Private Rentenversicherung oder Lebensversicherung? Beide Formen der Altersvorsorge hier im Vergleich. Wo gibt es mehr Rendite, wo mehr Risiko?

Private Rentenversicherung oder Lebensversicherung
Eine Beratung hilft Ihnen bei der Wahl der richtigen Versicherung | © Drazen / stock.adobe.com

Die private Altersvorsorge ist heutzutage für nahezu jeden Bürger sehr wichtig. Wenn Sie zum Beispiel in zehn Jahren Ihren Ruhestand antreten, dann können Sie davon ausgehen, dass die gesetzliche Rente nur noch rund 50 Prozent des bis dahin erzielten Einkommens beträgt. Es ist also in vielen Fällen unumgänglich, zusätzlich noch privat vorzusorgen, wenn Sie Ihren bisherigen Lebensstandard halten möchten. Der Aufbau einer privaten Altersvorsorge kann mittels diverser Finanz- bzw. Versicherungsprodukte vorgenommen werden.

Zu den zwei am häufigsten in Anspruch genommenen Produkten zählen in diesem Bereich die private Rentenversicherung und die Kapitallebensversicherung. Beide Versicherungsvarianten können natürlich auch zum langfristigen Sparen genutzt werden, ohne dass die Altersvorsorge das Sparziel ist.

Wie funktionieren Renten- und Kapitallebensversicherung?

Private Rentenversicherung und Kapitallebensversicherung funktionieren nach einem sehr ähnlichen Prinzip, es gibt aber auch diverse Unterschiede zwischen diesen zwei Versicherungsprodukten. In beiden Fällen entscheiden Sie sich zunächst für einen Beitrag, den Sie monatlich in den Vertrag einzahlen möchten. Auf Basis dieses Beitrages kann berechnet werden, welche Kapitalsumme bzw. Rentenzahlung nach Ablauf des Vertrages zu erwarten ist.

Beide Produkte verbriefen einen Garantiezins und beinhalten zudem eine Überschussbeteiligung, die in Kombination den Gesamtertrag des Produktes ergibt. Ein wesentlicher Unterschied besteht nach Fälligkeit des Vertrages darin, dass bei der Kapitallebensversicherung der angesammelte Kapitalbetrag in einer Summe ausgezahlt wird, während der Kunde bei der privaten Rentenversicherung eine – meistens monatliche – Rentenzahlung erhält.



Sicherheit und Rendite im Vergleich

Bezüglich der Sicherheit sind die private Rentenversicherung und die Kapitallebensversicherung identisch. In beiden Fällen sind sowohl das eingezahlte Kapital (Sparanteil) als auch der Garantiezins absolut sicher. Selbst wenn der Versicherer insolvent werden sollte, tritt eine Art Rettungsfonds ein, der die Verbindlichkeiten übernimmt, ähnlich wie es bei der Einlagensicherung der Banken der Fall ist. Die Sicherheit eines Teils des Ertrages (Garantiezins) gibt es bei den klassischen Varianten.

Sowohl die Renten- als auch die Kapitallebensversicherung werden allerdings auch noch als fondgebundene Varianten angeboten. Hier gibt es dann keinen garantierten Zins und auch keine Kapitalgarantie, auch wenn der Ertrag in der Praxis fast immer positiv ist.


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Bei der möglichen Rendite hat die private Rentenversicherung im langfristigen Durchschnitt betrachtet die „Nase vorn“, was ganz einfach zu erklären ist. Bei der privaten Rentenversicherung besteht der Beitrag des Kunden nämlich nur aus zwei Teilen, bei der Kapitallebensversicherung hingegen aus drei Teilen. Zum Sparanteil und zum Kostenanteil kommt bei der Kapitallebensversicherung nämlich noch der Risikoanteil hinzu, da die Lebensversicherung im Gegensatz zur privaten Rentenversicherung einen Todesfallschutz beinhaltet.

Bei der Rentenversicherung kann demnach ein größerer Teil des Gesamtbeitrages zur Anlage genutzt werden als bei der Lebensversicherung, sodass die Rendite in der Regel bei der Rentenversicherung etwas höher ist. Durchschnittlich können Sparer bei der Rentenversicherung mit einer Rendite zwischen 5-7 und bei der Lebensversicherung zwischen 4-5 Prozent rechnen.

Vor- und Nachteile der privaten Rentenversicherung

Ein Vorteil der privaten Rentenversicherung im Vergleich zur Kapitallebensversicherung ist die zuvor erwähnte, im Durchschnitt etwas höhere Rendite. Eine große Auswahl an günstigen Angeboten für Ihre private Rentenversicherung finden Sie zum Beispiel auf https://ergodirekt.de/de/produkte/rentenzusatzversicherung.html.

Der Vorteil der höheren Rendite kann sogar noch durch ein weiteres Merkmal ausgebaut werden, denn die private Rentenversicherung ist im Gegensatz zur Kapitallebensversicherung riesterfähig. Sie können die private Rentenversicherung also auch als Riester-Vertrag nutzen und somit die staatliche Förderung erhalten, durch die die Gesamtrendite des Produktes natürlich erhöht wird. Die hohe Sicherheit ist zwar ein genereller Vorteil der Rentenversicherung, kommt jedoch im Vergleich zur Kapitallebensversicherung nicht zum Tragen, da diese genauso sicher ist.

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Vereinbaren Sie die Rentengarantie
Die Rentengarantie ist eine erweiterte Schutzklausel | © Drazen / stock.adobe.com

Der wohl wesentlichste Nachteil der privaten Rentenversicherung ist die Tatsache, dass es keinen Risikoschutz gibt. Die Angehörigen können nicht, wie bei der Kapitallebensversicherung, finanziell abgesichert werden, falls der Vertragsinhaber sterben sollte.

Es gibt allerdings die Möglichkeit, zumindest eine Rentengarantie zu vereinbaren. In diesem Fall würde die Rente über einen gewissen Zeitraum (meistens insgesamt fünf Jahre ab Vertragsfälligkeit) an einen Begünstigten gezahlt werden, falls der Versicherungsnehmer nach Ablauf des Vertrages sterben sollte. Ein genereller Nachteil der privaten Rentenversicherung ist zudem die geringe Flexibilität. Denn die Höhe des vereinbarten Beitrages kann in aller Regel nicht verändert werden.

Die Vor- und Nachteile im Überblick:

  • hohe Sicherheit
  • durchschnittlich höhere Rendite
  • als Riester-Vertrag nutzbar
  • kein Versicherungsschutz für den Todesfall
  • geringe Flexibilität

Vor- und Nachteile der Kapitallebensversicherung

Der größte Vorteil der Kapitallebensversicherung besteht im Vergleich zur privaten Rentenversicherung in der Todesfallabsicherung, weshalb diese Versicherung besonders für Eheleute und Familien mit Kindern geeignet ist, die ansonsten noch keine finanzielle Absicherung für den Todesfall haben. Sollte der Versicherte während der Vertragslaufzeit sterben, so wird der begünstigten Person die Versicherungssumme ausgezahlt. Zudem ist die hohe Sicherheit des Produktes ein genereller Vorteil der Lebensversicherung.

Die wesentlichen Nachteile der Kapitallebensversicherung sind die nicht vorhandene Riesterfähigkeit sowie der – im Vergleich zur privaten Rentenversicherung – meist etwas geringere Ertrag. Darüber hinaus gilt auch die Kapitallebensversicherung als unflexible Sparform, da die Beiträge von ihrer Höhe her oftmals nicht veränderbar sind.

Die Vor- und Nachteile im Überblick:

  • hohe Sicherheit
  • finanzielle Absicherung der Angehörigen im Todesfall (Todesfallschutz)
  • häufig geringere Rendite als bei der privaten Rentenversicherung
  • nicht als Riester-Vertrag nutzbar
  • relativ geringe Flexibilität

Für welche Form der Altersvorsorge Sie sich auch entscheiden, ist eine Frage der persönlichen Bedürfnisse. Fest steht allerdings, ganz ohne wird es nicht gehen, wenn Sie im Rentenalter ein vernünftiges Auskommen haben wollen.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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