Worauf müssen Sie achten, wenn Sie ihr Bad seniorengerecht einrichten möchten? Unsere Checkliste gibt Sicherheitstipps und praktische Hinweise.

Rollstuhl steht unter Waschbecken.
Komfort im Alltag im seniorengerechten Bad. © navintar T stock.adobe.com

Wer im Alter umbaut oder umbauen lässt, wird in puncto Wohnatmosphäre andere Prioritäten setzen, als jemand in jüngeren Jahren. Hier spielt nicht in erster Linie der persönliche Geschmack eine Rolle, sondern der praktische Aspekt steht im Vordergrund. So werden Stolperfallen im gesamten Wohnbereich entfernt, Eingangsbereiche zugänglicher gemacht und moderne Futonliegen durch höhenkomfortable Boxspringbetten ausgetauscht. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist das Bad. Hier will man sich frei bewegen, ohne ständig auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Unsere kleine Checkliste gibt Tipps, wie Sie ihr Bad seniorengerecht einrichten.

1. Rutschsicherer Fußboden

Diese Maßnahme versteht sich von selbst. Der Fußbodenbelag im Bad sollte rutschfest sein. Fliesen mit hochglänzender Oberfläche sind daher weniger geeignet. Wasserspritzer vom Duschen oder Baden bilden einen Film, der dann zur Unfallquelle wird. Besser sind Fliesen mit rutschhemmender rauher Oberfläche.

2. Hänge-WC mit Haltegriffen

Wenn machbar lassen Sie ein Hänge-WC einbauen, dass mindestens eine Höhe von 48 cm hat. Zum einfachen Hinsetzen und Aufstehen sollten Haltegriffe angebracht werden. Im besten Fall sind diese seitlich wegklappbar. Diese bauliche Veränderung ist besonders für Menschen mit Rücken- oder Hüftproblemen und für Rollstuhlfahrer wichtig. Der selbstständige Toilettengang wird damit auf Dauer gewährleistet.

3. Einhebel-Armaturen

Dusche, Waschbecken und Badewanne sollten mit einfach zu bedienenden Armaturen ausgestattet sein. Wasserhähne mit zwei separaten Knöpfen sehen vielleicht nostalgischer aus, sind aber für ein seniorengerechtes Bad nicht geeignet. Zum einen geht das Öffnen und Schließen hier deutlich schwerer und zum anderen muss die Temperatur per Hand reguliert werden. Das kann sehr leicht zu Verbrühungen führen. Besser und somit auch sicherer sind Einhebelarmaturen die trotz ihrer Funktionalität an Charme nichts verlieren. Ein Vorreiter auf dem Markt für Badzubehör ist beispielsweise der deutsche Hersteller Keuco, dessen Produkte formschönes Design mit praktischer Handhabe vereinen. Auch bei der Wahl ihrer Badschränke sollten Sie darauf achten, dass diese sich mit einer Hand öffnen lassen.




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4. Ausreichend Bewegungsfreiheit

Je mehr Platz im Bad, desto besser. Leider lässt sich das nicht in jeder Wohnung verwirklichen. Sie sollten daher abwägen, an welcher Stelle Ihnen Bewegungsfreiheit besonders wichtig ist. Wer mit dem Rollator ins Bad muss, braucht definitiv Platz vor dem Waschbecken und auf dem Weg zur Toilette. Hier sollten also keine Regale oder Blumentöpfe den Weg versperren.

➪ Extratipp: Wählen Sie einen Waschtisch der unterfahrbar ist. So bleibt von allen Seiten genug Platz, auch dann, wenn eine Hilfsperson (Pflegekraft) bei der täglichen Reinigung hilft.

5. Dusche und Badewanne

Die Dusche im seniorengerechten Bad sollte ebenerdig sein. Schwellen erschweren das „Ein- und Aussteigen“ und sind für Rollstuhlfahrer oder gehbehinderte Menschen ein Handicap. Auch hier gilt: Achten Sie auf rutschfeste Fliesen. Gleiches ist bei der Badewanne zu beachten. Eine gummierte Matte als Einlage bannt die Rutschgefahr durch Seifenreste. Ob Dusche oder Badewanne, in jedem Fall müssen Haltegriffe angebracht sein.

6. Seniorengerechte Badmöbel

Wenn körperliche Einschränkungen bestehen, sind hochhängende Badschränke ungeeignet. Praktischer sind Ablagen in Sitzhöhe, die mit einem Griff erreicht werden können. Bei den Schränken wählen Sie am besten solche, die an der Wand angebracht werden. Damit vermeiden Sie störende Füße und zur hygienischen Reinigung sind diese auch viel besser geeignet.

➪ Extratipp: Haken für Handtücher und Toilettenpapierhalter bitte in Sitzhöhe anbringen.

Für Hauseigentümer dürfte es keine Schwierigkeiten geben, wenn Sie ihr Bad seniorengerecht einrichten möchten. Als Mieter sollten Sie natürlich jede bauliche Veränderung mit ihrem Vermieter absprechen.

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Ein Kommentar

  1. Meine Eltern möchten ein barrierefreies Bad bauen lassen. Da das Bad insgesamt renovierungsbedürftig ist, sollen alle Installationen erneuert werden. Den Tipp, ein Hänge-WC einzubauen, werde ich ihnen gleich mal weitergeben.

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