Hyperhidrose: Wenn Schwitzen krankhaft wird, ist es den Betroffenen sehr unangenehm – doch müssen sie Hyperhidrose nicht hinnehmen. Mehr zu Ursachen und Hilfe.

Hyperhidrose: Wenn Schwitzen krankhaft wird
Hyperhidrose – Starkes Schwitzen ist sehr unangenehm | © kei907 / stock.adobe.com

Hyperhidrose: Wenn Schwitzen krankhaft wird

Hyperhidrose – Was ist das?

Für gewöhnlich fängt der Körper an zu schwitzen, wenn er eine zu hohe Temperatur erreicht hat. Die von den Schweißdrüsen abgesonderte Flüssigkeit verteilt sich dann auf der Haut, verdunstet allmählich und trägt so dazu bei, die übermäßige Wärme zu senken – ein ausgeklügeltes Kühlungssystem.

Hin und wieder kann es allerdings zu Störungen in der Abstimmung kommen. Feuert das Nervensystem die auslösenden Signale dauerhaft oder zum falschen Zeitpunkt, wird eine zu große Menge Schweiß gebildet. Ist das der Fall, spricht man von Hyperhidrose, oder auch krankhaftem Schwitzen.

Krankhaftes Schwitzen – Mögliche Ursachen

Beobachten Sie häufig starkes Schwitzen bei sich selbst, ohne dass dafür ein nachvollziehbarer Grund besteht, könnte das an einer Hyperhidrose liegen. Sie betrifft in der Regel nicht nur die Schweißbildung unter den Achseln, sondern gerade auch die an den Händen und Füßen.



Krankhaftes Schwitzen kann letztendlich auf viele Ursachen zurückzuführen sein. Infrage kommen unter anderem:

  • Infekte
  • Störungen oder Erkrankungen des Nervensystems
  • Übergewicht
  • Störungen im Hormonhaushalt, beispielsweise in den Wechseljahren
  • Überfunktion der Schilddrüse
  • Erkrankungen im Bereich des Stoffwechsels
  • psychische Beeinträchtigungen, zum Beispiel Stress, dauerhafte Anspannung oder Angsterkrankungen

Daher ist es sehr wichtig, möglichst frühzeitig den Auslöser der Hyperhidrose zu entlarven. So kann Ihr behandelnder Arzt schnell eine passende Behandlung einleiten. Das lindert nicht nur das krankhafte Schwitzen, sondern auch die Beschwerden, die womöglich die zugrundeliegende Ursache begleiten.

Behandlungsmöglichkeiten bei Hyperhidrose

Wer unter Hyperhidrose leidet, hat mehrere Möglichkeiten, sich behandeln zu lassen. Im Vordergrund steht die Beseitigung der auslösenden Faktoren und/oder die Therapie einer möglicherweise bestehenden Erkrankung.

Daneben stehen einige Wirkstoffe zur Verfügung, die entweder in Tablettenform eingenommen, oder als Deodorant angewendet, die Schweißbildung des Betroffenen drosseln können.

» Botox

Starkes Schwitzen mit Botox behandeln
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Reichen diese Maßnahmen nicht aus, um krankhaftes Schwitzen einzudämmen, können zudem chirurgische Eingriffe zum Einsatz kommen. Die Behandlung mit Botulinumtoxin (besser bekannt als Botox), bei welcher der Wirkstoff unter die betroffenen Hautareale gespritzt wird, hat sich vor allen Dingen bei Hyperhidrose im Bereich der Achselhöhlen bewährt. Das verwendete Botox schränkt in der Folge die Übertragung der Nervenimpulse ein – die Schweißbildung nimmt ab.

» Iontophorese

Außerdem können Betroffene die schweißreduzierende Wirkung von Strom nutzen: Bei der Iontophorese werden die übermäßig schweißbildenden Areale angefeuchtet oder in ein Wasserbecken getaucht. Anschließend wird etwas Strom durch das Wasser geleitet, der die Funktion der Schweißdrüsen einschränkt.

» Operation

Ansonsten besteht die Möglichkeit, bei einer Operation einige der Schweißdrüsen unter den Achseln entfernen zu lassen. Diese Methode kommt meist aber erst zum Einsatz, wenn sich alle anderen Behandlungen als unwirksam erwiesen haben.

Sie sehen also: Mit krankhaftem Schwitzen müssen Sie nicht einfach leben lernen – viele Behandlungsmethoden stehen zur Verfügung. So können Sie bald wieder zu einem unbeschwerten Alltag zurückkehren, ohne sich Sorgen wegen lästiger Schweißflecken oder der Reaktionen Ihres Umfelds machen zu müssen.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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