Wenn die Augen schlechter werden und die Knochen schwächer, wird es Zeit, dass Sie Ihr Zuhause barrierefrei gestalten. Meine Anleitung zeigt, wie Sie bei der Planung am besten vorgehen.
Sie haben jahrzehntelang hart gearbeitet, um Ihr Zuhause zu gestalten und es zu einem Ort des Wohlgefühls gemacht. Doch mit zunehmendem Alter können selbst alltägliche Aufgaben zur Herausforderung werden, wenn das Haus nicht auf die speziellen Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten ist. Dabei können Sie Ihr Zuhause Schritt für Schritt selbst barrierefrei gestalten, um den Komfort und die Sicherheit im Alter zu gewährleisten.
Prinzipiell müssen Sie die verschiedenen Bereiche des Hauses einzeln betrachten – von der Eingangstür bis zum Badezimmer. Hierfür gibt es schließlich vielerlei praktische Tipps zur Wohnraumanpassung. Beginnen wir jedoch mit der entscheidenden Frage: Warum ist Barrierefreiheit im Alter so wichtig?
Inhaltsverzeichnis
Die Bedeutung von Barrierefreiheit im Alter
Das Älterwerden ist ein natürlicher Lebensabschnitt, der oft mit physischen und mobilitätseinschränkenden Veränderungen einhergeht. Diese Veränderungen können die Fähigkeit zur Bewältigung alltäglicher Aufgaben erschweren. Barrierefreiheit ist in dieser Phase von entscheidender Bedeutung, um die Lebensqualität und Unabhängigkeit älterer Menschen zu erhalten. Sie ermöglicht Senioren, dass sie in ihrer vertrauten Umgebung bleiben und den täglichen Routineaufgaben nachgehen können, ohne auf ständige Hilfe angewiesen zu sein.
Barrierefreie Wohnungen tragen dazu bei, das Sturzrisiko erheblich zu reduzieren, da sie Hindernisse und Gefahrenquellen minimieren. Dies fördert das allgemeine Wohlbefinden und trägt zur physischen Sicherheit bei. Zusätzlich ermöglichen barrierefreie Wohnungen, das soziale Leben aufrechtzuerhalten. Senioren können somit weiterhin ihre Freunde und Familie in einem komfortablen Umfeld empfangen und genießen.
Anleitung für die perfekte Wohnraumanpassung
◾ Schritt 1 – Raumplanung und Analyse der Bedürfnisse
Um ein barrierefreies Zuhause zu schaffen, ist zunächst eine gründliche Analyse der individuellen Bedürfnisse unerlässlich. Dieser Schritt beinhaltet die Identifizierung von Hindernissen im Haus, die möglicherweise den Alltag erschweren und die Lebensqualität beeinträchtigen können. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle, darunter die physische Gesundheit, persönliche Vorlieben und die Art der Mobilität.
Die Raumplanung stellt den ersten Schritt auf dem Weg zur Schaffung eines altersgerechten Lebensraums dar. Es ist wichtig, die wichtigsten Räume des Hauses, wie das Badezimmer, die Küche, das Schlafzimmer und den Eingangsbereich, sorgfältig zu betrachten und umfassende Überlegungen zur Zugänglichkeit anzustellen. Hierbei sollten Sie nicht nur bauliche Barrieren erkennen und beseitigen, sondern auch die Anordnung von Möbeln und die Wahl von Hilfsmitteln in Betracht ziehen, um den Alltag so reibungslos wie möglich zu gestalten.
◾ Schritt 2 – Praktische Wohnraumanpassungen für Senioren
Nachdem Sie Ihre Bedürfnisse sorgfältig analysiert und die Raumplanung abgeschlossen haben, ist der nächste Schritt die praktische Umsetzung der Anpassungen in Ihrem Zuhause. Hierbei gibt es eine breite Palette von Möglichkeiten, um die Barrierefreiheit zu verbessern und die Lebensqualität zu erhöhen. Zu diesen Anpassungen gehören beispielsweise:
- Die Installation von Haltegriffen im Badezimmer, um dort mehr Stabilität und Sicherheit zu bieten.
- Die Schaffung breiterer Türöffnungen erleichtert nicht nur die Bewegung im Haus, sondern auch den Zugang zu verschiedenen Räumen.
- Eine Überarbeitung der Beleuchtung kann die Sichtverhältnisse verbessern und somit Unfälle reduzieren.
- Plattformlifte sind eine ausgezeichnete Option, um unterschiedliche Ebenen des Hauses leichter zugänglich zu machen, insbesondere wenn Treppen ein Hindernis darstellen.
- Die Wahl von rutschfesten Bodenbelägen trägt dazu bei, Stürze zu verhindern, während die Anpassung der Möbel dazu beitragen kann, den Komfort und die Benutzerfreundlichkeit im gesamten Haus zu steigern.
◾ Schritt 3 – Budget und Finanzierungsoptionen für Umbauarbeiten planen
Die Umsetzung von barrierefreien Wohnraumanpassungen erfordert in der Regel eine finanzielle Investition. Es ist entscheidend, ein realistisches Budget festzulegen und Finanzierungsoptionen sorgfältig zu prüfen. Dieser Schritt ist von großer Bedeutung, da er die Grundlage dafür bildet, wie erfolgreich und umfassend die Anpassungen in Ihrem Zuhause durchgeführt werden können.
Für viele Senioren mag die Vorstellung von Umbauarbeiten finanziell abschreckend wirken, aber es gibt eine Vielzahl von Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten, um die Kosten zu minimieren. Neben eigenen Ersparnissen stehen Senioren verschiedene staatliche Förderprogramme zur Verfügung, die speziell darauf ausgerichtet sind, älteren Menschen bei der Schaffung eines barrierefreien Zuhauses zu helfen. Diese Programme können Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen umfassen, die den Umbau erschwinglicher machen.
Beispiel für KfW-Förderung: Barrierefreies Wohnen
Sie könnten KfW-Fördermittel beantragen, um barrierefrei zu wohnen. Es gibt zwei passende Programme:
– KfW-Förderung für barrierefreies Wohnen
– KfW-Förderkredit für altersgerechten Umbau
Diese Programme unterstützen Privatpersonen (Eigentümer/innen und Mieter/innen), die in Barrierefreiheit oder Einbruchschutz investieren – unabhängig vom Alter. Für Ihre Umbaumaßnahmen können Sie so bis zu 50.000 € pro Wohneinheit erhalten.
Eine weitere Option ist die Überprüfung von Versicherungsleistungen oder staatlichen Unterstützungsleistungen, die in bestimmten Fällen die Kosten für barrierefreie Anpassungen abdecken können. Es ist ratsam, sich mit Ihrem örtlichen Amt für Senioren oder einer ähnlichen Behörde in Verbindung zu setzen, um Informationen über die verfügbaren finanziellen Hilfen zu erhalten.
💡 Mein Tipp: Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. vermittelt Adressen von Beratungsstellen vor Ort. Auf der Internetseite finden Sie ein Adressenverzeichnis der Wohnberatungsstellen und auch regionale Ansprechpartner. Alternativ dazu können Sie sich aber auch telefonisch beraten lassen. Wählen Sie dazu 030 47474700.
Fazit
Eine Wohnungsanpassung im Alter ermöglicht barrierefreies Wohnen. Sie müssen sich nur rechtzeitig Gedanken darüber machen und eine gründliche Bedarfsanalyse durchführen. Holen Sie sich dazu am besten Hilfe an die Hand. Sei es von Freunden, die ihr Heim selbst schon barrierefrei umgebaut haben, oder von Beratungsstellen.
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