Bin ich einfach nur schusselig oder ist es der Anfang von Demenz? Manche Ursachen für Vergesslichkeit werden Sie auf den ersten Blick gar nicht vermuten.

Vergesslichkeit oder doch Demenz?
Etwas Schusseligkeit ist noch keine Demenz | © Proxima Studio / stock.adobe.com

Der Blick sagt eindeutig, dass wir uns kennen. „Oh Gott, bloß nicht ansprechen“, denke ich, denn mir fällt partout nicht ein, wer da gerade vor mir steht. Diese Situation passiert mir öfter. Im Gespräch werde ich dann zum Glück erlöst und der Name kommt ins Gedächtnis zurück. Jeder kennt diese oder eine ähnliche Alltagssituation.

Davon, einmal etwas zu vergessen, kann sich niemand frei sprechen. Auch bei jungen Menschen passiert es, dass sie Sachen verlegen oder Telefonnummern vergessen. Niemand wird in solch einem Fall an krankhafte Vergesslichkeit denken. Bei älteren Menschen sieht dies schon anders aus. Treten die Gedächtnisaussetzer häufiger auf, fragt man sich automatisch: werde ich jetzt dement?

Warum werden wir im Alter vergesslich?

Bei derzeit etwa 1,4 Millionen Demenzkranken in Deutschland, ist der Verdacht nahe liegend. Allerdings sollte man sich nicht verrückt machen, denn Vergesslichkeit im Alter ist etwas ganz Normales. Unser Gehirn kann mit den Jahren nicht mehr so viel aufnehmen, geschweige denn speichern. Die Nervenzellen sind, wie alle anderen Organe und Körperteile auch, dem normalen Alterungsprozess ausgesetzt. Etwa ab Mitte 50 stellen sich dann mehr und mehr Gedächtnislücken ein, insbesondere das Kurzzeitgedächtnis schwächelt.



Was tun gegen Vergesslichkeit?

Viele ältere Herrschaften trainieren bereits unbewusst ihr Gedächtnis. Wer das Rentnerdasein genießen kann, hat viel Freizeit. So gehört der gemütliche Kaffee am Morgen genauso zum Tagesbeginn, wie das Lesen der Tageszeitung oder das Lösen eines Kreuzworträtsels. Damit tun Sie Ihrem Gedächtnis garantiert einen Gefallen. Allerdings ist es wichtig, dass Sie sich stetig steigern. Wer alle Worte auswendig kann, fordert sein Erinnerungsvermögen nicht mehr heraus. Suchen Sie sich neue Aufgaben, die die Hirntätigkeit anregen.

Mein Tipp: Mit Quizfragen das Gedächtnis trainieren!

Gedächtnis mit Quizfragen trainieren
© Jens Kleemann – Wissens-Quiz.de

Auf www.wissens-quiz.de finden Sie unzählige Quizfragen aus derzeit 14 Hauptkategorien. Hier können Sie sogar gegen andere Quizbegeisterte antreten und sehen sofort, ob Sie der Bessere sind. Das macht einen Riesenspaß, hält geistig fit und fördert außerdem die Kommunikation und den Ehrgeiz.

Versteifen Sie sich aber nicht nur auf eine Form des Trainings. Ihr Alltag bietet zahlreiche Möglichkeiten das Gehirn auf Hochtouren zu bringen. Immer wieder etwas Neues, heißt die Devise. Überlegen Sie zum Beispiel nach einem Spaziergang, wie viele Radfahrer Ihnen begegnet sind, oder scannen Sie vor ihrem geistigen Auge den Kühlschrank. Was fehlt, was ist noch vorhanden? Geistige Herausforderungen gibt es ohne Ende.

Siehe auch: 5 Gründe, im Alter noch eine Sprache zu lernen

Gesundheitliche Auslöser für Vergesslichkeit

Gesundheitliche Auslöser für Vergesslichkeit
© aletia2011 / stock.adobe.com

Neben den altersbedingten Veränderungen unseres Gehirns, können auch gesundheitliche Probleme und Krankheiten als Auslöser für Vergesslichkeit in Frage kommen.

❶ Psychischer Druck

Wenn uns etwas auf der Seele liegt, macht uns das nicht nur psychisch sondern auch körperlich zu schaffen. Das häufigste Symptom sind Kopf- und Magenschmerzen. Die seelische Belastung kann sich aber auch auf das Gedächtnis auswirken. Sorge um die Familie, finanzielle Probleme oder der Verlust des Partners führen dazu, dass unser Gehirn sich fast ausschließlich mit diesem Thema auseinandersetzt. Auf Deutsch gesagt: Unser Kopf ist voll, kann nichts mehr aufnehmen und vergisst gerade Gehörtes sofort wieder.

Diese Vergesslichkeit ist zum Glück von kurzer Dauer. Sobald Sie das Problem aus der Welt geschafft haben, werden Sie auch geistig wieder fitter.



❷ Schlafmangel und Stress

Wer nachts nicht zur Ruhe kommt, weil er mit Schlafstörungen zu kämpfen hat, fühlt sich morgens wie gerädert. Dekonzentration ist die Folge, die ebenso bei Stress auftritt. In beiden Fällen fährt unser Gedächtnis auf Sparflamme. Versuchen Sie den Stress abzubauen, gönnen Sie sich entspannende Momente und machen Sie ruhig tagsüber mal ein Nickerchen.

❸ Bluthochdruck und Diabetes

Einige der häufigsten Krankheiten im Alter sind Diabetes mellitus Typ 2 und Hypertonie. Beide können Vergesslichkeit auslösen, wenn die medikamentöse Einstellung fehlerhaft ist. Nicht nur Sie selbst, sondern auch der Arzt sollte deshalb regelmäßig die Werte kontrollieren.

❹ Arterienverkalkung

Durchblutungsstörungen schränken unsere Gedächtnisleistungen ein. Damit diese nicht zu einer Arterienverkalkung führen, sind folgende Risikofaktoren auszuschalten:

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Bluthochdruck
  • erhöhte Blutfettwerte

Wer sich jetzt angesprochen fühlt, sollte schleunigst etwas unternehmen. Neben der Vergesslichkeit kann es sonst auch zu Orientierungslosigkeit kommen. Im schlimmsten Fall ist sogar ein Schlaganfall die Folge.

❺ Zu wenig Flüssigkeit und Vitaminmangel

Ein weiterer Grund für zunehmende Vergesslichkeit kann Flüssigkeitsmangel sein. Besonders bei älteren Menschen beklagen Ärzte, dass sie zu wenig trinken. Richtiges Trinken kann man lernen. Tipps dazu auf gesundheit.de.

❻ Alkoholmissbrauch

Wer übermäßig viel Alkohol trinkt, wird nicht nur kurzfristig Gedächtnislücken haben, sondern auf Dauer sein Gehirn schädigen. Das Denkvermögen wird, durch den ständigen Alkoholkonsum, langfristig immer mehr nachlassen.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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