Sie wollen im Alter noch ein Musikinstrument lernen? Warum nicht! Wir stellen Ihnen hier drei geeignete Instrumente für Senioren vor.

Musikinstrument im Alter lernen
Welches Musikinstrument passt zu Ihnen? | © Budimir Jevtic / stocka.dobe.com

Die Meinung, dass man das Musikinstrument lernen im Alter vergessen kann, wenn man bereits als Kind damit begonnen hat, ist ein moderner Mythos. Immerhin gibt es zahlreiche Menschen, die erst sehr spät ihre Passion für die Musik entdeckt haben und erfolgreich und glücklich damit sind. Es stimmt zwar, dass man in jungen Jahren besonders aufnahmefähig ist, doch dafür bringen Senioren viele andere wertvolle Eigenschaften mit, die beim Erlernen eines Musikinstruments hilfreich sind.

  • Zum einen haben ältere Menschen in ihrem Leben bereits viele verschiedene Dinge lernen müssen und wissen bereits, auf welche Weise sie am besten eine neue Herausforderung angehen können.
  • Und zum Zweiten, weiß man im Alter genauer, was man will, als in der wechselhaften Jugendphase. Dementsprechend bringen Senioren oft weitaus mehr Einsatzwillen und Ausdauer mit in den Unterricht.

Gerade, wer schon immer von Musik fasziniert war, aufgrund seiner Lebensumstände aber nie in der Lage war ein Instrument zu erlernen, ist oft besonders motiviert.

Musikalisches Lernen im Alter fördert die Gesundheit

Musikalisches Lernen fördert die Gesundheit
Musik macht glücklich | © Mediteraneo / stocka.dobe.com

Das Tolle am Musikinstrument lernen im Alter ist, dass man gleichzeitig etwas für seine Weiterbildung und für seine Gesundheit tut. Das Spielen eines Instruments hilft dabei, das Gehirn zu trainieren, denn durch die Kombination von Sehen, Hören und Bewegung werden neue Verknüpfungen gebildet.

Auch die psychologische Komponente ist nicht zu unterschätzen. Das positive emotionale Empfinden, wenn sich nach einer gewissen Zeit angestrengten Übens die ersten Erfolge einstellen, trägt deutlich zur Lebensqualität bei. Sehr beliebt ist auch das Musizieren in der Gruppe. Wer in einer Rentnerband spielt, hat mehr das Gefühl gebraucht zu werden und wird auch nicht so schnell vereinsamen.



Das richtige Musikinstrument finden

Grundlegend für den Erfolg und den Spaß am Musikmachen ist die Auswahl des richtigen Instruments. Dabei ist es wichtig, dass man nicht zu hohe Ansprüche an sich selbst stellt, sondern ein Musikgerät wählt, das dem eigenen Leistungsprofil entspricht. Außerdem sollten die individuellen, altersbedingten Schwächen berücksichtigt werden.

Saxophon

Viele Senioren der Jazz-Generation möchten eventuell Saxophon lernen. Ohne Frage ist dieses Musikinstrument auch für ältere Menschen geeignet. Wer sich für dieses Musikinstrument entscheidet, sollte darauf achten, dass die kleinen Saxofonblätter optimal auf Spieleigenschaften und persönliche Vorlieben zugeschnitten werden.

Musikinstrument: Saxophon
Ein Musikinstrument für Jazzfreunde | © Matthias Stolt / stocka.dobe.com

Allerdings gilt auch hier zu bedenken, dass für ein Blasinstrument die Mundpartie eine wichtige Rolle spielt. Wer keine guten Zähne mehr hat oder bereits Gebissträger ist, sollte darum am besten ein anderes Instrument wählen.

Klavier oder Keyboard

Klavier oder Keyboard sind bei vielen Senioren ebenfalls sehr beliebt. Gerade, wer in der Jugend bereits Gelegenheit hatte etwas mit diesen Tasteninstrumenten zu üben, wird sich schnell damit zurechtfinden.

Ältere Menschen, die das Maschineschreiben beherrschen, haben es ebenfalls leichter, da ihre Finger gelenkig und an vergleichbare Bewegungsmuster gewöhnt sind. Je nachdem, was für ein Lerntyp man ist, kann man sich das Klavierspielen auch mit einem Buch selbst beibringen.

Musikinstrument: Klavier
Das Klavier ist ein geschätztes klassisches Instrument | © SHOTPRIME STUDIO / stocka.dobe.com

Eine zusätzliche Motivation erhält man natürlich, wenn man sich in einem Kurs oder bei einem Privatlehrer anmeldet. Wer noch kein Piano besitzt und niemanden kennt, bei dem er regelmäßig üben kann, der sollte sich vor einem Kauf gut informieren. Eine Alternative wäre es, sich erst einmal ein solches Tasteninstrument zu leihen, um zu sehen, ob das etwas für ihn ist.

Jederzeit von zu Hause aus lernen:

Veeh Harfe

Für Personen, die nicht gut sitzen können oder Gicht-Probleme haben, mag aber auch das Klavier nicht so die passende Wahl sein. Außerdem möchten viele Senioren möglichst schnell gewisse Lieder nachspielen können, beispielsweise um das Blockflöte spielende Enkelkind zu begleiten. In solch einem Fall wäre eine Veeh Harfe zu empfehlen.

Musikinstrument: Veeh Harfe
© https://www.veeh-harfe.de/

Diese kleine Tischharfe erfordert keine Notenkenntnisse, da mithilfe einer Schablone gespielt werden kann. So ist es schon nach kurzem Üben möglich, ein komplettes Lied richtig nachzuspielen.

Wie man sieht, gibt es jede Menge Möglichkeiten für das Musikinstrument lernen im Alter, auch für Sie ist sicher etwas dabei.

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7 Kommentare

  1. Betr.: Musikinstrument lernen im Alter

    Hier kann ich aus eigener Erfahrung dem o.g. Artikel nur zustimmen…mit 72 Jahren habe ich mir einen E-Bass gekauft und mit Hilfe von Online- Lehrvideos habe ich dann intensiv begonnen, mich in das Thema einzuarbeiten- mehrere Stunden am Tag habe ich geübt und gelernt. Es hat sich gelohnt. Heute, nach etwa 4 Jahren , bin ich immer noch ganz intensiv dabei. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Playbacks , heute auch Backingtracks genannt, kann ich einwandfrei begleiten und es macht einen Riesenspaß. Damit sich niemand gestört fühlt, habe ich das ganze mit Hilfe des Computers und Kopfhörer mir erarbeitet – Ich kann es wirklich nur empfehlen – von Musik wird man niemals enttäuscht – und Musik machen verhindert auf jeden Fall, dass man sich evtl. einsam oder allein fühlt .
    Versprochen – Gruß Manni

  2. @ JL

    Wenn man klugsch… möchte muss man schon aufpassen. Unter dem Bild steht ganz klar, dass eine große Harfe abgebildet ist, daher steht in Klammern „Bild“.

  3. @ SH

    Sie müssen sich nicht angegriffen fühlen. Oder haben Sie das Bild ausgewählt? Es mag sein, dass es drunter steht, aber Sie müssen zugeben dass es verwirrend ist. Wenn ich über die Gitarre schreibe und ein Bild als Stütze gebe, sollte da auch eine Gitarre drauf sein und kein Kontrabass.

  4. Meine Oma möchte wieder Klavier spielen. Sie hatte in jungen Jahren gespielt, aber seit dem sind viele Jahre vergangen. Ein Instrument zu spielen würde sie sicher glücklich machen, da sie oft alleine und ihr langweilig ist. Außerdem fördert es laut Ihnen die Gesundheit. Wie Sie sagen, ist es was psychologisches, da sie das ablenkt und ihnen die Depressionen nimmt oder vermindert. Bevor wir ihr aber ein Klavier kaufen, suchen wir ein Mietklavier um zu schauen, ob sie noch reinkommen kann.

  5. Manni ganz tolle Sache von Dir , ich habe da noch Nachholbedarf.
    Habe jahrzehntelang als DJ fungiert, aber ein Instrument spielen zu können , ist natürlich schon etwas professioneller.
    Gruß Bernd

  6. Habe als erstes Instrument seit der Blockflöte in Kindertagen mit 67 begonnen, Saxophonunterricht bei einem Privatlehrer zu nehmen. Ein Tenorhorn war zu groß und zu schwer für mich halbe Portion, aber ein Altsax passte besser und ist auch das am leichtesten zu erlernende Saxophon. Das ist jetzt im Sommer zwei Jahre her, ich übe täglich etwa eine dreiviertel- bis Stunde (habe mir mit einem Paravent und Dämmstoff einen kleine Kabine gebastelt) und bin schon recht weit gekommen. Einmal die Woche habe ich Unterricht, seit Pandemiebeginn online. Es macht sehr viel Spaß, auch wenn der hauptsächliche Lehrstoff klassische Stücke sind und mir Jazz und R&B mehr liegen. Aber mein Lehrer ist Jazzer und nimmt parallel auch ein Lehrheft für Jazzrhythmik durch, so gleicht sich das aus.
    Es gab anfangs Probleme mit den Halsgurten, aber dafür gibt es entspr. Trägersysteme, dann mit den unregelmäßigen Zähnen und der Unterlippe, dagegen hilft Pflege und nicht zu ausuferndes Üben, und mit den Daumengelenken. Dem konnte ich durch Silikonaufsätze auf bestimmten Tasten, die meine kurzen Finger zu sehr strapazierten, entgegenwirken.
    Das Musizieren ist Spaß und Therapie gleichzeitig, letzteres für meine etwas schwächliche Lunge. Zudem eine Herausforderung durch weitaus umfangreicheren Notenraum und Tonarten, als ich sie vom Singen her kenne. Aber ich möchte es nicht mehr missen!

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