Hohe Miete, kleine Rente und zudem steigende Heizkosten. Senioren müssen den Wärme-Gürtel deutlich enger schnallen. Diese 6 Alltagstipps helfen beim Sparen.

Heizkosten zu hoch
Senioren lesen Heizkostenabrechnung | © WavebreakMediaMicro / stock.adobe.com

Wenn die Nebenkostenabrechnung ins Haus flattert, kommt für viele Senioren das böse Erwachen. Denn deftige Nachzahlungen sind keine Seltenheit und das, obwohl man doch extra in eine kleinere Wohnung gezogen ist.

Der Entschluss, im Alter die Wohnung zu wechseln, kann zudem viele Gründe haben. Häufig wird die bisherige Wohnung einfach zu groß, sobald die Kinder aus dem Haus sind. Aber auch der Verlust des Partners oder finanzielle Herausforderungen, können den Anlass geben, sich nach einer kleineren und bezahlbaren Wohnung umzusehen.

Tatsache ist, den größten Anteil an den Nebenkosten machen immer noch die Energiekosten aus – insbesondere die Heizkosten. Auf Nachfrage, warum denn die Heizkosten so unfassbar hoch sind, wird dies mit steigenden Rohstoffpreisen begründet. Wie aber soll und kann man denn auf die Beschaffungspreise Einfluss nehmen? Um ehrlich zu sein – Gar nicht!

2 Grundmaßnahmen zur Heizkosteneinsparung

Anbieterwechsel

Zuerst die schlechte Nachricht – als Verbraucher müssen Sie sich den Umständen fügen. Die gute Nachricht, Sie sind nicht an einen einzigen Gasanbieter gebunden!



Die erste Maßnahme sollte daher ein Vergleich der Gaspreise sein. Auf www.toptarif.de lassen sich die Preise für Ihre Stadt bzw. Umgebung hervorragend vergleichen. Gerade wenn Sie Mieter sind, sollten Sie das Recht, den Anbieter zu wechseln, wahrnehmen. Denn letztendlich sind Sie es, die diese Kosten bezahlen.

Bei einer mit Öl betriebenen Heizungsanlage liegt die Zuständigkeit für den Brennstoffeinkauf allerdings beim Vermieter. Ihre Einflussmöglichkeiten, sind daher begrenzt, es sei denn – Sie überzeugen ihn mit einem sorgfältig recherchierten und attraktiven Angebot.

Heizgutachten erstellen lassen

Ein weiterer Schritt zur Senkung der Heizkosten ist die sorgfältige Analyse Ihrer Heizkostenabrechnung. Die Webseite heizspiegel.de, momentan unterstützt durch das Bundesumweltministerium, stellt hierfür den HeizCheck zur Verfügung. Der kostenlose Heizkostenrechner ermöglicht, in wenigen Minuten den Heizenergie-Verbrauch und die Heizkosten des Gebäudes zu überprüfen. Dabei erhalten Sie hilfreiche Vergleichswerte und konkrete Empfehlungen, wie Sie Ihre Kosten senken können.

Der HeizCheck-Rechner gibt Ihnen eine erste Orientierung, ob eine detailliertere Begutachtung Ihrer Heizkosten sinnvoll ist. Sollten Sie sich entscheiden, noch tiefergehende Analysen durchzuführen, können Sie sich an Experten wenden. Hierfür bietet der Bundesverband deutscher Sachverständiger eine umfangreiche Liste von qualifizierten Fachleuten an, die auf den Bereich Heiz- und Betriebskosten, gemäß der Heizkostenverordnung (HeizkV), spezialisiert sind.

Heizkosten sparen – 6 effektive Tipps für den Alltag

Um Ihre Heizkosten zu senken, müssen Sie keineswegs in der Kälte sitzen. Sich also in eine Wolldecke zu hüllen und die Heizung auf null zu drehen, bringt außer einer Erkältung (Lesetipp: Erkältung bei Senioren – 7 hilfreiche Tipps) gar nichts. Stattdessen überlegen Sie besser, wie Sie im Alltag Heizkosten sparen können.

1. Lassen Sie die Wärme nicht verpuffen

Heizkörper Verkleidung
Uneffektiv – der Heizkörper ist komplett verdeckt | © Pavel Losevsky – Fotolia.com

Wärme muss zirkulieren können. Überprüfen Sie daher zuerst, ob Ihre Heizkörper nicht unnötig verdeckt sind. Holzverkleidungen mögen optisch vielleicht ansprechend sein, beim Heizen sind sie aber kontraproduktiv. Ebenso verhält es sich mit schweren Vorhängen. Wenn diese einen Teil des Heizkörpers verdecken, verschenken Sie sinnlos Wärme (bis zu 15 %!) und heizen automatisch mehr. Möbelstücke bitte nicht direkt vor die Heizung stellen, sondern mindestens 40 cm Abstand einhalten.

2. Heizung aus und Stoßlüften

Stoßlüften spart Heizkosten
Besser Stoßlüften als Fenster auf Kipp | © britta60 – Fotolia.com

Frische Luft muss rein, ohne Frage, aber bitte nicht durch angekippte Fenster. Wer auf Dauerkipp stellt, erzeugt damit den höchsten Wärmeverlust überhaupt. Stellen Sie also die Heizung mehrmals täglich aus und öffnen Sie dann die Fenster. Kurzes und kräftiges Lüften ist nicht nur sparsamer, sondern vermeidet auch noch ungesunde Schimmelbildung. Wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen, nutzen Sie ein spezielles Thermo-Hygrometer zur Raumklimaüberwachung. Das Gerät zeigt nicht nur Temperatur und Luftfeuchtigkeit an, sondern gibt auch Alarm bei Schimmelgefahr.

3. Temperaturregelung genau dosieren

Auch wenn sich Ihr Wohnraum mittlerweile verkleinert hat, können Sie in den einzelnen Räumen Sparmaßnahmen für die Heizkosten umsetzen. Im Schlafzimmer zum Beispiel, muss die Heizung nicht den ganzen Tag auf Hochtouren laufen. Drehen Sie die Heizung also überall da runter, wo Sie sich tagsüber nicht aufhalten. Jedes Grad, auf welches Sie verzichten, spart 6 Prozent der Heizenergie. Den Raum aber nicht komplett auskühlen lassen. Das Hochheizen kostet zu viel!

Optimale Temperaturen für Wohnräume

➩ Bad maximal 23 °C
➩ Küche 18 °C bis 20 °C
➩ Wohnzimmer 20 °C bis 22 °C
➩ Schlafzimmer 16 °C bis 18 °C

4. Zugluftquellen beseitigen

Ein Manko, gerade in Altbauten, sind undichte Fenster und Türen. Wenn der Vermieter in absehbarer Zeit keine Modernisierung vorsieht, sollten Sie mit Eigenmaßnahmen für eine Heizkostenersparnis sorgen. Ritzen zwischen Fensterrahmen und Fensterbrett können mit selbstklebenden Gummidichtungen ausgeglichen werden. Für Türen gibt es ähnliche Dichtungen oder Sie benutzen eine Türdichtschiene, die einfach auf das Türblatt aufgeklebt wird. Lassen Sie sich im Baumarkt beraten.

5. Heizkörper entlüften

Heizkörper entlüften
Luft raus – Wärme rein | © André Reichardt – Fotolia.com

Als Mieter haben Sie auf die Heizungsanlage wenig Einfluss, auf Ihre Heizkörper aber schon. Um diesen Tipp umzusetzen, holen Sie sich am besten Hilfe in der Familie oder bei Nachbarn. Entlüften Sie die Heizkörper, wenn Sie das Gefühl haben, das diese nicht mehr richtig warm werden. Das warme Wasser kann nämlich nicht mehr richtig durchfließen, wenn sich Luft im Heizkörper befindet. Infolgedessen wird der Regler nach oben gedreht, was zu erhöhten Heizkosten führt.

6. Temperatur automatisch regeln lassen

Heizkörperthermostat programmierbar
Programmierbare Heizkörperthermostate sorgen für sparsame Raumwärme | © lucadp – Fotolia.com

Heizkörper auf, Heizkörper zu, da wird schnell mal etwas vergessen. Mit programmierbaren Thermostaten passiert Ihnen das nicht mehr. Diese sorgen dafür, dass der Raum nur solange beheizt wird, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Oder Sie nehmen die Einstellungen individuell nach Uhrzeiten vor. Auf meine-heizung.de, finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zu programmierbaren Thermostaten im Überblick.

Selbst wenn Sie diese Sparmaßnahmen nur zu einem Teil umsetzen, werden Sie den positiven Effekt bei der nächsten Nebenkostenabrechnung spüren.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Comments are closed.