir ein Unternehmen, dass die Entrümpelung von Wohnungen in Angriff nimmt. Denn selber kann man das bei diesem Chaos und dieser Menge nicht machen.

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