Wenn von Gelenkschmerzen die Rede ist, werden verschiedene Krankheiten oft in einem Zuge genannt. Wir erklären die Unterschiede und Behandlungsmöglichkeiten.
Unsere Gelenke leisten täglich Schwerstarbeit, sei es beim Gehen, Laufen oder Bücken, in fast jeder Situation werden Sie beansprucht. Treten Beschwerden in den Gelenken auf, mindert das nicht nur unsere Bewegungsfreiheit, sondern die komplette alltägliche Lebensqualität.
Verwechslungsgefahr: Gicht, Arthrose und Arthritis
Ist im Volksmund von Gelenkschmerzen die Rede, werden schnell Gicht, Arthrose und / oder Arthritis in einen Topf geworfen. Auch wenn die Symptome bzw. das Schmerzbild ähnlich erscheinen, es handelt sich jeweils um eine andere Krankheit. Als Gemeinsamkeit gilt allerdings, alle genannten Krankheiten werden unter dem Begriff „rheumatischer Formenkreis“ zusammengefasst.
Gicht
Bei der Gicht handelt es sich um eine in Schüben verlaufende Stoffwechselerkrankung, die früher als reine Wohlstandserkrankung galt.
» Gicht Definition
Im Prinzip ist Gicht auch nur ein Sammelbegriff für verschiedene Stoffwechselstörungen. Genauer gesagt ist es eine Störung des Purinstoffwechsels, der die Gicht auslöst. Ein Endprodukt des Purinstoffwechsels ist Harnsäure. Ist die Harnsäurekonzentration im Blut zu hoch, kommt es zur Ablagerung von Harnsäurekristallen. Durch den erhöhten Harnsäurespiegel wiederum zur Störung des Stoffwechsels und den typischen Gichtschmerzen.
» Gicht Symptome
Ein Gichtanfall kündigt sich nur selten an. Wer noch nie betroffen war, wird bei seinem ersten Gichtanfall sehr überrascht sein, denn die Schmerzen sind bereits dann sehr intensiv. Die Beschwerden treten an einem einzigen Gelenk auf, sehr häufig ist es das Gelenk der großen Zehe. Patienten berichteten, dass ihre erste Gichtattacke nachts oder am frühen Morgen auftrat. Leider verschwinden die starken Schmerzen nicht nach kurzer Zeit. Der Bereich um das Gelenk schwillt an, wird warm und kann sich auch bläulich verfärben.
» Behandlung bei Gicht
Es versteht sich von selbst, Gicht muss ärztlich behandelt werden. Als erste Therapie gegen die Schmerzen werden Medikamente verschrieben.
Das können sein:
- entzündungshemmende Antirheumatika
- Arzneipräparate mit Kortison in Tablettenform oder als Spritze
Für die Folgebehandlung wird der Patient mit Medikamenten eingestellt, die eine zu hohe Bildung von Harnsäure unterdrücken. Der Betroffene selbst, kann mit einer purinarmen Ernährung dazu beitragen, den Harnsäurewert möglichst gering zu halten. Eine Tabelle mit entsprechenden Lebensmitteln wurde für Sie auf www.dr-barbara-hendel.de zusammengestellt.
Arthrose
Die Arthrose zählt zu den häufigsten Gelenkerkrankungen und trifft vor allem ältere Menschen.
» Arthrose Definition
Bei einer Arthrose kommt es zum Gelenkverschleiß, genauer gesagt zur Abnutzung der Knorpel an den Gelenken. Der Knorpel dient als eine Art Puffer zwischen den Gelenkknochen. Durch die Abnutzung verschwindet diese Schutzschicht, was wiederum zu Schmerzen führt. Der Gelenkverschleiß tritt aber nicht nur durch den normalen Alterungsprozess hervor, er kann auch durch Fehlbelastung und Übergewicht entstehen.
» Arthrose Symptome
Erste Symptome für eine Arthrose können Steifheitsgefühl und Schmerzen in den Gelenken sein. Besonders bei Belastung kommt es zu Beschwerden in den Gelenken, die anfangs aber nicht zwingend intensiv sein müssen. Ältere Menschen klagen auch häufig über Gelenkschmerzen, wenn sie sich aus einem längeren Ruhezustand wieder auf bewegen (zum Beispiel: Aufstehen nach dem Mittagsschlaf). Je fortgeschrittener die Arthrose ist, desto intensiver werden die Schmerzen, auch bei leichter Bewegung und sogar in Ruhephasen des Körpers.
» Behandlung bei Arthrose
Ein einmal abgenutzter Gelenkverschleiß ist leider nicht heilbar. Das bedeutet, ist der Knorpel erst einmal abgenutzt, lässt er sich auch nicht regenerieren. Es gilt also in erster Linie, das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern und die Schmerzen des Patienten zu lindern.
Hierzu werden erste Therapiemaßnahmen getroffen:
- Schmerzmittel in Tablettenform und als Spritzen
- Physiotherapeutische Übungen
- Übergewicht abbauen
- Bewegungstherapie (Schwimmen, Nordic Walking)
- Kältekompressen zur Entzündungshemmung
- Wärmebehandlung zur Lockerung der Muskeln
Relativ neu ist auch eine Behandlung mit körpereigenen Präparaten, die aus dem Blut entnommen werden. In der Medizin spricht man dann von der Orthokin-Therapie, zu deren Ablauf und Wirkung Sie auf gesundheit10.de ausführliche Informationen finden.
Arthritis
Wie oben bereits erwähnt, ist die Arthritis eine eigenständige Krankheit, die nicht mit der Arthrose verwechselt werden darf.
» Arthritis Definition
Vergleicht man beide Krankheiten des rheumatischen Formenkreises miteinander, kann der Unterschied wie folgt erklärt werden: Bei einer Arthrose spricht man vom Verschleiß des Gelenkes, bei einer Arthritis handelt es sich um eine Entzündung des Gelenkes.
Auch wenn die Ursachen für Arthritis bisher nicht vollends geklärt sind, besteht ein großer Zusammenhang mit unserem Immunsystem. Spielt das Immunsystem verrückt, erkennt der Körper eigene Substanzen als Fremdkörper an, reagiert darauf, bis es zur Entzündung kommt. Wenn Sie den Verdacht einer Arthritis haben, müssen Sie sich zwangsläufig mit dem Thema Autoimmunerkrankung auseinandersetzen. Hilfreiche Informationen dazu auf www.imd-berlin.de.
» Arthritis Symptome
Es gibt keine hundertprozentigen Anzeichen, die auf eine Arthritis hindeuten. Abhängig sind die Symptome auch immer vom Stadium der Erkrankung. So klagen manche Patienten am Anfang über Müdigkeit und allgemeine Erschöpfung. Auch eine unerklärliche Gewichtsabnahme kann ein Symptom für Arthritis sein. Ist die Krankheit bereits fortgeschritten, kommt es zu Schmerzen in den Gelenken, die meist auch anschwellen und gerötet sein können.
» Behandlung bei Arthritis
Bei einer Arthritis werden Sie womöglich mehrere Fachärzte aufsuchen müssen (Orthopäde, Rheumatologe usw.), die aber alle ein Behandlungsziel verfolgen: den Erhalt der Gelenkfunktionen und die Linderung der Schmerzen.
Weitere Therapieansätze sind:
- Medikamente (Entzündungshemmer, Schmerzmittel)
- Physiotherapie
- Ergotherapie
- Patientenschulungen
Letztere sollen den Erkrankten genau über die Arthritis informieren, sodass er durch die erlangten Kenntnisse seinen Alltag besser meistern kann.