Inkontinenz im Alter betrifft in Deutschland mehrere Millionen Menschen, Frauen wie Männer. Dabei ist sie eine Erkrankung, die auch bei jüngeren Menschen zu beobachten ist, aber im Alter zunimmt.

Inkontinenz im Alter – Wege aus der Isolation
Inkontinenz – Lassen Sie sich nicht in die Isolation treiben! | © Rido / stock.adobe.com

Unter Inkontinenz versteht man die Unfähigkeit, den Urin in der Harnblase zu belassen und die Entleerung gezielt zu tätigen. Das Phänomen mit der Inkontinenz gibt es aber auch beim Stuhl.

Inkontinenz im Alter

Die Inkontinenz im Alter ist strikt genommen gar keine Erkrankung, sondern ein Symptom, das durch unterschiedliche Anlässe entstehen kann, wo bei auch mehrere Faktoren zusammenspielen können. Eine Möglichkeit ist eine neurologische Erkrankung, die zu einer Blasenfunktionsstörung und damit zu Inkontinenz führen kann. Die Therapie gegen das Unvermögen den Urin zu halten hängt also vom Anlass der Störung oder Erkrankung ab.

Arten von Inkontinenz

Man unterscheidet nun zwischen mehreren Arten von Inkontinenz.



Das wären:

  • Dranginkontinenz
  • Stress- oder Belastungsinkontinenz
  • Mischkontinenz
  • sowie weiteren Formen

Dranginkontinenz

Bei der Dranginkontinenz oder auch überaktiven Blase kommt meist spontan der unabhaltbare Wille zur Blasenentleerung auf. Eer lässt sich nicht mehr unterdrücken. Selbst bei nur einer Teilfüllung der Blase kommt das Gefühl der völligen Füllung auf. Man nennt dieses auch sensorische Dranginkontinenz. Ursachen können Entzündungen, Blasensteine oder eine Vergrößerung der Prostata sein.

Im Gegensatz dazu steht die motorische Dranginkontinenz, die nervlich bedingte Entleerungen zur Folge hat. Als Therapie werden die vorher genannten Ursachen behandelt, meist findet man aber auch keine Ursachen und es werden nur die Beschwerden gelindert. Die Dranginkontinenz ist die vorherrschende Inkontinenz bei Männern mit ansteigendem Alter.

Stress- oder Belastungsinkontinenz

Eine Stress- oder Belastungsinkontinenz wird hauptsächlich durch eine Belastung der Harnblase ausgelöst, also durch schwere Arbeiten oder auch Niesen und Husten. Diese Art von Inkontinenz ist überwiegend bei Frauen zu finden, wobei der Beckenboden beispielsweise durch Entbindungen geschwächt ist.

Mischinkontinenz

Bei älteren Frauen tritt dann zur Belastungsinkontinenz auch noch die Dranginkontinenz auf, man spricht dann auch von einer Mischinkontinenz.

Inkontinenz im Alter vorbeugen

Inkontinenz im Alter vorbeugen
Nordic Working macht Spaß und stärkt die Muskeln | © Татьяна Волкова / stock.adobe.com

Wie bei vielen anderen Krankheiten kann man auch Inkontinenz vorbeugen. Das beginnt mit einer gesunden Lebensweise und der richtigen Ernährung. Eine sportliche Betätigung ist sinnvoll. Übergewicht und rauchen sollten reduziert oder vermieden werden. Die Fülle der Möglichkeiten kann man bei seinem Arzt besprechen.

Therapienmöglichkeiten

Erste Erfolge werden sich bei einem gezielten Beckenbodentraining einstellen. Dazu kommt Biofeedback, ein manuelles Training der Schließmuskeln und auch Elektrostimulation durch elektrischen Strom. Für Frauen gibt es noch die Möglichkeit, mit Hilfe von Pessaren oder Scheidengewichten (Beckenboden-Trainingshilfe), die Schließmuskeln zu trainieren. Als medikamentöse Behandlungen können Hormonzugaben eingesetzt werden. Das wären beispielsweise Östrogen bei Frauen nach der Menopause oder auch bei beiden Geschlechtern die Gabe von Duloxetin, das im menschlichen Gehirn wirkt.



Gute Erfolge zeigen sich aber auch in der Kombination von Medikamenten und den Trainingsformen für den Beckenboden bzw. den Schließmuskeln. Als nächster Schritt käme eine Operation infrage, beispielsweise sind das Kolposuspensionen, Nadelsuspensionen oder auch TVT-Operationen und die Implacement-Therapie. Schließlich gibt es noch den künstlichen Schließmuskel.

Medikamente bei Inkontinenz

Zur Behandlung von Inkontinenz und den Nebenerscheinungen gibt es eine Menge an guten Medikamenten. Hier wird je nach Art und Schwere das eine oder andere vom behandelnden Arzt verordnet werden. Beispielsweise sind das Duloxetin, Anticholinergika, Antibiotika, Östrogene aber auch viele pflanzliche Medikamente.

Hilfsmittel erleichtern den Alltag

Bei leichter Inkontinenz empfehlen sich spezielle Einlagen, zum Beipiel für die Dame (Seni Lady Normal) oder den Herren (Seni Man Normal). Diese sind atmungsaktiv und besonders gut geeignet, für Frauen und Männer, die noch sehr aktiv und beweglich durchs Leben gehen.

Sowohl für Männer wie Frauen eignen sich auch so genannte Inkontinenz-Slips. Diese eignen sich bei stärkerer Inkontinenz.  Aber auch dann, wenn man länger unterwegs ist und einfach sicherer sein will, empfehlen sich diese Windelhosen.

Damit Sie nachts auch den Schlaf bekommen, den Sie verdienen, ist es ratsam das Bett mit einer wasserdichten Matratzenauflage zu versehen. Dieser Matratzenschoner lässt sich leicht aufziehen, knistert nicht und kann bei 90° gewaschen und getrocknet werden.

Extra-Tipp
Für Betroffene oder Angehörige bietet sich auf  der Seite www.selbsthilfeverband-inkontinenz.org eine hervorragende Plattform um sich mit anderen Inkontinenzbetroffenen auszutauschen.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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