Die Heilpflanze Arnika ist recht scharf und sollte daher nur in Maßen genutzt werden. Welche Anwendungsmöglichkeiten die Arnika bietet und Rezeptvorschläge hier.

Arnika als Creme und Salbe.
Arnika ist eine vielseitige Heilpflanze. © behewa / stock.adobe.com

Die Arnika montana ist ein Klassiker der Naturheilkunde und der Homöopathie. Der herbe, unverwechselbare Bergbewohner mit den leuchtend, goldgelben Blüten fühlt sich vorwiegend auf Almen und in kalkarmen Moränenlandschaften wohl. Wertvoll ist die Heilpflanze vor allem durch ihre vielfältig wirkenden Inhaltsstoffe.

Arnika Wirkstoffe

Das ätherische Öl der Bergblume wirkt nachweislich

  • desinfizierend
  • entzündungshemmend
  • und wundheilfördernd.

Es enthält Flavonoide, die für die positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System verantwortlich sind. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die zahlreichen Sesquiterpenlactone, wie etwa das Helenalin. Dieser Wirkstoff ist für die Haut- und Schleimhautreizwirkung der Heilpflanze verantwortlich und hat ebenfalls Einfluss auf das Herz.
Bei der Untersuchung der Inhaltsstoffe wurde auch festgestellt, dass in der Wirkung zwar ein minimaler, aber kein erheblicher Unterschied zwischen der bevorzugten Arnika montana und der robusteren, nordamerikanischen Arnika chamissonis besteht.

Wo findet man Arnika?

In Deutschland steht die Gebirgsblume unter Naturschutz, weswegen sie in freier Natur nicht in unbegrenzter Menge gesammelt werden darf. Die nordamerikanische Arnika chamissonis wird inzwischen kultiviert und kann auch selbst angebaut werden. Alternativ können auch getrocknete Blüten, Arnikatinktur oder homöopathische Mittel aus der Apotheke verwendet werden.



Arnika – Heilwirkung und Anwendung

Die Arnika wird aufgrund der Giftigkeit des enthaltenen Helenalins nicht eingenommen, außer in stark verdünnter Form in der Homöopathie. Dafür ist sie aber, was ihre äußerlichen Anwendungsgebiete anbelangt unschlagbar. Bei einer Vielzahl von Unfällen und Verletzungen kann die Heilpflanze in Form von

  • Umschlägen,
  • Salben
  • oder Ölen eingesetzt werden.

» Arnika bei Sportverletzungen
Gerade bei Sportverletzungen, wie Quetschungen, Prellungen oder Verstauchungen verspricht das Gewächs Schmerzlinderung und schnelle Heilung. Risse und Zerrungen von Muskeln oder Sehnen können ebenfalls mit Arnikatinktur behandelt werden. Neben der absoluten Ruhigstellung des verletzten Körperteils ist das die beste Anfangstherapie.

» Arnika bei Blutergüssen
Bei Blutergüssen fördern Arnikaverbände die Resorption und damit den Heilungsprozess. Auch für schmierige, schlecht heilende Wunden oder Wunden, bei denen ein Heilungsstillstand eingetreten ist, sollten Umschläge lieber mit Arnikatinktur getränkt werden, als nur mit Alkohol oder essigsaurer Tonerde.

Mutter trägt Arnikasalbe auf.
Arnikasalbe bei Prellungen und blauen Flecken. © fotoduets / stock.adobe.com

» Arnika bei Verbrennungen
Bei Verbrennungen und Insektenstichen sollte ein Arnikaverband ebenfalls die erste Wahl sein. Homöopathische Salben und die Einnahme von Arnikatropfen (2-3mal täglich 3-5 Tropfen) haben ähnliche Wirkungen und helfen zudem bei Krampfadern und rheumatischen Beschwerden.

» Arnika bei Entzündungen im Mund
Gegen Entzündungen im Mund- und Rachenbereich empfiehlt sich das Spülen und Gurgeln mit einem Arnikaaufguss. Die Heilpflanze regt nämlich die Durchblutung an und steigert so die Abwehrbereitschaft der Schleimhäute.

Arnika Rezepte zum Nachmachen

» Rezept 1 – Arnika-Tinktur
Das brauchen Sie:
1 EL getrocknete Arnikablüten
10 EL 70%iger Alkohol

Die Blüten werden mit dem Alkohol übergossen und nach 14 Tagen abgepresst. Die gewonnene Flüssigkeit wird nach weiteren 10 Tagen klar gefiltert.



» Rezept 2 – Arnika-Tee
Das brauchen Sie:
1-2 TL getrocknete Arnikablüten
1/4 L kochendes Wasser

Die getrockneten Blüten mit dem heißen Wasser übergießen und nach 10 min abseihen. Anschließend sollte der Arnika-Tee etwas abkühlen und kann dann zum Spülen und Gurgeln eingesetzt werden.

Vorsicht: Arnika-Tee niemals trinken! Die giftige Wirkung kann zu Brechreiz, Allergien und Hautreizungen führen.

» Rezept 3 – Arnika-Umschläge
2TL frische Arnikablüten
1 Tasse kochendes Wasser

Wird wie Arnikatee zubereitet, nur das die gewonnene Flüssigkeit nach dem Abkühlen auf ein Leinentuch geträufelt wird. Das Tuch dann abtropfen lassen und auf die schmerzende Körperstelle legen. Mit einem Handtuch bedecken und nach einer halben Stunde entfernen.
Sind keine frischen Blüten vorhanden, kann auch 1/2 L abgekochtes Wasser mit 1 EL Arnika-Tinktur verwendet werden.

» Rezept 4 – Arnika Massageöl
Das brauchen Sie:
1 TL frische Arnikablüten
1 TL frische Ringelblumen
1 TL frische Lavendel- oder Schlüsselblumenblüten
1 Prise frischer Thymian
1 L Mandel- oder Sonnenblumenöl

Die Kräuter in Mandel- oder Sonnenblumenöl ansetzen. 3-4 Wochen an die Sonne stellen, zwischendurch gut schütteln und dann abpressen. So entsteht ein hervorragendes Massageöl, das die Haut nach dem Bad glättet und nährt und zugleich die Muskeln und Nerven verwöhnt.

Fazit
Wie man sehen kann dient die kleine gelb blühende Arnika-Pflanze, die früher noch zur Herstellung von Schnupftabak verwendet wurde, inzwischen als eine der am vielfältigsten einsetzbaren Heilpflanzen überhaupt.

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© Rezepte via Marina Soral

 

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