Immer und immer wieder liest man, dass Senioren auf Trickbetrüger reinfallen. Um in die Wohnung zu gelangen, wird schamloser denn je vorgegangen.
Seit über 50 Jahren wohnen sie nun schon dort, fühlen sich wohl und wollen auch nicht mehr weg. Die Rede ist von meinen Nachbarn, inzwischen Mitte 80 und solange ich denken kann, gehören die beiden in das kleine Häuschen am Ortsausgang. Was er mir allerdings neulich erzählte, machte mich wütend und erzeugte Gänsehaut zugleich.
Seine Frau war im Krankenhaus, er also allein zu Hause. Nach dem Mittagessen legte er etwas die Füße hoch, als er plötzlich Geräusche im Flur bemerkte. Er schaute nach und sah, wie eine dunkel gekleidete Frau durch die Haustür vom Gelände flüchtete. Seit diesem Vorfall ist die Haustür zu jeder Tages- und Nachtzeit abgeschlossen.
Die Maschen der Trickbetrüger werden immer ideenreicher. Ziel ist es, in die Wohnung von Senioren zu gelangen, um dort nach Wertsachen zu suchen.
Überwachungskamera & dauerhaft Licht
Mein Mann und ich haben uns nach diesem Vorfall Gedanken gemacht, wie wir den älteren Leutchen helfen können, das Grundstück sicherer zu machen. Ich muss zugeben, Männer denken in solchen Fällen praktischer. Da das Haus etwas versetzt nach hinten steht, ist die Eingangstür von der Straße aus nicht direkt sichtbar. Wir haben uns deshalb, natürlich in Absprache mit unseren Nachbarn, für eine Überwachungskamera entschieden. Anfangs hielt ich diese Maßnahme für etwas übertrieben und dachte auch nicht, dass man sich als Privatperson so etwas leisten kann. Heute bin ich froh, denn unser Modell, wie zum Beispiel hier erhältlich, macht wirklich scharfe Bilder und benötigt dank Solarpanel nicht mal einen Stromanschluss. Selbst wenn jemand bei Nebel oder Dämmerung das Grundstück betritt, kann man gut erkennen, wer sich da nähert.
Der Bereich rund um die Haustür sollte zunächst über einen Bewegungsmelder abgesichert werden. Wie ich aber auf polizei-dein-partner.de nachgelesen habe, schrecken solche Lichtquellen keinen Straftäter mehr ab.
Sie machen nur wenig Sinn, denn wir leben ja in der bewegten Natur. Oft gehen Bewegungsmelder bei jeder Katze und bei jedem Kaninchen an. Wenn dann ein 500-Watt-Strahler anspringt, gerade im Gartenbereich, sitzt man in den ersten 14 Tagen noch senkrecht auf dem Sofa und schaut nach, ob etwas draußen passiert ist. Danach sagt man sich „Es ist sowieso nur eine Katze.“
Quelle: polizei-dein-partner.de
Heute beleuchtet eine energiesparende Außenleuchte den Bereich. Sie wird mit Einbruch der Dunkelheit angeschaltet und bleibt dies auch bis zum morgendlichen Aufstehen. Einbrecher meiden in den meisten Fällen beleuchtete Grundstücke, für mich daher eine der besten Lösungen.
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Türspion mit Weitwinkel
Gängige Wohnungstüren verfügen fast alle über einen Spion. Die meisten lassen aber nur einen begrenzten Blick zu. Ein Weitwinkelspion mit einem Blickwinkel von mindestens 180° gibt auch Einsicht in den Bereich unterhalb des Türschlosses. Trickbetrüger sind raffiniert. Sie ducken sich und hoffen, dass der Bewohner nach dem Klingeln die Tür öffnet, auch wenn er niemanden durch den Spion sieht (Neugiereffekt).
Tür auf nur mit Sperrbügel
Eine halb geöffnete Tür ist für einen Täter nahezu offen. Da nützt auch die beste Sicherheitskette nichts, denn mit einem kräftigen Tritt ist diese durchtrennt. Besser ist ein Kastenschloss mit Sperrbügel. Der Sperrbügel ist sowohl mit dem Rahmen als auch dem Türblatt verbunden und bietet nur einen geringen Spalt. Für Senioren reicht dieser völlig aus, um zu sehen, wer hinein möchte.
So verschaffen sich Trickbetrüger Zugang zur Wohnung
❖ Der falsche Beamte
Erst letzten Monat ist es wieder passiert, dass eine Seniorin auf Äußerlichkeiten hereingefallen ist. Die 86-jährige Dame ließ einen vermeintlichen Angestellten des Wasserwerks in ihre Wohnung, der sich mit einem Komplizen an Bargeld und Wertsachen bereicherte.
Ein Blaumann bedeutet nicht zwingend einen Handwerker und nicht jeder in Uniform oder Anzug ist ein Amtsträger. Vielleicht ist es der anerzogene Respekt gegenüber solchen Personen, die die Senioren vorschnell vertrauen lassen und denen bereitwillig Tür und Tor geöffnet wird.
Wichtig:
Lassen Sie sich immer den Dienstausweis zeigen! Ableser von Strom, Gas oder Wasser melden sich im Vorfeld an, meist durch eine Karte im Briefkasten oder einen Aushang im Hausflur. Wenn Sie Zweifel an der Echtheit des Mitarbeiters haben, rufen Sie die zuständige Behörde an und fragen nach.
❖ Der Nachbartrick
Diebe und Betrüger sind erfinderisch. Die Gründe, mit denen Sie sich Zugang zur Wohnung verschaffen wollen, werden immer ausgeklügelter. So wird zum Beispiel geklingelt und behauptet, man wolle zum Nachbarn, der aber nicht da ist. Anschließend folgen Bitten wie…
- Darf ich kurz hereinkommen und eine Nachricht schreiben, ich habe weder Stift noch Papier dabei?
- Kann ich mich vielleicht kurz setzen zum Schreiben, hier im Flur ist es stockdunkel?
- Ich habe Blumen für Ihren Nachbarn, darf ich diese bei Ihnen ins Wasser stellen.
- Ich möchte das Geschenk für Ihren Nachbarn nicht wieder mitnehmen, darf ich es in Ihrem Wohnzimmer ablegen.
❖ Der Mitleidstrick
Sind wir mal ehrlich, kleine süße Kinderaugen erweichen jedes Herz. Das wissen auch die Trickbetrüger und schicken oftmals Frauen mit kleinen Kindern / Babys zu alleinstehenden Senioren. Wenn denen dann durch Ausreden wie:
- Darf mein Kind bitte Ihre Toilette benutzen?
- Ich bin schon so lange unterwegs, mein Bay braucht sein Fläschchen. Darf ich es bitte bei Ihnen aufwärmen?
Einlass gewährt wurde, folgt eine zweite Person, die sich in aller Ruhe in der Wohnung umsehen kann.
❖ Die Masche mit der Notlage
Das gleiche Ziel verfolgen die Betrüger mit einer vermeintlichen Notlage. Auch hier klingelt zunächst nur eine Person, vornehmlich bei Senioren, um in irgendeiner Form um Hilfe zu bitten. Häufige Maschen:
- Mir ist schwindelig geworden, kann ich mich kurz setzen und ein Glas Wasser haben?
- Ich hatte gerade einen Unfall. Darf ich bei Ihnen telefonieren und die Polizei benachrichtigen?
- Mein Auto ist liegen geblieben. Darf ich bei Ihnen meine Werkstatt anrufen?
- Ich habe heute Morgen vergessen, meine Medikamente zu nehmen. Können Sie mir ein Glas Wasser geben, sonst bekomme ich die Tablette nicht hinunter.
Bedenken Sie immer, Trickbetrüger wissen ganz genau, dass Sie allein sind. Wenn man Ihnen von einer angeblichen Notlage erzählt, schicken Sie die Person in die nächste Apotheke. Wer zur Toilette muss, kann das auch in einer Gaststätte tun.
Ein Kommentar
Schon das 2. Mal dieser Trick. Alter Mann mit Einkaufsrolli schließt die Haustür auf. Mann mittleren Alters, ausländischer Typ will ihm helfen und trägt den Rolli in den 2. Stock. Die Wohnungstür öffnete die Ehefrau und er bittet um einen Stift.
Er meinte, die Leute sind nicht da wo er hin wollte. Als die Ehefrau ihm einen Stift holte, war sie erschrocken, dass er auf einmal im Korridor stand.
Dann willte er keinen Stift mehr und sagte, „ich komme später wieder“.