Macht es noch Sinn im Alter ein eigenes Business zu starten? Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile auf und geben Tipps zur Umsetzung.

Gründen im Alter
© Sigrid – Fotolia.com
Den Traum, sich mit einer eigenen Firma eine Selbstständigkeit aufzubauen, haben Junge wie Alte gleichermaßen. Allerdings kostet es sehr viel Energie, Zeit und Geld, bis aus einer Geschäftsidee ein erfolgreiches Business wird. Ist alten Menschen daher davon abzuraten, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen? Oder haben sie aufgrund ihrer Lebenserfahrung vielleicht sogar einen Vorteil dabei? Wir zeigen Ihnen, wie Sie auch im fortgeschrittenen Alter zum erfolgreichen Unternehmensgründer werden!

Vorteile einer Firmengründung im Alter

Es ist immer eine Herausforderung, einen Betrieb auf die Beine zu stellen – ganz egal, wie alt oder jung Sie sind. Dennoch haben Sie einige Vorteile im Vergleich zu Ihrer jüngeren Konkurrenz:

  • Sie haben reichlich Berufserfahrung. Vor allem, wenn Sie eine Firma in der Branche gründen möchten, in der Sie schon einige Jahrzehnte gearbeitet haben.
  • In vielen Geschäftszweigen ist ein großes Kontaktnetzwerk für den Unternehmenserfolg unersetzlich. Idealerweise kennen Sie bereits vor dem Start in Ihre Selbstständigkeit potenzielle Geschäftspartner aus Ihrem bisherigen Berufsleben.
  • Wenn Sie bereits ein gewisses Budget ansparen konnten, macht das den Start in Ihre Selbstständigkeit wesentlich leichter. Sie haben eine umso bessere Chance auf eine Kreditbewilligung, je höher Ihr Eigenkapital ist. Wenn Sie ein Eigenheim oder sonstige Wertgüter als Sicherheit bieten, wirkt sich das ebenfalls positiv auf Ihre Bonität aus.

Nachteile einer Firmengründung im Alter

Machen Sie sich im Vorfeld bewusst, dass Sie, je älter Sie sind, mit einigen Nachteilen rechnen müssen:

  • Ihr Verdienst wird auf Ihre Rente angerechnet. Informieren Sie sich, welches Rentenmodell sich bei welchem Einkommen für Sie am meisten lohnt.
  • Sie brauchen eine Geschäftsidee, mit der Sie vergleichsweise schnell Gewinne erzielen können.
  • Im fortgeschrittenen Alter kann es Ihnen passieren, dass Sie von Banken nur kleine Kreditsummen bewilligt bekommen.
  • Sie müssen sich unter Umständen auf die Tätigkeiten beschränken, die Sie langfristig ausführen können. Wenn Sie etwa Gelenkprobleme haben, sind einige handwerkliche Berufe ungeeignet.

3 Tipps, wie Sie Ihre Geschäftsidee erfolgreich umsetzen

Eine Unternehmensgründung ist immer mit einem hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden. Um Sie dabei zu unterstützen, geben wir Ihnen drei hilfreiche, branchenübergreifende Tipps, mit denen Sie Ihre Erfolgschancen erhöhen.

❶ Eine detaillierte Planung ist das A und O

Mit einem gut durchdachten und schriftlich ausformulierten Businessplan bereiten Sie sich ideal auf Ihre Unternehmensgründung vor. Darin enthalten sind folgende Elemente:

  • Produktanalyse: Machen Sie sich klar, welchen Mehrwert Ihr Produkt für Ihre Kunden hat.
  • Zielgruppenanalyse: Grenzen Sie ab, für wen Sie Ihr Produkt herstellen bzw. wer Ihre angebotenen Dienstleistungen in Anspruch nehmen wird.
  • Mitbewerberanalyse: Überlegen Sie sich, wer Ihre Konkurrenz ist, und wie Sie sich gegen diese behaupten.
  • Marketinganalyse: Planen Sie im Vorfeld Ihre Werbe- und Vertriebsmaßnahmen.
  • Finanzplan: Ermitteln Sie Ihren Kapitalbedarf und zeigen Sie, wie Sie diesen decken möchten. Wenn Sie auf Kredite angewiesen sind, sollten Sie realistisch planen , wann Sie mit der Tilgung beginnen können und wann diese abgeschlossen ist.

❷ Fördermittel erhöhen Ihr Budget

Sie sollten sich auf jeden Fall darüber informieren, ob und welche Fördermittel für Ihr zukünftiges Unternehmen infrage kommen. Dabei können Sie nach folgenden Förderarten Ausschau halten:

  • Beratungsangebote: Die Bundesagentur für Arbeit fördert Gründer mit speziellen Beratungsangeboten. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer zuständigen Behörde, ob Ihnen eine solche Förderung zusteht.
  • Zuschüsse: Sie erhalten Einmalzahlungen oder zeitlich begrenzte monatliche Fördergelder, die Sie nicht zurückzahlen müssen. Wenn Sie sich aus einer Arbeitslosigkeit heraus selbstständig machen, können Sie einen staatlichen Gründungszuschuss beantragen. Dabei handelt es sich um zeitlich begrenzte Zahlungen (i. d. R. 300 Euro pro Monat), die Ihr Arbeitslosengeld ergänzen. Grundsätzlich können Sie den Gründungszuschuss bis zum Erreichen Ihres 65. Lebensjahres erhalten.
  • Förderkredite: Es gibt staatlich geförderte Kredite für Gründer. Sie haben meist besonders günstige Konditionen. Dabei können Sie tilgungsfreie Zeiten verhandeln. Ihr erster Ansprechpartner sollte die KfW sein – sie ist Deutschlands größte Förderbank. Auch die Bundesländer haben individuelle Förderprogramme.

Sie sollten dabei beachten, dass sowohl Zuschüsse als auch Förderkredite in der Regel zweckgebunden sind. Das heißt, Sie dürfen diese nur für den vertraglich geregelten Zweck benutzen. Nicht verwendete Zuschüsse und Kredite müssen Sie in der Regel zurückgeben.

❸ Software unterstützt Sie im Alltag

Wenn Sie sich gegen Ihre Konkurrenz durchsetzen wollen, müssen Ihre Geschäftsprozesse so effizient wie möglich ablaufen. Am besten verwenden Sie eine Unternehmenssoftware, mit der Sie Ihre Warenwirtschaft, Ihre Lohn- und Gehaltsabrechnungen sowie Ihre Buchhaltung selbst verwalten. Die meisten Softwares sind intuitiv zu benutzen, dadurch ist Ihre Einarbeitungszeit kurz. Außerdem verfügen derartige PC-Anwendungen häufig über Zusatzfunktionen wie einer digitalen Belegerfassung und bieten zahlreiche Vorlagen (z. B. für Rechnungen und Lieferscheine). Das erleichtert Ihren Arbeitsalltag, wodurch Sie Zeit (und somit Geld) sparen.

dagmar

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Antwort hinterlassen

(Ihr Kommentar erscheint erst nach einer kurzen Prüfung)