Kleine Rente, großer Mietpreis: in Deutschlands Großstädten steigen mal wieder die Mieten. Vor allem das Wohnen in München wird derzeit für viele Rentner einfach zu teuer.

Mietpreisexplosion in München.
München ist für viele Rentner zu teuer geworden. © f11photo / stock.adobe.com

Ein Anstieg von etwa 10 Prozent wurde für das kommende Jahr prophezeit und es scheint, als wäre auch weiterhin kein Silberstreif am Horizont erkennbar. Und dabei ist München noch immer der Spitzenreiter, wenn es um hohe Mietpreise und Kaufpreise von Immobilien geht.

Indes schlägt der Deutsche Mieterbund Alarm und viele Menschen gehen auf die Straße, um gegen die utopischen Wohnkosten zu protestieren. Die Frage lautet jetzt natürlich: Inwieweit wird sich das auf den Lebensstandard von Menschen mit geringem Einkommen oder einer überschaubaren Rente in den Metropolregionen auswirken?

Die Mieten explodieren förmlich

Mit einer kleinen Rente lebt es sich in der Großstadt nicht mehr gut. Der demografische Wandel, das Unterangebot an Wohnungen bei gleichbleibend steigender Nachfrage und vergleichsweise kostspielige Neubauten – das sind nur einige der Gründe, die momentan dafür sorgen, dass die Mietpreise in Städten wie München, Frankfurt und Hamburg geradezu unverschämt hoch ausfallen.

Münchener Umzugsunternehmen machen Umzüge bezahlbar – das ist zwar eine gute Sache, aber die Vermieter drehen indes weiter an der Preisschraube.



Diese Explosion der Mieten in vielen Städten birgt zunehmend auch sozialen Zündstoff, der regelmäßig auch den Deutschen Mieterbund auf den Plan rief. Eindringlich warnte der ehemalige Präsident Franz-Georg Rips bereits vor Jahren vor „sozialen Verwerfungen und unruhigen Zeiten“ (Quelle). Auf politischer Ebene wird auch schon ein Eingreifen diskutiert.

Keine Entlastung für Mieter in Sicht

Schwierig ist die Situation auch deshalb, weil man derzeit schlecht vorhersehen kann, wie sich die Preise in Zukunft entwickeln werden. Viele der Branchenexperten rechnen aber nicht mit einer zeitnahen Entlastung für die Mieter in München. Aus diesem Ungleichgewicht aus Nachfrage und Angebot könnte sich nach Meinung des Mieterbundes eine Preisblase entwickeln, wie sie schon in anderen europäischen Ländern zu beobachten war.

Ein deutschlandweites Problem

Nicht nur in München sind die Mietpreise mittlerweile unerträglich hoch. Auch anderenorts machen die Mieter und potenziellen Käufer von Immobilien ihrem Unmut Luft und tragen ihren Zorn auf die Straße.

In Hamburg demonstrierten zum Beispiel in der vergangenen Woche laut polizeilichen Angaben bis zu 2.800 Menschen unter dem Motto Mietenwahnsinn stoppen gegen steigende Mieten und die Wohnungsknappheit, unter der momentan besonders die finanziell eingeschränkten Studenten zu leiden haben. Den Blauäugigsten unter den Neubürgern mit akademischer Ambition, die zum Teil ohne größeren zeitlichen Vorlauf in der Hansestadt ankommen und sofort ihr Studium aufnehmen müssen, bleiben nämlich häufig nur Notunterkünfte auf dem Campus oder in Wohnheimen.

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