Eigenes Gemüse ist lecker und Gärtnern macht Spaß! Auch im Alter haben Sie viele Möglichkeiten, Gemüse selbst anzubauen. Mein 4-Jahres-Plan verrät wie.
Wenn man sich mal in den Supermärkten umsieht, fällt auf, dass alles immer teurer wird. Es gibt Produkte, bei denen man die Preiserhöhungen einfach hinnehmen muss. Bei anderen Produkten kann man hingegen Geld sparen, indem man einfach selbst aktiv wird.
Im Bereich Ernährung fällt auf, dass nicht nur die Preise für Molkereierzeugnisse immer wieder steigen. Auch Obst und Gemüse wird teurer. Dabei sollte gesunde Ernährung doch aber bezahlbar sein. Gut ist hier beraten, wer sich sein Gemüse selbst anbaut.
Vorüberlegungen für den Gemüsegarten
Als Erstes sollte man sich überlegen, ob man einen geeigneten Platz für einen Gemüsegarten hat. Dieser muss nämlich eine sonnige bis halbschattige Lage haben und der Boden sollte sich zum Gemüseanbau eignen. Darüber hinaus muss man sich darüber Gedanken machen, welches Gemüse man anbauen möchte und wie viel Arbeit man sich noch zumuten möchte oder kann. Das ist nämlich entscheidend bei der Wahl der richtigen Größe des Gemüsegartens.
Tipp: Eine gute Ergänzung zum und im Gemüsegarten kann ein Gewächshaus sein, in welchem man ganzjährig Pflanzen ziehen kann. Deshalb sollten Sie sich auch darüber Gedanken machen, ob eine Investition in ein Gewächshaus für Sie sinnvoll wäre. In den Gartenabteilungen der Baumärkte, gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Gewächshäusern. Beim toom Baumarkt habe ich ein einfaches Gewächshaus mit Stahlrahmen und Hohlkammerplatten schon für 109,- Euro gefunden.
Anforderungen Standort
Wer einen Gemüsegarten anlegen möchte, muss als erstes einen Platz finden, der viel Sonne abbekommt und maximal im Halbschatten liegt. Die Pflanzen benötigen nämlich täglich mindestens 4 bis 5 Stunden Sonneneinstrahlung, weil sich diese auf Wachstum, Aroma und Inhaltsstoffe auswirkt. So ist für den Anbau von zur Nitratanreicherung neigenden Gemüsesorten wie Blattsalate oder Spinat der sonnige Standort unbedingte Voraussetzung. Das gesundheitsschädliche Nitrat wird nämlich vor allem bei Lichtmangel in die Blätter eingelagert.
Außerdem sollte der Garten zwar gut belüftet werden, aber gleichzeitig vor zu starkem Wind geschützt werden. Denn starker Wind kann die Temperatur senken und den Boden austrocknen und damit das Pflanzenwachstum beeinträchtigen. Hier bietet es sich beispielsweise an, eine leichte Hecke anzupflanzen oder einen locker bepflanzten Zaun aufzustellen, um starke Winde abzufangen und gleichzeitig noch Luft in den Garten zu lassen.
Je lockerer der Boden ist, desto besser können Licht, Luft und Wärme eindringen. Gut belüftete Gartenerde begünstigt eine optimale Entwicklung der Wurzeln, damit diese leichter in tiefere Bodenschichten eindringen und so besser die benötigten Nährstoffe aufnehmen können, welche dort gespeichert sind. Darüber hinaus sollte der Boden über eine ausreichende Kapazität zum Speichern von Wasser verfügen, damit auch eine vorübergehende Trockenperiode gut überstanden wird. Hier sollte aber darauf geachtet werden, dass sich keine Staunässe bildet.
Tipp: Eine schlechte Bodenqualität kann mithilfe von Bodenhilfsstoffen wie Kompost, Lauberde oder Rindenhumus teilweise ausgeglichen werden. Siehe Artikel auf Gartentipps.net
Planung der Beete und Wege
Bei der Planung der Beete müssen Sie darauf achten, dass die Beete nicht zu breit werden, damit Sie die Beete optimal pflegen und bewirtschaften können, ohne das Beet betreten zu müssen. Die für Sie angemessene Breite können Sie ganz leicht ermitteln, indem Sie sich hinhocken und die Stelle markieren, die Sie so bequem erreichen können. Wenn Sie nun den Abstand von Ihren Fußspitzen bis zur Markierung messen und diesen Abstand verdoppeln, haben Sie die für Sie ideale Beetbreite gefunden. In der Länge der Beete haben Sie freien Spielraum.
Gerade im Alter ist es aber wichtig, dass die zu bewirtschaftenden Flächen nicht zu groß sind, damit der Arbeitsaufwand nicht den Spaß am Gärtnern überwiegt. Schließlich wollen Sie mit Ihrem Gemüsegarten ja glücklich sein und diesen nicht als Last ansehen.
Bei der Planung der Wege zwischen den Beeten sollten Sie beachten, dass Sie diese von Zeit zu Zeit auch mit einer Schubkarre befahren müssen. Hier ist es ratsam, mindestens einen Hauptweg anzulegen, den sie entsprechend breit gestalten. Die anderen Wege zwischen den Beeten können dann etwas schmaler ausfallen.
Auch sollten Sie darauf achten, Stolperfallen zu vermeiden – zum Beispiel durch Gehwegplatten, die für einen glatten Untergrund sorgen. Sie können für Sitzgelegenheiten sorgen, falls Sie mal eine kleine Verschnaufpause benötigen.
Tipp: Wenn Sie sich in unmittelbarer Nähe des Gemüsegartens einen Geräteschuppen für alle notwendigen Werkzeuge errichten (lassen) und auch für eine geeignete Wasserversorgung sorgen, wie zum Beispiel einen Brunnen, können Sie Laufwege einsparen und müssen nicht so weit tragen.
Tipp: Wenn Sie nicht mehr ganz so fit sind, sind Hochbeete eine gute Alternative, da Sie sich dann bei der Gartenarbeit kaum noch bücken müssen, um das Beet zu pflegen oder zu bepflanzen. Siehe Garten barrierefrei anlegen
Besonderheiten beim Anbau verschiedener Gemüsesorten
Allgemein werden Pflanzen nach Ihrem Stickstoffbedarf unterteilt. Pflanzen mit einem sehr hohen Bedarf an Stickstoff werden zum Beispiel als Starkzehrer bezeichnet, weil sie dem Boden viel Stickstoff entziehen. So gibt es außerdem auch noch Mittelzehrer und Schwachzehrer.
Stickstoffbedarf | Gemüsesorten |
---|---|
Starkzehrer | Sellerie, Kartoffeln, Weißkohl, Kürbis, Lauch, Tomaten, Zucchini, Blumenkohl |
Mittelzehrer | Kopfsalat, Möhren, Rote Bete, Spinat, Zwiebeln |
Schwachzehrer | Erbsen, Gartenkresse, Majoran, Meerrettich, Stangenbohnen |
Bei der Bepflanzung Ihres Gemüsegartens ist es enorm wichtig, die Eigenarten der Gemüsesorten zu beachten, um zu verhindern, dass der Boden zu sehr ausgelaugt wird. Auch ist es wichtig, dass der Garten eine Regenerationsphase bekommt und ein Jahr nicht bewirtschaftet wird.
Wenn Sie auf einem Beet erst Stark-, dann Mittel- und dann Schwachzehrer angebaut haben, empfiehlt sich als Nächstes eine Gründüngung. Gründüngungspflanzen sind nämlich dafür bekannt, den Boden zu verbessern. Erbsen, Wicken und Lupinen können zum Beispiel Stickstoff aus der Luft aufnehmen und ihn im Boden fixieren. Andere Gründüngungspflanzen lockern den Boden auf oder wirken bestimmten Krankheiten oder Schädlingen entgegen.
Typische Gründüngungspflanzen sind:
Buchweizen
Erbsen
Lupine
Ölrettich
Phacelia
Gelbsenf
Wicke
Eine Ernte von Gründüngungspflanzen ist übrigens nicht vorgesehen. Diese werden abgeschnitten und als Mulch liegen gelassen. Sie können auch oberflächlich eingearbeitet werden. Hauptsache, sie kommen dem Boden zugute, damit dieser regenerieren kann.
Um die Belastung für den Boden besser kontrollieren zu können, bietet es sich an, einen Bepflanzungsplan zu erstellen. Ein Plan auf Basis einer 4-jährigen Fruchtfolge könnte zum Beispiel so aussehen:
Jahr | Feld 1 | Feld 2 | Feld 3 | Feld 4 |
---|---|---|---|---|
1. Jahr | Starkzehrer | Mittelzehrer | Schwachzehrer | Gründüngung |
2. Jahr | Mittelzehrer | Schwachzehrer | Gründüngung | Starkzehrer |
3. Jahr | Schwachzehrer | Gründüngung | Starkzehrer | Mittelzehrer |
4. Jahr | Gründüngung | Starkzehrer | Mittelzehrer | Schwachzehrer |