Kultur bereichert nicht nur den Geist, sondern fördert auch die Gemeinschaft. Haben Sie schon einmal überlegt, selbst kulturell tätig zu werden?
Es erstaunt mich immer wieder, wie aktiv meine Schwiegermutter noch mit ihren 80 Jahren ist! Wenn wir telefonieren und ich einen Besuchstermin ausmachen will muss ich schmunzeln, denn sie muss erst in ihren prall gefüllten Kalender schauen, ob da noch etwas Zeit für uns bleibt. Übel nehmen kann ich es ihr nicht, ganz im Gegenteil, ich bin erfreut darüber, wie sinnvoll und aktiv sie ihre Freizeit gestaltet.
Meine Schwiegermutter ist zum Glück kein Einzelfall, immer mehr Senioren genießen die Möglichkeit, selbst bestimmend am sozialen und kulturellen Leben teilzunehmen. Wer in puncto Kultur noch Nachholbedarf hat, darf sich von diesem Beitrag gern inspirieren lassen.
Kino, Theater und Musical
Wer Kultur hört, denkt sofort an die klassischen Angebote, die uns via TV, regionaler Presse und auch online angeboten werden. Auch ich möchte Ihnen Veranstaltungen dieser Art ans Herz legen, weil sie – gezielt ausgesucht – zu einem unvergesslichen Erlebnis werden können.
⭐ Kino statt Fernsehen
Umfragen haben ergeben, dass Fernsehen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der Generation 60plus gehört. Verwunderlich ist das nicht, kann man doch bequem vom Sessel aus die Lieblingsserie oder die aktuellen Nachrichten schauen. Trotzdem hat das Kino nicht an Reiz verloren, ganz im Gegenteil. Kinobetreiber sind längst dahintergekommen, dass die ältere Generation ein wichtiger Kundenstamm ist und stellen ihre Angebote darauf ein. Häufig gibt es spezielle Vorführungen für Senioren, die am Nachmittag oder frühen Abend gespielt werden. Auch eine Reise in die Vergangenheit lockt Senioren in die Kinos. Wann haben Sie unter anderem das letzte Mal „Casablanca“ oder „Don Camillo und Peppone“ geschaut?
⭐ Theater – nicht nur als Zuschauer
Theaterbesuche sind eine gute Gelegenheit, sich mal wieder mit Freunden zu treffen und einen schönen Abend zu verbringen. Besonders allein lebenden Senioren möchte ich diese Kulturveranstaltung nahe legen, da sie eine vielversprechende Möglichkeit ist, den „Draht nach außen“ nicht zu verlieren.
Wer ein Theater vor Ort hat, kann sich den aktuellen Spielplan im Internet anzeigen lassen und in den meisten Fällen auch direkt online Tickets kaufen. Ist das bei Ihnen nicht der Fall, erkundigen Sie sich bei ansässigen Reiseunternehmen. Viele Anbieter organisieren Busreisen zu Theateraufführungen, die man gemeinsam mit Freunden besuchen kann oder auf denen Sie ganz bestimmt nette Leute kennenlernen werden.
Sie wollen nicht nur Zuschauer sein, sondern selbst in einem Stück mitwirken? Dann verwirklichen Sie sich diesen Traum – wenn nicht jetzt, wann dann? Fast jede Volkshochschule bietet „Kultur zum Mitmachen“ an. Fragen Sie nach, wann der nächste Theaterkurs beginnt und schreiben Sie sich ein. Sollte der Spaß doch nicht von Dauer sein, können Sie jederzeit umschwenken und ein neues kulturelles Bildungsangebot nutzen.
⭐ Musik verbindet
Musik macht gute Laune, geht ins Blut und wird nicht ohne Grund auch für therapeutische Zwecke genutzt. Gerade bei Pflegebedürftigen, so die Experten von Promedica Plus, kann Musik helfen, Schmerzen zu lindern und Depressionen abzubauen. Wer noch fit ist und Musik nicht nur morgens zum Frühstück hören will, der geht ins Konzert oder zu einem Musical.
Mit mehr als 8 Millionen Zuschauern zählt das Musical „Tanz der Vampire“ zu den erfolgreichsten dieses Genres und ist erst in diesem Jahr wieder neu gestartet. Tickets für dieses und weitere atemberaubende Musikshows bekommen Sie unter anderem bei Eventim (siehe Tanz der Vampire), wo Sie sich Ihren ganz persönlichen Sitzplatz über die Saalplanbuchung aussuchen können.
Digitale Kultur
Erschrecken Sie nicht bei dem Begriff, der Ihnen bisher vielleicht noch nicht vor die Augen und Ohren gekommen ist. Digitale Kultur ist Kultur für jedermann, insbesondere für Senioren, die aus gesundheitlichen Gründen Haus oder Wohnung nicht mehr verlassen können. Neben dem gleichnamigen Verein, der sich eher an Jugendliche richtet, hat digitale Kultur noch ganz andere Ziele.
Senioren und Nicht-Senioren haben so die Möglichkeit, über das Internet an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen. Mediatheken, Fernsehsender und Social-Media-Kanäle strahlen Konzerte, Lesungen etc. oftmals live aus, sodass der Zuschauer direkt dabei sein kann. Kanäle wie YouTube bieten die Möglichkeit, selbst kulturell aktiv zu werden. Sie sind mit eigens aufgenommenen Videos kein passiver Zuschauer mehr, sondern werden selbst Teil der kulturellen Gemeinschaft. Habe ich Ihr Interesse geweckt?
Ein Kommentar
Ich bin 79 J. und möchte gerne wieder Theater spielen.
12 Jahre habe ich im Altentheater im F.W.T in Köln gespielt.
Leider ist das Altentheater aufgelöst worden-