Altersbedingte Einschränkungen zwingen Senioren oft, das geliebte Zuhause zu verlassen. Dank Wohnberatung steigen die Chancen auf ein selbstständiges Leben.

Wohnberater im Gespräch mit Senioren.
Wohnberater können Senioren umfassend beraten. © Seventyfour / stock.adobe.com

Ältere Menschen wollen, so lange es geht, eigenständig und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen – das ist Tatsache. Das Problem hierbei: Die Ansprüche an das Zuhause ändern sich, oft nicht freiwillig, sondern aus Krankheits- oder Altersgründen.

Der Umzug ins Pflegeheim ist zwar eine Option, aber selten gewünscht. Um den Lebensabend auch mit Handicap im gewohnten Umfeld verbringen zu können, muss das Zuhause den neuen Lebensumständen angepasst werden. Dazu werden meist bauliche Veränderungen nötig, die vom Senior oder seinen Angehörigen nicht allein gestemmt werden können. In solch einem Fall tritt die Wohnberatung in Kraft. Ein Service, von dem viele ältere Menschen gar nichts wissen.

Wohnberatung: Was ist das?

Wohnberater sind im Auftrag der Stadt oder Gemeinde tätig und geben Unterstützung, wenn die Wohnung dem Senior entsprechend angepasst werden muss. Die Mitarbeiter der Wohnberatung können durch langjährige Erfahrung einschätzen, was und ob etwas verändert werden muss. Sie beraten und geben Tipps, auch wenn es sich nur um kleine Veränderungen, wie die Anbringung eines Badewannensitzes oder das Entfernen von Stolperfallen handelt.

Wer kann Wohnberatung in Anspruch nehmen?

Die Wohnberatung ist nicht altersabhängig. Zielgruppe sind aber immer Menschen, deren Umfeld barrierefreier gestaltet werden soll. So nutzen zumeist hilfe- und pflegebedürftige Personen, sowie deren Angehörige die Wohnberatung.



Aber auch private Vermieter und Wohnungsbaugesellschaften können eine Wohnberatung in Anspruch nehmen, wenn sie Wohnraum altersgerecht umgestalten möchten. In manchen Fällen ist eine Wohnungsanpassung nicht möglich, so dass auch alternative Wohnformen vorgeschlagen werden.

Sinn und Zweck der Wohnberatung

Die Wohnberatung hat immer das Ziel, den vorhandenen Wohnraum so zu gestalten, dass ein selbstständiges Wohnen weiterhin möglich bleibt. Tätigkeiten im Haushalt sollen weiter oder wieder ausgeführt werden können. Häufig ist die Selbstständigkeit nach einem Krankenhausaufenthalt eingeschränkt. Der Senior wird dann in der Geriatrie so weit mobilisiert, dass er in sein altes Zuhause zurückkehren kann. Mit Hilfe der Wohnberatung werden entsprechende Erleichterungen geschaffen, die das eigenständige Leben des „Patienten“ fördern. Ein weiteres Ziel der Wohnberatung ist die Kostenreduzierung, sprich den Pflegebedarf so weit wie möglich zu reduzieren.

Aufgaben der Wohnberater

Die Wohnberater selbst werden keine baulichen Veränderungen vornehmen. Vergleichen kann man deren Arbeit grob gesehen mit der eines Architekten. Es werden Vorschläge gemacht, Konzepte erarbeitet und diese dann an Handwerker, Pflegekräfte oder auch Sanitätshäuser weitergegeben. Nichts passiert ohne die Zustimmung des Bewohners bzw. dessen Familie. Wie der Name es bereits sagt, sind die Mitarbeiter beratend tätig. Zu den Aufgaben gehören:

  • Besichtigung der Wohnsituation vor Ort
  • Information durch persönliche Gespräche
  • Einschätzung der Selbstständigkeit des Patienten
  • Unfallprävention innerhalb der Wohnung
  • Veränderung der Wohnungsausstattung
  • Beratung der Angehörigen
  • Information über Finanzierungsmöglichkeiten
  • Unterstützung bei der Planung
  • Hilfe bei der Vermittlung der jeweiligen Aufgaben

Neben der persönlichen Beratung werden Wohnberater aber auch in Institutionen tätig. Hier spricht man dann von der Fachberatung. Dazu zählen unter anderem das Gespräch mit Kommunen, Pflegeeinrichtungen oder Wohnungsbaugesellschaften.


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Wo finde ich einen passenden Wohnberater?

Wenn Ihnen bereits Pflegepersonal zur Seite steht, sprechen Sie das Thema ruhig an. Durch ihre tägliche Arbeit wissen die Pflegekräfte oft, wo sich eine entsprechende Beratungsstelle vor Ort befindet – in den meisten Fällen sind es die Sozialeinrichtungen der Stadt.

Wohnberater sind sehr häufig ehrenamtlich tätig. Um dieser Aufgabe gewachsen zu sein, ist sensibles Handeln nötig. Der Berater bekommt tiefe Einblicke in die persönliche und auch finanzielle Situation des Betroffenen, was ein großes Maß an Vertrauen voraussetzt. Erkundigen Sie sich bei Ihrer zuständigen Gemeinde oder dem Landkreis, wer als Wohnberater tätig ist. Einen Überblick entsprechender Wohnberatungsstellen nach Bundesland sortiert, stellt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. zur Verfügung.

Informations- und Öffentlichkeitsarbeit der Wohnberatung

Da, wie anfangs bereits angesprochen, viele Menschen gar nicht wissen, dass es Wohnberatung gibt, ist die Öffentlichkeitsarbeit ein sehr wichtiger Aspekt.

Je mehr Betroffene, Institutionen, Ärzte und Kommunen davon wissen, desto erfolgreicher können die Aufgaben erledigt werden. Die Vernetzung untereinander erleichtert die Beratertätigkeit, denn je mehr die Öffentlichkeit einbezogen wird, desto schneller und einfacher kann die Wohnsituation zum Positiven verändert werden.

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2 Kommentare

  1. andreas stecker on

    Vielen Dank für den interessanten Artikel über Wohnberatung. Ich finde das Thema sehr spannend und habe im Internet auch schon einige gute Seiten gefunden.

  2. Anne Schwarz on

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