Eine besondere Erleichterung im Alltag älterer Menschen ist ein spezieller Einkaufsservice für Senioren. Dieser wird vom Deutschen Roten Kreuz angeboten, aber auch von privaten Institutionen. Hier mehr lesen.
Der wöchentliche Einkauf gehört zu denjenigen Aktivitäten, die in ihrer alltäglichen Selbstverständlichkeit wie unter einer Tarndecke verschwinden. Das funktioniert bestens, bis dieser notwendige Einkauf zur Herausforderung wird. Zu einer anstrengenden, weder beiläufigen noch erfreulichen Expedition, die die Kräfte bis an den Rand des Möglichen beansprucht.
Wenn der Einkauf zur Barriere wird…
Für ältere Menschen kann dieser Einkauf aus mehreren Gründen zu einer Barriere werden, an der eine unabhängige Lebensführung in der gewohnten Umgebung zu scheitern droht. Gab es früher noch den so gerne zitierten „Laden um die Ecke“, so sind selbst in städtischer Umgebung die Wege bis zur nächsten Einkaufsgelegenheit weit geworden. Man könnte einwenden, dass viele Senioren ein Automobil besitzen und dass Einkaufszentren immerhin über ausreichende Parkgelegenheiten verfügen.
Dieser Einwand ist zutreffend, konzentriert sich aber nur auf einen Teil des Problems. Denn auch der automobile Senior muss seinen Einkauf vom Geschäft in den Wagen und aus dem Wagen in die Wohnung bekommen. Liegt diese Wohnung einige Etagen hoch und hat das Haus keinen Aufzug, wird eine Tragearbeit nötig, für die man bei Himalaja-Expeditionen die Sherpas anheuern würde.
…und das Treppen steigen schwer fällt
Ein Einkaufsservice für Senioren ist in gewisser Weise eine konsequente Antwort auf die sozialen, demographischen und strukturellen Wandlungen unseres Landes. Die Zahl der Senioren steigt, diese Senioren wollen und sollen so lange wie möglich autonom in der gewohnten Umgebung leben, die Einkaufsmöglichkeiten konzentrieren sich immer mehr auf wenige Zonen im Stadtgebiet, die Kinder oder anderen Verwandten, die als traditionelle Helfer auftreten würden, leben in weit entfernten Orten, der Kontakt mit den Nachbarn ist bestenfalls locker oder man will deren Hilfsbereitschaft nicht strapazieren, gemäß dem Motto „Man weiß ja nie, ob man nicht mal wirklich Hilfe braucht …“.
Ein Einkaufsservice für Senioren bietet daher Entlastung von einer anstrengenden körperlichen Tätigkeit. Wo alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, wenn das Verlassen der eigenen Wohnung schwer fällt, bieten die Einkaufshilfen eine Erleichterung und machen es möglich, weiter in seiner geliebten Wohnung zu bleiben – selbst dann, wenn man sich im sechsten Stock eines aufzuglosen Altbaus befinden sollte.
Einkaufsservice des Deutschen Roten Kreuz (DRK)
Es gibt verschiedene kommerzielle oder gemeinnützige Anbieter, die sich um den Einkauf von Privatpersonen kümmern. Entsprechend unmöglich ist es daher auch, Aussagen über die zusätzlich entstehenden Kosten zu machen. So wird der Einkaufsservice durch das Deutsche Rote Kreuz von den Kreisverbänden organisiert und nur hier kann man genauere Kostenauskünfte erhalten.
Teilweise sind die Dienstleistungen, organisiert von kirchlicher oder kommunaler Seite, kostenfrei. Teilweise wird ein Pauschalbetrag pro Einkauf verlangt oder ein bestimmter Prozentsatz der Einkaufssumme. Ein Blick in die Kleinanzeigen verrät, dass sich auch Einzelpersonen als Kleinunternehmer in diesem Bereich engagieren bzw. Schüler oder Studenten darin eine Möglichkeit zum Zuverdienst entdeckt haben.
Die Bestellung und Lieferung
Der Vorgang an sich besteht in der Ablieferung der Einkaufsliste samt Einkaufsgeld und der Ablieferung des Einkaufs samt Wechselgeld. Je nach Anbieter werden dessen Dienste erst später bezahlt.
Begleiteter Einkauf
Neben dieser kompletten Dienstleistung wird teilweise auch eine Form von „begleitetem Einkauf“ angeboten. In diesem Fall begleitet der Helfer den Einkaufenden und betätigt sich als Taschenträger – der Aufgabenbereich, der in jüngeren Jahren normalerweise vom Ehemann übernommen wird. Hier ist also sichergestellt, dass tatsächlich die richtige Ware eingekauft wird. Wichtig ist, dass das Einkaufen als soziales Erlebnis, als Möglichkeit, aus dem Haus zu kommen, erhalten bleiben kann.
Ein Einkaufsservice kann ein zusätzlicher Kostenfaktor im monatlichen Budget sein. Die 12 Euro, die ein Anbieter für seine Dienste pro Einkauf verlangt, muss man erst einmal haben. Auf der anderen Seite machen ein wenig Organisation und die modernen Konservierungstechniken es möglich, mit einem Einkauf pro Woche auszukommen
2 Kommentare
Suche für meine 80 Jährige Tante Einkaufshilfe. Sie ist eine lebensfrohe im lebenstehende Person.
Meine Professionellen Pflegedienste vom Roten Kreuz bis AWO waren Grottenschlecht und rauben das Geld aus den Pflegekassen.
Ich hatte jetzt eine Studentin, die aufgrund der Corona Regeln, sich etwas dazu verdienen möchte. Ab 1.9.2020 neue Regel. Lieber Gott ich bitte dich, dass ich mit Pflegegrad drei und Schwerbehindert 90%, nicht mehr auf sogenannte Soziale Verbände angewiesen. Wenn ich könnte, würde ich sie wegen Nötigung und Körperverletzung anzeigen. Übelste Sorte. Warum wird nicht bei diesen Firmen einmal richtig kontrolliert. Die Alten sind denen ausgeliefert. Christine Gödde