Senioren brauchen nicht immer einen Pflegedienst, aber trotzdem oftmals Unterstützung. Welche Möglichkeiten der Hilfe es gibt, verrät dieser Ratgeber.

Unterstützung für Senioren ohne Pflegestufe
Auch Senioren ohne Pflegegrad brauchen manchmal Unterstützung | © Peter Maszlen / stock.adobe.com
Je älter wir werden, desto heiliger sind die eigenen vier Wände. Gesund bleiben und selbstbestimmt wohnen sind zwei der wichtigsten Wünsche von Senioren. Auch wenn es die derzeitige Situation in der Pflege vermuten lässt, leben immer noch mehr ältere Menschen in ihrem Zuhause als in Pflegeheimen. Im Jahr 2020 waren es bei den über 65jährigen etwa 5,9 Millionen Alleinlebende.

Tatsache ist, dass ältere Menschen irgendwann Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags brauchen. Wer einen Pflegegrad hat, bekommt diese meist durch ambulante Pflegedienste. Doch was ist mit den Senioren, die zu fit sind und noch keinen Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung haben?

Auch diese Menschen brauchen zunehmend Hilfe – was genau möglich ist, habe ich Ihnen in diesem Ratgeber zusammengefasst.

Haushaltshilfe für Senioren ohne Pflegestufe

Haushaltshilfe für Senioren
Eine Haushaltshilfe erleichtert den Alltag | © W PRODUCTION / stock.adobe.ocm
Wer pflegebedürftig ist, hat Anspruch auf eine Haushaltshilfe. Voraussetzung für diese Leistung ist allerdings immer eine Pflegestufe bzw. ein anerkannter Pflegegrad. Fällt die Hausarbeit wie Staubwischen, den Boden saugen oder das Putzen der Fenster im Alter schwer, können Sie sich beispielsweise eine Haushaltshilfe bei Maideasy buchen. Egal ob zum einmaligen Großputz oder zur regelmäßigen Reinigung, die Servicekräfte sind auf jede Eventualität vorbereitet und erledigen Ihre Arbeit professionell und zuverlässig.

Genieren Sie sich nicht, einen solchen Service in Anspruch zu nehmen. Es geht nicht nur um eine saubere Wohnung, sondern auch um Ihre Sicherheit – denn Unfälle im Haushalt enden nicht selten mit einem längeren Krankenhausaufenthalt.

Essen gehen oder liefern lassen

Essen auf Rädern
Mittagstisch liefern lassen, statt selber kochen | © Kzenon / stock.adobe.com
Ähnlich wie bei der Hausarbeit fällt auch das Kochen mit der Zeit schwerer. Viele alleinlebende Senioren haben auch gar nicht mehr die Muße, sich täglich an den Herd zu stellen. Auf eine warme Mahlzeit müssen Sie deshalb aber nicht verzichten.

➔ Offener Mittagstisch

In Altenheimen wird ohnehin täglich gekocht. Auch wenn Sie dort kein Bewohner sind, besteht oftmals die Möglichkeit den Mittagstisch mitzunutzen. Natürlich wird dafür ein Obolus fällig, Sie bekommen dafür aber immer abwechslungsreiche und gesunde Mahlzeiten.

➔ Essen auf Rädern

In vielen Städten haben sich mittlerweile „mobile Mittagstische“ etabliert. Essen auf Rädern wird von Kantinen oder Imbissbetreibern angeboten, aber auch von der Volkssolidarität. Die Mahlzeiten werden warm bis an die Haustür geliefert. Je nach Angebot können Sie sich aber auch Tiefkühlgerichte liefern lassen und diese zu Hause aufwärmen. So entscheiden Sie selbst, wann und welches Gericht Sie essen möchten.

» Extratipp: Seit der Corona-Pandemie bieten auch immer mehr Restaurants einen Lieferdienst an. Eine gute Übersicht der beliebtesten Gastronomen finden Sie bei falstaff – alle nach Bundesland sortiert.

Nachbarschaftshilfe – Unterstützung von nebenan

Nachbarschaftshilfe für Senioren
Vernetzen Sie sich mit Ihren Nachbarn und nehmen Sie Hilfe an | © dglimages / stock.adobe.com
Die Mülltonne muss zur Straße oder der schwere Blumenkübel im Winter ins Haus? Für solche kleinen Dienste stehen Ihre Nachbarn sicher gern parat – fragen kostet nichts! Spätestens wenn es Ihnen gesundheitlich schlechter geht, sollten Sie gleich mehreren Nachbarn ihre Telefonnummer geben. Sie können dann eine Art Kette bilden und sich gegenseitig anrufen. Ein kurzes Hallo und die Frage, ob es allen gut geht, reicht schon und kostet nicht viel Zeit. Im Notfall kann so schnell Hilfe geholt werden.

Gerade im ländlichen Raum sind die Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oft eingeschränkt. Fahrten zum Arzt oder zu Behörden müssen aber trotzdem erledigt werden. Auch hier können Nachbarn wieder die Retter in der Not sein. Wenn Sie frühzeitig einen Termin ausmachen, wird sich immer jemand finden, der Sie mit dem Auto chauffiert.

» Extratipp: Auch Taxiunternehmen sind hierfür gute Ansprechpartner. Handelt es sich um Fahrten, die Ihrer Gesundheit dienen, können Sie sich die Kosten oftmals von der Krankenkasse erstatten lassen.

Studentendienste nutzen – Jung hilft Alt

Studentenservice für Senioren
Manchmal reicht ein bisschen Gesellschaft schon aus | © Ramona Heim / stock.adobe.com
Studenten finanzieren ihr Studium oft mit Nebenjobs und das auf vielfältige Weise. Brauchen Sie jemanden der Ihren Einkauf erledigt, oder wollen Sie einfach nur mal wieder in netter Gesellschaft sein? Fragen Sie doch direkt in der ortsansässigen Universität nach und wenn nicht vorhanden, ist der Online-Studentenservice eine gute Anlaufstelle. Auf dem Portal können Sie Ihre Wünsche äußern und einen Termin vereinbaren.

Senioren bleiben gern in ihrer „alten“ Wohnung, auch wenn diese inzwischen viel zu groß geworden ist. Studenten hingegen suchen ständig Wohnraum. Wenn es Ihre Privatsphäre nicht stört, können Sie ein Zimmer untervermieten und mit dem Studierenden vereinbaren, dass er Sie dafür im Alltag unterstützt.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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